Rasen pflegen: Die Schritte zum perfekten Rasen

Hast Du schon einmal in Deinen Garten geschaut, dann in den Deiner Nachbarn, dann wieder zurück in Deinen und Dich gefragt, wie Du Deinen Rasen wieder grün bekommst? Mit den Schritten in diesem Artikel kannst Du Deinen Rasen pflegen. Wenn Du die Reihenfolge beachtest, sticht Dein Garten nicht mehr negativ hervor.

Strahlender, saftig grüner Rasen ist keine Selbstverständlichkeit. Für ein solches Bild muss man den Rasen richtig pflegen.
Strahlender, saftig grüner Rasen ist keine Selbstverständlichkeit. Für ein solches Bild muss man den Rasen richtig pflegen.  © 123RF/gorlovkv

Es mag den einen oder anderen vielleicht überraschen, aber der Rasen ist der pflegeaufwendigste Teil im Garten. Zu einer gewissenhaften Pflege gehört nämlich nicht nur das Mähen und Düngen. Für gesunden, kräftig grünen Rasen muss man schon einiges mehr an Arbeit aufbringen.

Bei den ganzen Maßnahmen kann es etwas überfordernd sein, zu entscheiden, welche Reihenfolge bei der Rasenpflege sinnvoll ist.

Dabei will Dir TAG24 helfen, indem der Ratgeber Dir Schritt für Schritt erklärt, wie Du Deinen Rasen richtig pflegen kannst.

Weitere hilfreiche Artikel findest Du übrigens im Ratgeber Gartenpflege.

Rasen pflegen: mögliche Reihenfolge im Überblick

Abhängig von dem jeweiligen Pflegebedarf Deines Rasens kann der Plan für die richtige Rasenpflege wie abgebildet aussehen.
Abhängig von dem jeweiligen Pflegebedarf Deines Rasens kann der Plan für die richtige Rasenpflege wie abgebildet aussehen.  © Bildmontage: 123RF/ganpanjaneedesign, TAG24/CB

Rasen im Frühjahr pflegen

Die beschäftigste Zeit zum Rasenpflegen: das Frühjahr. Die Reihenfolge der Pflegemaßnahmen ist dabei nicht zu unterschätzen. Mit dieser To-do-Liste weißt Du genau, wie und wann Du Deinen Rasen richtig pflegen kannst.

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Schritt 1: Rasen freilegen

Für dichten, grünen Rasen beginnst Du, den Rasen im Frühjahr zu pflegen. Entferne alle Äste und was sich als Laub auf dem Gras angesammelt hat. Wenn Du willst, ebne eventuelle Maulwurfshügel und triff Vorkehrungen, damit Du den Maulwurf vertreiben kannst. Nun ist der Rasen frei, um den Pflegebedarf zu beurteilen und ihn anschließend weiter zu bearbeiten, wachsen zu lassen und zu pflegen.

Um nach dem Winter den Rasen pflegen zu können, sollte er erst einmal von totem Gras, Laub und Geäst befreit werden.
Um nach dem Winter den Rasen pflegen zu können, sollte er erst einmal von totem Gras, Laub und Geäst befreit werden.  © 123rf/photolight2

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Schritt 2: Pflegebedürftigkeit des Rasens beurteilen

Ist der Rasen einmal frei, kannst Du vielleicht schon besser einschätzen, was getan werden muss. Sind schon jetzt viele kahle Stellen sichtbar? Ist der Rasen mit Moos bedeckt und sehr verfilzt?

Außerdem kannst Du nach dem Winter den pH-Wert des Bodens messen. Dieser ist optimal zwischen 5,5 und 6,5. Abweichende pH-Werte machen den Rasen empfänglich für Pilzbefall oder schwächen ihn zudem.

Ist der Wert zu niedrig, ist der Boden zu sauer, was in einem der nächsten Schritte mit etwas Kalk korrigiert werden kann.

Schritt 3: Rasen kalken

Liegt der pH-Wert des Bodens unter 5,5, ist er zu niedrig und der Boden zu sauer. Leicht sauer ist er zudem auch schon mit einem Wert von 6,5. Grund dafür sind verfaultes Laub und Gräser, die sich auf dem Gras angesammelt haben. Um eine Übersäuerung zu beheben, wird der Rasen gekalkt.

Das ist in der Regel nur alle zwei bis drei Jahre nötig. Das Rasenkalken ist eine weitere Tätigkeit, mit der man den Rasen im Frühjahr pflegen kann. Bedenken sollte man, dass der Rasen anschließend erst einmal etwas Ruhe vor der nächsten Pflegemaßnahme braucht. Wichtig ist zudem, zwischen dem Kalken und dem Düngen ungefähr sechs bis acht Wochen verstreichen zu lassen.

Eine Anleitung zum Kalken von Rasen findest Du in dem passenden Artikel >>> Rasen kalken.

