Blumenwiese ohne Umgraben anlegen: 5 einfache Methoden

Es gibt einige Methoden, eine Blumenwiese ohne Umgraben anzulegen. Diese unterscheiden sich vor allem im Aufwand und der benötigten Zeit. Mehr zu den einzelnen Vorgehensweisen findest Du im Anschluss.

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Auf naturbelassenen Wiesen siedeln sich Gänseblümchen, Klee, aber auch andere Blumen- und Kräuterarten an.
Auf naturbelassenen Wiesen siedeln sich Gänseblümchen, Klee, aber auch andere Blumen- und Kräuterarten an.  © 123RF/serjio74

Die Wildblumenwiese, manchmal auch Bienenweide genannt, wird als besonders ästhetische, praktische und pflegeleichte Gartengestaltung immer beliebter.

Als Paradies für Insekten hilft sie gegen den Artenverlust vorzugehen, denn sie bietet einer Vielzahl an Tieren ein Zuhause. Nektar und Pollen ziehen Insekten an, die mit letzteren unterschiedliche Pflanzen bestäuben.

Die artenreiche Wiese oder nur ein kleiner Fleck sollte in einem insektenfreundlichen Garten nicht fehlen.

Wer es nicht allzu eilig hat, ein dichtes Blütenmeer in seinem Garten zu sehen, und auf die körperlich etwas anstrengendere Arbeit, die gesamte Rasenfläche umzugraben, verzichten muss oder möchte, kann tatsächlich eine Blumenwiese ohne Umgraben anlegen.

Infos für Schnellleser:

  • Rasen kann man der Natur überlassen, sie nicht mehr düngen und mähen, um sie in Blumenwiesen zu verwandeln.
  • Mithilfe von Folie oder Pappe lässt sich Gras abtöten. Somit lässt sich der Boden vorbereiten, ohne umgraben zu müssen.
  • Manchmal reicht ein kräftiges Vertikutieren vor dem Säen, um aus Rasen Blumenwiesen zu machen.
  • Wildblumen lassen sich auch vorziehen und in die Wiese einpflanzen, wo sie sich über Jahre hinweg selbstständig verbreiten.

Blumenwiese ohne Umgraben: 5 einfache Anleitungen

Am erfolgreichsten lässt sich eine Blumenwiese anlegen, indem der Boden vor dem Säen umgegraben wird. Wer sich diesen Aufwand sparen möchte oder solche Arbeiten nicht mehr selbst durchführen kann, muss aber nicht auf eine schöne Bienenweide verzichten.

Mit folgenden Maßnahmen ist eine Blumenwiese auch ohne Umgraben möglich.

Methode 1: Mit der Zeit Rasen in Blumenwiese umwandeln

Eine sehr schonende Möglichkeit ist es, die Natur einfach machen zu lassen. So kann man eine Wildwiese anlegen, ohne umgraben oder überhaupt etwas tun zu müssen.

Lässt man die akribische Pflege, also das Düngen und regelmäßige Mähen des Rasens sein, beziehungsweise kürzt den Rasen nur noch ein- bis zweimal im Jahr, geht der Nährstoffgehalt im Boden zurück. Das ermöglicht wiederum das Ansiedeln von Blumen und Wiesenkräutern aus der Umgebung - und das ohne Arbeit.

Dieser Prozess kann jedoch dauern. Bis man auf diese Weise eine Blumenwiese hat, können schon einmal Jahre vergehen.

Auch ohne Umgraben wird aus einem Rasen eine Blumenwiese.
Auch ohne Umgraben wird aus einem Rasen eine Blumenwiese.  © Bildmontage: 123RF/utkudemirsoy, 123RF/Serg_v

Methode 2: Mit Folie aus dem Rasen eine Blumenwiese machen

Eine Vorgehensweise ohne anstrengendes Umgraben, die jedoch der eigentlichen Methode am nächsten kommt, ist es, den Boden auf andere Weise vorzubereiten.

Anstatt die Grasnarbe herauszustechen, wird das Gras abgetötet:

Schritt 1: Lege an der entsprechenden Stelle dunkle Folie auf den Rasen.

