So erfolgreich lassen sich Gurken pflanzen - ohne Gewächshaus

Wer sich einen Gemüsegarten wünscht, möchte meist auch Gurken pflanzen. Ohne Gewächshaus ist das ebenfalls möglich.

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Auch im Freiland kann man Gurken anbauen - ganz ohne Gewächshaus.
Auch im Freiland kann man Gurken anbauen - ganz ohne Gewächshaus.  © 123RF/fotowerk2

Gurken gehören zu den beliebtesten Gemüsearten im Garten. Dort brauchen sie allerdings Wärme - bestenfalls konstante 20 Grad - und feuchte, aber nicht durchnässte Erde. Diese Voraussetzungen kann meist nur ein Gewächshaus gewährleisten.

Da das leider nicht jeder Gartenbesitzer zur Verfügung hat, stellt sich die Frage: Lassen sich Gurken ohne Gewächshaus pflanzen?

Die Antwort lautet: Ja, mit der richtigen Vorbereitung funktioniert der Anbau im Freiland sogar sehr gut. Sogar im Hochbeet und auf dem Balkon lassen sich Gurken anbauen.

Erfahre nun, wann das Gurkenpflanzen im Freiland am sinnvollsten ist, welche Sorten sich eignen und worauf bei der Pflege, der Standortwahl sowie dem Boden geachtet werden sollte, um von einer möglichst üppigen Ernte auch ohne Gewächshaus zu profitieren.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ohne Gewächshaus kann man Gurken etwa ab Mitte Mai an einem sonnigen, windgeschützten Standort in lockerer, nährstoffreicher Erde pflanzen.
  • Für den Anbau im Freiland eignen sich robuste Land- und Einlegegurken (Vorgebirgstrauben, Gundel, Lemon).
  • Zur Pflege gehört das regelmäßige Gießen mit nicht zu kaltem Wasser, das Mulchen und das Düngen.
  • Am richtigen Standort, bei angemessener Pflege und durch natürliche Mittel lassen sich Schädlinge und Krankheiten verhindern und bekämpfen.
  • Ohne Gewächshaus Gurken pflanzen ist auch auf dem Balkon mit mindestens 30 Liter großen Kübeln und einer Rankhilfe möglich.

Gurken ohne Gewächshaus anbauen: Nur bei diesen Grundvoraussetzungen

Wer kein Gewächshaus im Garten hat, kann Gurken im Freiland pflanzen. Die wichtigsten Aspekte, die Du vor dem Pflanzen für einen erfolgreichen Anbau beachten solltest, sind die folgenden.

Wann pflanzt man Gurken?

Wann genau Gurken ins Freiland gepflanzt oder gesät werden sollten, hängt von den Witterungsbedingungen und vom Klima in der Region ab.

Generell gilt allerdings folgendes:

  • Direktsaat und Einpflanzen der Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai
  • Vorzucht von Jungpflanzen zum Auspflanzen ins Freie nicht vor April starten

Lesetipp: Wie zieht man Gurken auf der Fensterbank vor?​ Erfahre es im Artikel zum Thema "Gemüse vorziehen".

Aufgrund ihrer Keimtemperatur von 18 Grad kann man auch Landgurken ab April im Haus vorziehen.
Aufgrund ihrer Keimtemperatur von 18 Grad kann man auch Landgurken ab April im Haus vorziehen.  © 123RF/vovalis

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit für Freilandgurken

Standortwahl

Der beste Platz zum Anbau von Freilandgurken ist

  • vollsonnig: auf der Südseite von Häusern und Co. zur Sonne ausgerichtet
  • feuchtwarm: frostfrei
  • windgeschützt: an Hauswand oder Hecke

Bodenbeschaffenheit

Damit Landgurken gedeihen und Früchte bilden können, bedarf es geeigneter Bodenbedingungen. Folgende Eigenschaften sollte die Erde aufweisen:

  • locker
  • humos
  • nährstoffreich (mit Kompost angereichert)
  • durchlässig

Fruchtfolge und Mischkultur bei Gurkenanbau

Gurken sind Starkzehrer und entziehen dem Boden Nährstoffe. Um Konkurrenz und Krankheiten zu verhindern, ist eine richtige Mischkultur von Bedeutung.