Schritt 4: Rasen mähen

Die erste richtige Maßnahme, mit der Du Deinen Rasen im Frühjahr pflegen kannst, ist das Rasenmähen. Das tust Du am besten, sobald Du merkst, dass der Rasen zu wachsen beginnt. Das passiert in der Regel Ende März oder Anfang April, wenn die Temperaturen länger über 7 bis 9 Grad sind.

Beim ersten Mähen wird der Rasen noch so kurz wie möglich gemäht. Im kurzen Gras sieht man, wo Pflege notwendig ist: kahle Stellen, Moos oder Verfilzungen.

Wissenswerte Details rund um das Thema findest Du hier >>> Rasen mähen

Nach einer Ruhephase nach dem ersten Mähen, um das Gras wieder ausreichend wachsen zu lassen, sollte der Rasen ab jetzt regelmäßig, dafür weniger kurz gemäht werden.

Damit sich niemand von Deiner fleißigen Gartenarbeit gestört fühlt, solltest Du auf Uhrzeit und Tageszeit beim Rasen Mähen achten.

Schritt 5a: Rasen vertikutieren

Zersetzen sich Gräser und Unkraut nach dem Mähen nicht, können sie nach einer Weile auf dem Rasen verfilzen und eine dünne Rasenfilzschicht bilden. Diese ist nicht nur nervig und unästhetisch, sondern verhindert auch die Licht- und Nährstoffzufuhr, sodass darunter liegendes Gras letztendlich abstirbt.

Sobald es im Frühjahr warm genug ist, circa 15 Grad, und der Rasen nach dem ersten Mähen wieder zu wachsen beginnt, kann dieser vertikutiert werden.

Beim Vertikutieren stechen kleine scharfe Haken in die Schicht aus Moos und Filz, reißen diesen aus, und punktieren die Bodenoberfläche. Dadurch haben Nährstoffe wieder die Chance, die Wurzel zu erreichen, sodass der Rasen wieder wachsen kann.

Durch das Vertikutieren wird der Boden von Moos und Filz befreit und kann somit wieder mit Nährstoffen versorgt werden.
Durch das Vertikutieren wird der Boden von Moos und Filz befreit und kann somit wieder mit Nährstoffen versorgt werden.  © 123RF/ronstik

Vertikutieren solltest Du Deinen Rasen je nach Verfassung ein- bis zweimal im Jahr. Daher eignet es sich auch, um den Rasen im Herbst zu pflegen. Nach dem Vertikutieren benötigt der Rasen etwas Ruhe, bevor weitere Pflegemaßnahmen unternommen werden sollten.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie weitere Informationen zum Vertikutieren findest Du in dem Ratgeber zum richtigen Vertikutieren.

Schritt 5b: Rasen mulchen

Das Mulchen ist eine Alternative, wenn Du nicht planst, den Rasen nach dem Mähen zu vertikutieren oder anderweitig zu pflegen.

Beim Mulchen wird der Rasen gemäht und der Rasenschnitt auf dem kurzen Gras liegen gelassen. Dieser schützt vor Hitze und Trockenheit und dient durch seine Zersetzung als natürlicher Dünger.

Daher eignet sich das Mulchen auch, wenn man seinen Rasen im Sommer pflegen möchte. Das Mulchen eignet sich jedoch noch nicht nach dem ersten Mähen im Jahr, da das Gras danach sehr kurz ist.

Wird nach dem Rasenmähen der Mulch liegen gelassen, schützt dieser vor Hitze und dient als Dünger.
Wird nach dem Rasenmähen der Mulch liegen gelassen, schützt dieser vor Hitze und dient als Dünger.  © 123rf/tanicheri

Schritt 6: Rasen aerifizieren

Abhängig von der Art des Bodens, ist dieser häufig stark verdichtet, was ein optimales Wachstum verhindert. Bemerkst Du ein auffallendes Auftreten von Breitwegerich und bist der Meinung, dass Wasser schlecht aufgenommen wird, kann es für einen verdichteten Boden sprechen.

Dieser kann mit einem Aerifizierer einfach gelüftet werden. Dabei werden viele kleine Löcher in den Boden gestochen und dieser somit belüftet, um einen Gasaustausch zu ermöglichen.

Das Aerifizieren ist eine Ergänzung zum Vertikutieren und sollte einmal im Jahr durchgeführt werden. Der Sommer eignet sich jedoch nicht dafür, da er zu trocken und der Rasen dann bereits ausreichend beansprucht ist. Mit dem Aerifizierer oder einem der anderen passenden Werkzeuge und Hilfsmittel, kann man den Rasen nach dem Vertikutieren im Frühjahr pflegen.

Neben diesem Aerifizierer gibt es zudem Rasenlüfterschuhe oder Nagelaufsetzer für Schuhe.
Neben diesem Aerifizierer gibt es zudem Rasenlüfterschuhe oder Nagelaufsetzer für Schuhe.  © 123rf/macniak

Schritt 7: Rasen sanden

Sand hat einen Einfluss auf Eigenschaften des Bodens, die die Wasser- und Luftbewegung an den Wurzeln betreffen, und beeinflusst, wie Nährstoffe aufgenommen, gelagert und freigesetzt werden, indem er unter anderem die Größe der Poren im Boden erhöht.

