Wetterdienst warnt vor heftigen Gewittern mit orkanartigen Sturmböen

Berlin - Nach dem tödlichen Sturm-Drama vom Montag hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag vor einem weiteren Unwetter über Berlin und Brandenburg gewarnt.

Über Berlin und Brandenburg können sich ab dem Nachmittag heftige Gewitter entladen. (Archivfoto)
Über Berlin und Brandenburg können sich ab dem Nachmittag heftige Gewitter entladen. (Archivfoto)  © Patrick Pleul/dpa

Am Nachmittag gab der DWD eine Unwetterwarnung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz und die Stadt Brandenburg heraus. Auch in Berlin wird mit heftigen Böen gerechnet. Die Feuerwehr hat daher eine erhöhte Alarmbereitschaft ausgerufen.

Zuvor hatte der DWD gegen 10.30 Uhr eigens eine Unwetter-Information bei YouTube herausgegeben, in der Diplom-Meteorologin Jacqueline Kernn auf die bevorstehende Gefahr hinweist.

Zu diesem Zeitpunkt herrschte in der Hauptstadtregion die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, doch langsam aber sicher braute sich das nächste Donnerwetter zusammen, dass zum Nachmittag über den Osten und Südosten Deutschlands hereinbrechen wird.

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Grund ist die feuchtwarme Luft, mit der ein Gewittertief langsam über Benelux gen Norden und Osten zieht. Dadurch könne es lokal zu Unwettern kommen - auch und vor allen Dingen in Berlin und Brandenburg.

Damit einhergehend können Sturmböen von bis zu 110 Kilometern pro Stunde auftreten. Das entspricht Windstärke 11 auf der Beaufort-Skala und wird auch als orkanartiger Sturm bezeichnet.

Der Deutsche Wetterdienst macht bei YouTube auf das drohende Unwetter aufmerksam

DWD warnt vor Ast- und Baumbruch durch heftige Sturmböen

Am Montag sind im Stadtgebiet von Berlin viele Bäume durch Sturmböen umgestürzt sowie dicke Äste und Baumkronen abgebrochen.
Am Montag sind im Stadtgebiet von Berlin viele Bäume durch Sturmböen umgestürzt sowie dicke Äste und Baumkronen abgebrochen.  © Michael Kappeler/dpa

Wie bereits am Montag könnten dadurch erneut ganze Bäume abgeknickt werden oder Baumkronen und dicke Äste abbrechen und zu Boden stürzen, da das dichte Laub eine große Angriffsfläche für den Wind bietet.

Zudem sind örtlich auch Starkregen von bis zu 30 Litern pro Quadratmeter, was zu kleinräumigen Überschwemmungen führen kann, und etwa zwei Zentimeter große Hagelkörner möglich. Ein Aufenthalt im Freien sollte also, wenn möglich, vermieden werden. Zumindest sollten aber vorsichtshalber keine Parks oder andere Grünanlagen betreten werden.

Am vergangenen Montag ist eine Frau im Spandauer Forst am Stadtrand von Berlin von einem umstürzenden Baum getroffen und erschlagen worden, während sie in ihrem Auto saß.

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Drei weitere Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr lebensgefährlich verletzt. Im Nachgang des Sturms hinterfragte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (63, SPD), ob eine Fehleinschätzung seitens des Deutschen Wetterdienstes vorgelegen haben könnte.

Auf Grundlage der DWD-Information richtete die Feuerwehr ihre Gegenmaßnahmen aus und geriet dann in einen regelrechten Ausnahmezustand.

Erstmeldung von 14.01 Uhr, aktualisiert um 18.02 Uhr.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Patrick Pleul/dpa (Bildmontage)

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