Achtung bei diesen Fehlern: So bringt man seine Clematis wieder zum Blühen

Mit der Vision eines Blütenmeeres als Sichtschutz gepflanzt und nun das: Die Clematis blüht nicht. Daran kann es liegen.

Weitere Tipps für einen prächtigen Garten findest Du im Ratgeber zur Gartenpflege.

Blühende Clematis: Standort und Pflege sind ausschlaggebend für eine Blütenpracht.
Blühende Clematis: Standort und Pflege sind ausschlaggebend für eine Blütenpracht.  © 123RF/thaka1

Die Clematis, auch Waldrebe genannt, ist wohl die Kletterpflanze überhaupt, die jeden Garten verschönert. Beliebt macht sie vor allem ihre bunte und dichte Blütenpracht.

Ob im Kübel oder Beet, an Spalieren, Zäunen oder kahlen Trennwänden - eine Clematis ist ein praktischer Blickfänger.

Wann man sich an der Blütenpracht erfreuen kann - ob im Frühling, im Sommer oder sogar zweimal im Jahr -, ist abhängig von der jeweiligen Sorte, denn die unterschiedlichen Arten haben verschiedene Blütezeiten.

Du hast die Waldrebe mit Aussicht auf ein Blütenmeer gepflanzt, doch nun bleiben diese aus?

Warum blüht die Clematis nicht und wie macht man die "blühfaule" Kletterpflanze wieder blütenreich? Mögliche Ursachen und Lösungen erfährst Du nun.

Die Clematis blüht nicht im ersten Jahr?

Keine Panik. Viele Clematis bilden im ersten Jahr noch keine Blüten, sondern fokussieren sich stattdessen auf ein kräftig ausgebildetes Wurzelwerk. Bis sie erwachsen sind, kann es auch mal drei bis fünf Jahre dauern.

Grund 1: Falscher Standort

An einem ungeeigneten Standort sind die Clematis blühfaul - beispielsweise an einem zu dunklen Platz.

Am besten steht die Waldrebe mit den Füßen zwar im Schatten, mit dem Kopf jedoch in der Sonne.

Ideal ist daher ein sonniger bis halbschattiger Platz mit schattenwerfenden Stauden, an dem die Pflanze mindestens sechs Stunden täglich der Sonne ausgesetzt ist.

Grund 2: Nährstoffmangel

Die blühfreudigen Waldreben brauchen viele Nährstoffe.

Von Frühling bis Herbst sollte man ihnen daher vierzehntägig organischen Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche gönnen. Bei der Pflanzung kann gut verrotteter Kompost mit ins Pflanzloch gegeben werden.

Im Kübel profitiert die Pflanze schon beim Einpflanzen von beigemengtem Langzeitdünger.

Nur mit den richtigen Nährstoffen blüht die Clematis so wunderschön.
Nur mit den richtigen Nährstoffen blüht die Clematis so wunderschön.  © 123rf/matunka

Grund 3: Falscher Schnittzeitpunkt

Dass die Kletterpflanze nicht blüht, kann auch daran liegen, dass man sie zum falschen Zeitpunkt zurückgeschnitten hat. Bekommen im Frühjahr blühende Sorten wie die Berg-Waldrebe, Alpen-Waldrebe oder Großblütige Alpen-Waldrebe schon im Februar oder März einen Pflegeschnitt, kappt man ihre Blütenknospen und verhindert ein Blühen.

Wichtig ist es daher, auf die richtige Schnittgruppe der Sorte zu achten.

Mehr Infos zu Schnittgruppen und den richtigen Rückschnitt findest Du im Artikel zu Clematis schneiden.

Übrigens: Im Frühjahr blühende Waldreben können durch einen Rückschnitt für ein weiteres Blühen angeregt werden. Nach der ersten Blüte sollten dazu die verblühten Teile sowie das anliegende Blattpaar zurückgeschnitten werden.

Grund 4: Falsche Bewässerung

Waldreben benötigen viel Wasser zum Wachsen und Gedeihen. Gerade in Trockenphasen kann es schnell zu Trockenstress kommen, sodass die Pflanzen keine Blüten bilden können. In dieser Zeit kann es nötig sein, die Pflanze sogar zweimal am Tag zu gießen.

Achtung! Zu Staunässe darf es nicht kommen. Bekommt die Clematis zu viel Wasser, fault sie und blüht ebenfalls nicht.

Grund 5: Wetter

Vor Wind und Regen geschützt, verhindert man, dass die Triebe des Gehölzes abknicken.
Vor Wind und Regen geschützt, verhindert man, dass die Triebe des Gehölzes abknicken.  © dpa/Caroline Seidel

Verantwortlich für ausbleibende Blüten kann auch das Wetter sein. Bei Temperaturen von langfristig unter 15 oder über 22 Grad kann die Pflanze zu sehr beansprucht werden und sie vom Blühen abhalten.

Auch Starkregen und Sturm können der empfindlichen Pflanze zusetzen, sodass Triebe abknicken.

Am besten steht die Kletterpflanze wind- und regengeschützt und wird gegebenenfalls mit Vlies oder einem Jutesack vor Spätfrösten geschützt.

Grund 6: Welkekrankheit

Die Clematiswelke ist eine Pilzkrankheit, bei der oberirdische blühende Triebe absterben. Befallene Triebe lassen sich in der Regel nicht retten. Dass die ganze Pflanze abstirbt, kann man mit dem richtigen Einpflanzen verhindern, indem die untersten zwei Augenpaare unterirdisch liegen.

Dadurch ist ein neuer Austrieb aus diesen auch nach einem Befall noch möglich.

Grund 7: Schädlinge und Schneckenfraß

Schnecken fressen nicht nur Löcher in Blätter, sondern auch Knospen und Triebe.
Schnecken fressen nicht nur Löcher in Blätter, sondern auch Knospen und Triebe.  © 123RF/dpotashkin

Auch Schnecken und Schädlinge wie Dickmaulrüssler können der Clematis zusetzen und sie schwächen.

Schnecken fressen junge Triebe, Knospen und Blätter und sollten zeitig angesammelt werden. Die Pflanze sollte man in Bodennähe vor Schnecken schützen.

Fazit

Eine Clematis blüht nicht, wenn sie nicht die benötigte Pflege sowie Nährstoffe erhält. Sieht das Gehölz etwas kahl und trist aus, gehe sicher, dass die Standortbedingungen geeignet sind, sie nicht voreilig geschnitten oder anderweitig geschwächt wurde.

Titelfoto: 123RF/thaka1

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