Schritt 2: Beschwere und befestige sie dort mit Steinen oder Ähnlichem.

Schritt 3: Warte einige, etwa drei bis vier Wochen, bis das Gras durch mangelnden Lichteinfluss abgestorben ist, und entferne die Folie.

Schritt 4: Bearbeite und lockere dann den Boden mit einem Rechen.

Schritt 5: Verstreue die Aussaat. Verwende etwa fünf bis zehn Gramm pro Quadratmeter - oder beachte gegebenenfalls die Angaben auf der Verpackung. Vermischt mit Sand lässt sich übrigens erkennen, wie gut die Samen bereits verteilt sind.

Schritt 6: Drücke die Erde nun mit einer Gartenwalze, mit einem Brett oder mit den Füßen fest an.

Schritt 7: Bewässere die angelegte Wiese abschließend regelmäßig, bis die Samen zu keimen und wachsen beginnen.

Methode 3: Mit Pappe Rasen in Blumenwiese verwandeln

Zumindest etwas beschleunigen kann man das Vorgehen alternativ mit Pappe. Dabei muss nicht gewartet werden, bis das Gras abgestorben ist. Man geht vor wie folgt:

Schritt 1: Mähe das Gras auf der entsprechenden Fläche.

Schritt 2: Lege eine möglichst unbedruckte Pappe ohne Klebereste oder Tackerklammern auf die gewünschte Fläche.

Schritt 3: Gieße die Pappe nun an, sodass sie wasserdurchlässig wird.

Schritt 4: Ohne warten zu müssen, dass das Gras abstirbt, kann bereits eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht Blumenerde auf der Pappe verteilt werden.

Schritt 5: Säe jetzt, wie beschrieben, das Saatgut aus, walze es fest, gieße es an und halte es über die nächsten Wochen feucht.

Methode 4: Rasen kräftig vertikutieren und Wildblumen säen

Um erfolgreich zu keimen und auszutreiben und anschließend dicht zu wachsen, brauchen Samen Erdkontakt.

Möchte man nicht die komplette Grasnarbe aufreißen und den ganzen Boden umgraben, reicht es manchmal auch, den vorhandenen Rasen gründlich längs sowie quer zu vertikutieren, sodass das Gras geschwächt wird und zudem offene Lücken entstehen, in denen das Saatgut austreiben und sich mit der Zeit verteilen kann.

Anschließend kann man die Aussaat in einem Sandgemisch auf dem gelockerten Boden verteilen. Der Sand sorgt für eine Abmagerung des zu nährstoffreichen Bodens und ermöglicht ein gleichmäßigeres Aussäen.

Abschließend sollte auch hier die Aussaat fest in den Boden gewalzt sowie gut bewässert werden.

Methode 5: Blumen vorziehen und einpflanzen

Nicht ganz so anstrengend, aber dennoch aufwendig ist diese Vorgehensweise.

Anstatt zu hoffen, dass die Samen im Boden keimen, können sie auch in einem Topf oder Multitopfplatten selbst vorgezogen oder sogar gekauft werden, um anschließend in den Rasen gepflanzt zu werden.

Wähle dafür etwa 15 verschiedene Arten von Wildblumen und pflanze die vorgezogenen Blumen in Dreier- bis Fünfergruppen in den Rasen.

Aufgrund ihres Wachstumsvorsprungs vor dem Einpflanzen können sie der Konkurrenz von Gräsern und Unkräutern standhalten.

Mit den Jahren breitet sich die Blumenwiese immer weiter aus und verdichtet sich zu einem schönen Blütenmeer.

Blumenwiese ohne Umgraben? Man kann die Blumen auch vorziehen und dann einpflanzen.
Blumenwiese ohne Umgraben? Man kann die Blumen auch vorziehen und dann einpflanzen.  © 123rf/kzibert

FAQs zum Anlegen einer Wildwiese ohne Umgraben

Weitere Fragen, die anfallen können, wenn man seinen Rasen in eine Blumenwiese verwandeln möchte, werden im Folgenden beantwortet.

Wann ist der optimale Zeitpunkt, um eine Blumenwiese auf dem Rasen zu säen?