Gute Nachbarn sind

  • Dill,
  • Basilikum,
  • Bohnen,
  • Salat,
  • Zwiebeln.

Schlechte Nachbarn sind

  • Kartoffeln,
  • Tomaten,
  • Kürbis,
  • Radieschen,
  • Zucchini.

Außerdem sind Gurken nicht selbstverträglich. Um eine Bodenmüdigkeit zu vermeiden, sollte daher eine vierjährige Anbaupause von Gurken beachtet werden.

Für eine angemessene Fruchtfolge eignen sich stattdessen zunächst Mittelzehrer (Rote Bete, Kohlrabi), dann Schwachzehrer (Buschbohnen, Erbsen, Feldsalat) sowie Gründüngungspflanzen.

Zu beachten: Vorkultur und Mischkultur. Ein guter Beetnachbar von Gurke ist Dill.
Zu beachten: Vorkultur und Mischkultur. Ein guter Beetnachbar von Gurke ist Dill.  © 123RF/andreyvolgodon

Welche Gurkensorten eignen sich für den Anbau ohne Gewächshaus?​

Salatgurken, auch Schlangengurken genannt, sind für den Anbau im Freien zu empfindlich und werden daher im Gewächshaus gepflanzt.

Robuster und daher besser für das Freiland geeignet sind dagegen (Frei-)Landgurken, die länger sind und Salatgurken ähneln, und Einlegegurken (auch als Schäl- oder Gewürzgurken bekannt), die kürzer und dicker sind.

Mit den folgenden Sorten kann man Gurken ohne Gewächshaus pflanzen.

  • Einlegegurken: Vorgebirgstrauben, Delikateß, Lemon
  • (Frei-)Landgurken: Russkaja, Bono, Gundel, Tanja
  • Mini-/Snackgurken im Topf: Lemon, La Diva, Vert Petit de Paris, White Wonder

Gurken anbauen ohne Gewächshaus: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Schritt: Entferne Unkraut und Steine aus dem Boden und lockere die Erde etwas.

2. Schritt: Platziere die Samen zum Aussäen nun zwei bis drei Zentimeter tief, im Abstand von etwa 50 Zentimeter. Die Abstände können jedoch auch je nach Art variieren, sodass am besten die Anweisungen auf den Saattütchen beachtet werden sollten.

Tipp: Es ist sinnvoll, zwei bis drei Samen in ein Pflanzloch zu legen. Wenn einzelne Samen nicht keimen und austreiben, entstehen dennoch keine Lücken. Tun sie es doch alle, können sie im Nachhinein vereinzelt werden.

Gurken auspflanzen

Vorgezogene Jungpflanzen können in ein ausgehobenes Pflanzloch gesetzt werden und bis zum ersten Blattansatz eingepflanzt werden.

Handelt es sich zum Schutz vor Krankheiten um veredelte Pflanzen, muss die Veredelungsstelle unbedingt über der Erdoberfläche bleiben.

Anschließend kann man die Pflanze leicht anhäufeln.

3. Schritt: Wässere die Aussaat oder Jungpflanzen und halte sie anschließend feucht.

4. Schritt: Bei niedrigen Temperaturen kann man die Aussaat oder Jungpflanzen mit einer Vliesabdeckung in der Nacht schützen.

5. Schritt: Wenn nötig, kann gleich eine Rankhilfe gesteckt werden.

Gurken auf dem Balkon oder im Hochbeet pflanzen

Auf dem Balkon oder im Hochbeet lassen sich vor allem kompaktere Sorten (La Diva, Lemon, etc.) anbauen.

Verwende beim Gurkenanbau im Topf Kübel mit etwa 30 Litern Fassungsvermögen und einer Tiefe von 30 Zentimetern.

Nutze ein Spalier, Gitter oder Pflanzstäbe aus beispielsweise Bambus als stabilisierende Rankhilfe.

Auch ohne Gewächshaus lassen sich Gurken auf dem Balkon anbauen.
Auch ohne Gewächshaus lassen sich Gurken auf dem Balkon anbauen.  © 123RF/barriolo82

Freilandgurken pflegen

Gurkenpflanzen gießen

Gurkenpflanzen haben einen hohen Wasserbedarf. Bei Stress durch beispielsweise Trockenheit werden sie bitter. Gieße sie daher morgens am besten mit nicht mehr ganz zu kaltem Regenwasser, denn auch zu kaltes Gießwasser setzt den Pflanzen zu.

