Wer Zucchini roh essen möchte, braucht den Geschmackstest

So mancher ist sich unschlüssig: Schmeckt eine Zucchini roh? Essen kann man das Kürbisgewächs sowohl in erhitztem als auch unverarbeitetem Zustand. Trotzdem gilt es, sich auf seinen Geschmackssinn zu verlassen und nicht bedenkenlos zuzugreifen. TAG24 verrät, warum!

Zucchini gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen.
Zucchini gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen.  © 123RF/vaivirga

Prinzipiell gilt rohes Gemüse als äußerst gesund, da beim Verzehr der sogenannten Rohkost wichtige Vitamine und Mineralstoffe nicht durch Erhitzen verloren gehen.

Somit spricht auch erstmal nichts dagegen, Zucchini roh zu essen. Allerdings sollte man dabei auf ein Kriterium achten, denn unter Umständen kann das Kürbisgewächs tatsächlich giftig sein.

Es empfiehlt sich daher vor der Verarbeitung einen Geschmackstest durchzuführen und ein kleines Stück der Frucht zu kosten.

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Schmeckt sie bitter, sollten unbedingt die Hände davon gelassen werden. Hier bringt es leider auch nichts, die Zucchini durch Braten, Kochen oder Grillen schmackhaft und bekömmlich zu machen.

Schuld daran ist der Bitterstoff Cucurbitacin, der eigentlich einen Insektenbefall und -fraß der Pflanzen verhindern soll.

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Kann man Zucchini roh essen? Ja, aber mit Vorbehalt!

Die Zucchini gehört zu den Kürbisgewächsen, welche vor allem in der wildwachsenden Form Cucurbitacine enthalten. Dabei handelt es sich um Bitterstoffe, die auf Pilze und deren Sporen abtötend wirken sowie auf Insekten einen hemmenden bzw. vertreibenden Effekt haben.

Dadurch werden sie für uns Menschen allerdings ungenießbar bis giftig und können im schlimmsten Fall sogar eine lebensbedrohliche Lebensmittelvergiftung auslösen. Das passiert jedoch relativ selten und somit muss niemand auf den Genuss der leckeren Gemüsepflanze verzichten.

Denn im Handel bekommt man heutzutage üblicherweise nur solche Zucchinisorten zu kaufen, aus denen dieser toxische Bitterstoff herausgezüchtet wurde.

Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es trotzdem nicht, da durchaus die Gefahr von Rückkreuzungen besteht, wenn Pollen von beispielsweise bitteren Zierkürbissen auf die Fruchtblätter von Zucchinipflanzen gelangen. Werden deren Samen schließlich ausgesät, können daraus Früchte wachsen, die den Bitterstoff enthalten.

Wichtig! Wer eine Zucchini roh essen möchte, sollte diese vorher unbedingt gründlich waschen. Dann kann auch die Schale mitgegessen werden, in der bekanntlich die meisten Vitamine enthalten sind.

Zucchini sind ein ideales Gemüse für die Low-Carb-Küche.
Zucchini sind ein ideales Gemüse für die Low-Carb-Küche.  © 123RF/anaumenko

Schon gewusst? Nicht nur die Früchte der Zucchinipflanze sind essbar, sondern auch ihre Blüten. Sie können gefüllt, gedünstet oder ausgebacken als warme Vorspeise serviert werden.

Woran erkennt man eine genießbare Zucchini?

Eine reife Zucchini erkennt man zum einen an einer prallen, saftig aussehenden Schale. Außerdem sollte die Frucht leicht zurück federn, wenn sie etwas gebogen wird. Gibt sie dagegen zu sehr nach, ist sie bereits überreif und unter Umständen trocken bzw. holzig.

Hobbygärtner, die die Gemüsepflanze selbst anbauen, können sich auch an ihrer Größe orientieren. Sobald die Zucchini eine Länge von etwa 15 bis 20 Zentimeter erreicht hat und die Blüte verwelkt ist, kann die Frucht geerntet werden.

Aber! Auch wenn die Frucht reif ist, heißt das noch lange nicht, dass sie genießbar ist.

Ganz gleich wie die Zucchini am Ende verarbeitet werden soll, vorher lohnt sich im Zweifel immer eine kleine Kostprobe. Empfindet man den Geschmack als bitter, sollte das Stück unbedingt ausgespuckt werden.

Um sich vor einer Vergiftung durch den Verzehr einer bitteren Zucchini zu schützen, sollte diese unbedingt entsorgt werden.

Ist eine erhitzte Zucchini unbedenklich?

Kurz und knapp: Jein! Da die Cucurbitacine sowohl hitzebeständig als auch nur geringfügig wasserlöslich sind, bringt es nichts, das Gemüse zu braten oder zu kochen, in der Hoffnung, der bittere Geschmack und somit der Giftstoff würden dann verfliegen.

Fehlanzeige - der toxische Gehalt bleibt nämlich nahezu unverändert.

Vergiftung? Vorsicht nach dem Verzehr einer bitteren Zucchini

Zucchini, die Bitterstoffe enthalten, können bei deren Verzehr zu unangenehmen bis lebensbedrohlichen Symptomen führen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Haarausfall
  • Magen-Darm-Erkrankung
  • Lebensmittelvergiftung

Achtung! Beim Auftreten dieser oder anderer Anzeichen nach dem Konsum einer Zucchini sollte unbedingt ärztliche Hilfe eingeholt werden.

In diesem Beitrag findest Du nützliche Infos zu giftigen Zimmer-, Garten- und Lebensmittelpflanzen: >>Diese giftigen Pflanzen gehören nicht in die Nähe von Kindern<<

Zucchini: Ein kurzer Steckbrief

Zucchini können roh und erhitzt gegessen werden, solange sie den Geschmackstest bestehen.
Zucchini können roh und erhitzt gegessen werden, solange sie den Geschmackstest bestehen.  © 123rf/sissoupitch

Familie: Kürbisgewächse

Farbe der Früchte: weiß, gelb, creme-grün, dunkelgrün, gestreift

Form: rund oder länglich

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Aussaat: Mitte April bis Ende Mai

Erntezeit: Juni bis Oktober

Inhaltsstoffe: vor allem Wasser, Vitamine A, B und C, Magnesium, Eisen u. v. m.

Lagerung: kühl (nicht unter acht Grad), dunkel, nicht in der Nähe von nachreifenden Früchten wie Äpfel, Tomaten, Bananen und Avocados

Zubereitung: roh, gekocht, gegrillt, gebraten, eingelegt

Du bist auf den Geschmack gekommen, Dir fehlen aber die richtigen Ideen für die Zubereitung des Gemüses? Hier wirst Du garantiert fündig: >>Zucchini-Rezepte: 10 tolle Ideen für leckere Gerichte<<

Fazit: Man kann Zucchini roh essen

Zucchini sind grundsätzlich ein äußerst gesundes sowie sättigendes Gemüse und werden daher in vielen Küchen weltweit gern verarbeitet. Ob man sie nun lieber roh oder erhitzt essen möchte, ist jedem selbst überlassen und vermutlich eine reine Geschmacksfrage.

Im Handel erhältliche Früchte sind meist unbedenklich. Trotzdem sollte man sich auf seinen Sinn verlassen und im Falle eines bitteren Geschmacks lieber die Finger davon lassen.

Titelfoto: 123RF/vaivirga

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