Zum Sanden wird Sand auf dem Rasen verteilt und mit einem Besen eingearbeitet. Durch ein anschließendes Gießen wird der Sand in die Erde gespült.

Was das Sanden angeht, reicht es in der Regel alle zwei bis drei Jahre. Bei besonders lehmhaltigen Böden ist es vielleicht auch mal jedes Jahr sinnvoll. Das Sanden eignet sich, um den Rasen nach dem Winter zu pflegen, denn bestenfalls sandet man den Rasen nach dem Aerifizieren im Frühling. Parallel zum Sanden kann auch gekalkt oder gedüngt werden.

Schritt 8: Rasen düngen

Empfohlen wird, seinen Rasen dreimal im Jahr zu düngen, um ihn kräftiger wachsen zu lassen. Das erste Mal sollte der Rasen während der ersten Wachstumsphase von April bis Mai gedüngt werden. Das passiert am besten anschließend an abgeschlossene vorherige Pflegemaßnahmen wie dem Sanden, oder gegebenenfalls nach dem Aerifizieren oder Vertikutieren - je nachdem, was in dem Jahr alles anfällt.

Eine zweite Düngung sollte im Frühsommer, zum Beispiel gegen Ende Juni, vollzogen werden. Mit einer letzten Düngung im August durch kaliumorientierten Dünger kann man seinen Rasen im Herbst pflegen.

Wie, wann und womit Du Deinen Rasen richtig düngst, erfährst Du noch genauer in einem anderen Ratgeber >>> Rasen düngen

Schritt 9: Rasen nachsäen

Für einige Rasenflächen kommt jede Hilfe zu spät. In solchen Fällen hilft nur die Nachsaat. Nachgesät wird am besten im Frühjahr oder im Frühherbst, da der Sommer zu trocken ist. Zudem bietet sich die Nachsaat an, nachdem man den Boden bereits vertikutiert, gelüftet oder sogar besandet hat.

Was das Saatgut angeht, so sollte man bei diesem nicht sparen, oder sogar altes, ungebrauchtes von Nachbarn annehmen, da es mit der Zeit an Keimfähigkeit verliert. Gute Rasensaaten sind dagegen zum Beispiel Mischungen, da eine höhere Anzahl an Sorten die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Anwachsens erhöht. Zusätzlich ist es ratsam, kahle Stellen möglichst mit gleichem Saatgut zu füllen.

Anschließend ist es wichtig, die nächsten vier Wochen die Nachsaat durchgängig feucht zu halten.

Für einen schönen gleichmäßigen Rasen muss man auch mal Gras nachsäen.
Für einen schönen gleichmäßigen Rasen muss man auch mal Gras nachsäen.  © 123RF/maykal

Schritt 10: Rasen gießen

Mangelt es an natürlichem Niederschlag, ist es wichtig, regelmäßig seinen Rasen zu bewässern. Im Sommer wird daher je nach Wetter empfohlen, ein- bis zweimal wöchentlich und gründlich zu gießen. Dabei ist es besser, einmal viel als ständig kleine Mengen zu gießen, sodass auch Wurzeln in tieferen Bodenschichten etwas abgekommen.

Zudem sollte der kühle Boden am Morgen gegossen werden, da das Wasser dann am besten aufgenommen wird. Durch dieses morgendliche Bewässern kann man seinen Rasen bei Hitze pflegen.

Rasen pflegen im Sommer

Hast Du Dich im Frühjahr gut um Deinen Rasen gekümmert, wird die Pflege über den Sommer etwas weniger aufwendig. Sie beschränkt sich dann auf das regelmäßige Mähen und Bewässern des Rasens sowie gegebenenfalls das Mulchen. Zudem sollte der Rasen im Sommer einmal gedüngt werden.

Rasen pflegen im Herbst

Das Gleiche gilt auch für den Herbst. Das Rasenpflegen im Herbst ist ebenfalls weniger aufwendig als im Frühling. Bis Oktober oder November sollte, je nach Wetter und Wachstum, weiterhin regelmäßig gemäht und gegossen werden. Alternativ kann der Rasen gemulcht werden.

Vor dem Winter sollte zudem im Oktober oder Anfang November noch ein letztes Mal gedüngt werden. Außerdem bietet sich im Herbst bei Bedarf das Vertikutieren oder eine Nachsaat an.

Rasen pflegen: Im Herbst sollte der Rasen auch noch einmal gedüngt werden.
Rasen pflegen: Im Herbst sollte der Rasen auch noch einmal gedüngt werden.  © 123RF/Brebca

Fazit:

Rasen, für den Du beneidet wirst, ist nicht ohne etwas Arbeit möglich. Hast Du jedoch von Anfang an etwas Zeit und Pflege hineingesteckt, wird der Aufwand mit der Zeit etwas geringer - und Du hast in den warmen Monaten des Jahres einen wunderschönen, saftigen Rasen.

Titelfoto: 123RF/gorlovkv

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