Am besten für eine Aussaat geeignet ist der Frühling zwischen Ende März und Mai sowie der frühe Herbst bis September.

Der Vorteil im Frühjahr ist, dass einjährige Blumen noch in derselben Saison zu blühen beginnen. Dafür muss man die Aussaat bis zum Keimen immer gut feucht halten.

Das übernimmt nach dem Sommer häufig das Herbstwetter, sodass man sich bei der Aussaat im Herbst oft nicht selbst um das Bewässern kümmern muss.

Dafür blühen die Blumen jedoch erst im kommenden Jahr.

Welche Blumen eignen sich für eine Blumenwiese ohne Umgraben?

Bei der Auswahl der Wildblumen für die Blumenwiese kann man selbst je nach Geschmack, Farbe, Blütezeit und Höhe der Pflanze verschiedene Arten kombinieren oder auf eine Saatmischung zurückgreifen.

Dabei sind regionale Blumen generell besser an örtliche Bedingungen angepasst und bessere Nahrungsquellen für heimische Insekten wie Bienen und Schmetterlinge und andere Tiere.

Verschiedenste geeignete Saatmischungen findet man online oder in Gärtnereien. Diese enthalten am besten ein- sowie mehrjährige Blumen.

Neben der Qualität und Regionalität achtet man beim Kauf am besten auch auf das Verhältnis von Blumen und Gräsern in der Mischung, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Das richtige Saatgut sorgt für Biodiversität auf der alten Rasenfläche.
Das richtige Saatgut sorgt für Biodiversität auf der alten Rasenfläche.  © 123rf/dba87

Wie pflege ich eine Blumenwiese?

So aufwandsarm das Anlegen der Blumenwiese ohne Umgraben sein kann, so leicht ist auch die Pflege dieser. Blumenwiesen bedürfen nämlich kaum Pflege, einzig Geduld, denn die prächtige Blumenwiese entwickelt sich erst mit der Zeit.

Lediglich zum Keimen muss die Aussaat feucht gehalten werden. Anschließend ist eine regelmäßige Bewässerung nicht mehr nötig. Gerade mal in langen und extremen Trockenphasen können die Blumen gelegentlich etwas Wasser vertragen.

Auch mähen muss man die Wiese nicht mehr so oft. Höchstens ein- bis zweimal im Jahr ist eine Mahd sinnvoll. Im Juli oder August nach der Blüte und Samenreife zur Kräftigung und Förderung der Selbstaussaat sowie ein zweites Mal im September oder Oktober kann gemäht werden, um verdichtete Flächen etwas abzumagern.

Beim Mähen sollte man nur auf mindestens fünf bis zehn Zentimeter zurückschneiden, sodass man die Blumen nicht beschädigt, aber das Unkraut wie Beikräuter und Gräser schwächt.

Will man das Schnittgut entsorgen, sollte man darauf achten, dass sich in ihm Samen befinden, die auf dem Kompost oder im gemulchten Beet austreiben könnten. Dafür sind sie also eher weniger geeignet.

Ist das Anlegen einer Blumenwiese ohne Umgraben empfehlenswert?

Das Anlegen einer Blumenwiese ohne Umgraben eignet sich insbesondere für Menschen, die nicht mehr so schwer arbeiten können oder damit zufrieden sind, ihren Rasen langsam über Jahre hinweg in eine Wildwiese zu verwandeln.

Effektiver und erfolgreicher ist es jedoch, den Boden durch ein Umgraben auf das Anlegen einer Blumenwiese angemessen vorzubereiten, bevor man gewünschte Wildblumen aussät.

Fazit: Das Anlegen einer Blumenwiese ohne Umgraben ist langfristig möglich

Generell werden angelegte Blumenwiesen mit der Zeit immer schöner und brauchen etwas Zeit, um sich vollständig zu entwickeln. Für das Anlegen von Wildwiesen ohne Umgraben benötigt man extra viel Geduld, denn die Samen brauchen direkten Bodenkontakt, um zu keimen.

Maßnahmen ohne das Umgraben wie naturbelassene Wiesen können daher einige Jahre in Anspruch nehmen.

Titelfoto: 123RF/serjio74

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