Eine Mulchschicht, beispielsweise Stroh, hilft gegen Austrocknung und Unkraut.

Pflanzen düngen

Gurken sind Starkzehrer, weshalb sie regelmäßig mit organischen Mitteln gedüngt werden sollten.

  • Grunddünger: reifer Kompost oder verrotteter Kuhmist
  • Nachdüngung: Brennnesseljauche, Hornmehl

Gurken ernten

Eine regelmäßige Ernte fördert die Nachproduktion neuer Früchte. Schneide die reifen Gurken also regelmäßig mit einem scharfen Messer von der Pflanze, um den Ertrag zu steigern.

Indem man reife Gurken regelmäßig erntet, fördert man die Fruchtbildung und steigert die Erträge.
Indem man reife Gurken regelmäßig erntet, fördert man die Fruchtbildung und steigert die Erträge.  © 123RF/anuta23

Krankheiten & Schädlinge erkennen und vorbeugen

Gurken im Freiland sind gelegentlich von Schädlingen und Krankheiten befallen. Die häufigsten sind die folgenden:

  • Echter und Falscher Mehltau: weiße oder gelbe Flecken auf den Blättern
  • Blattläuse und Spinnmilben: saugen Pflanzensaft, übertragen Viren
  • Schnecken: fressen junge Pflanzen und Früchte
  • Gurkenmosaikvirus: mosaikartige Blattverfärbungen

Teilweise bekämpfen und vorbeugen kann man einen Befall mit diesen Maßnahmen:

  • Luftiger Standort und keine nassen Blätter
  • Resistente Sorten
  • Fruchtfolge einhalten
  • Schneckenbarrieren (durch beispielsweise Kalk, Kupfer, Mulch)
  • Neemöl oder Nützlinge gegen Blattläuse
  • Mischkultur und gesunder Boden zur Stärkung der Pflanze
Zur Stärkung der Gemüsepflanze und zum Schutz vor Schädlingen: organischer Flüssigdünger.
Zur Stärkung der Gemüsepflanze und zum Schutz vor Schädlingen: organischer Flüssigdünger.  © 123RF/henadzipechan

FAQs zum Thema "Gurken pflanzen ohne Gewächshaus"

Kann man Gurken im Schatten pflanzen?

Nein, Gurken sollte man nicht im Schatten pflanzen. Sie brauchen sehr viel Sonne zum Wachsen und Gedeihen. Im Schatten entwickeln sich kaum Blüten und daher auch kaum Erträge.

Wie viele Pflanzen sollte man pro Person einplanen?

Selbstversorger sollten mit etwa zwei bis vier Pflanzen pro Person rechnen, um ausreichend Früchte für den frischen Verzehr des Gemüses sowie zum Einlegen und Verarbeiten zu ernten.

Wann sind Gurken im Freiland reif?

Erntereif sind Gurken abhängig von Sorte, Standort und Witterung bereits ab Ende Juni, größtenteils von Juli bis September, und vereinzelt bis vor dem ersten Frost. Das ist meist acht bis zehn Wochen nach der Aussaat, wenn die Früchte fest und sattgrün sind. Weiche Gurken sind dagegen schon überreif.

Wie lagert man geerntete Gurken?

Frische Gurken können etwa eine Woche gelagert werden - bestenfalls jedoch nicht unter 10 Grad. Werden sie doch im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, sollten sie zeitig verzehrt werden, solange sie noch fest sind. Der Gefrierschrank eignet sich dagegen nicht zur Lagerung, da sie dadurch weich und matschig werden.
Alternativ kann man die Gurken zum Konservieren einlegen.

Fazit

Bei der Beliebtheit der Gemüsesorte eigentlich keine Überraschung: Viele Hobbygärtner wollen eigene Gurken pflanzen. Ohne Gewächshaus ist das mit den richtigen Sorten sowie einer angemessenen Pflege auch im Freien möglich.

Titelfoto: 123RF/fotowerk2

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