Hexenringe loswerden: Tipps gegen die Rasenkrankheit

Heute haben Hexenringe bis auf ihren Namen jegliche Mystik und Hexerei verloren. Die rundlichen Gewächse sind lediglich ein Signal der Natur - erklärbar und messbar! Wie sie ganz ohne Zauberei aus dem eigenen Garten wieder verschwinden, erklärt dieser Garten-Ratgeber.

Eine verdächtig akkurate Spur von Pilzen weist auf einen Hexenring hin.
Eine verdächtig akkurate Spur von Pilzen weist auf einen Hexenring hin.  © 123rf/dumrongsak

Schöne Grünflächen sind von Frühjahr bis Herbst herrlich für diverse Gartenmomente. Allerdings können Hexenringe die schönen Momente schnell vermiesen.

Hexenringe oder auch Feenringe hören sich erstmal aufregend an, sind aber eher lästig. Selbst wer mystische, natürliche Gewächse im Garten mag, wird langfristig kein Fan dieses Gartenspektakels.

In diesem Artikel geht es darum, Hexenringe loszuwerden.

Was Hexenringe über den Gesundheitszustand des Rasens aussagen und ob sie Gefahren darstellen klären wir hier ebenfalls.

Mit diesen nützlichen Tipps wirst Du Hexenringe los und kannst schon bald den Garten wieder genießen!

Mehr Wissenswertes findest Du auf der Themenseite Gartenpflege.

Hexenringe: Rechtzeitig erkennen und entfernen

Hexenringe verstehen, entdecken und entfernen.

Was sind Hexenringe?

Hexenringe sind halbe oder ganze Ringe aus Pilzen auf Rasen- oder Waldflächen - am besten erkennbar sind sie durch klassische Hutpilze in auffällig runder Aufstellung.

Wie bekommt man Hexenringe wieder weg?

Bei der Rasenpflege wird gelüftet, gelockert, gedüngt und gewässert - alles essenziell für einen gesunden Rasen.
Bei der Rasenpflege wird gelüftet, gelockert, gedüngt und gewässert - alles essenziell für einen gesunden Rasen.  © 123RF/paulmaguire

Lediglich die Fruchtkörper abzuschneiden reicht leider nicht aus, verhindert aber schon mal die Vermehrung der Pilze im Garten.

Die langfristige Lösung des Problems ist ein regelmäßiges Pflegeprogramm. Die korrekte und gewissenhafte Pflege hilft also Hexenringe zu entfernen, aber auch anderen Rasenkrankheiten vorzubeugen.

Ein Akut-Mittel bei Hexenringen ist das Durchbrechen des Pilzgeflechts im Boden unter dem Hexenring. Dazu kann man mit zahlreichen Stichen einer Grabegabel und vorsichtigem lockern durch leichtes Anheben der Grasnarbe das Myzel zerstören. Ausgetrocknete Stellen können nun bis zu zwei Wochen mit Spiritus oder Kaliseife angereichertem Gießwasser gegossen und staunass gehalten werden.

Hinzu kommt die regelmäßige Pflege des Rasens. Der Rasen kann dabei wie gewohnt gemäht werden.

Folgende Punkte gehören zu einer guten Rasenpflege dazu, verhindern Hexenringe oder lassen sie verschwinden:

  • Das regelmäßige Düngen des Rasens um Nährstoffe hinzuzufügen.
  • Im Frühling und/oder im Herbst zusätzlich mit kaliumreichem Dünger versorgen.
  • Ausgewogenes Kalken des Rasens, dabei auf den pH-Wert achten. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6,0 ist optimal. Alle Abweichungen sind Pilz anfällig.
  • Den Rasen zweimal im Jahr vertikutieren und regelmäßig lüften.
  • Gelegentlich wässern, aber immer wieder ausgiebig trocknen lassen.
  • Rasen atmen lassen und von zu viel Schnittgut befreien

An der Pflege und Nährstoffzufuhr führt also kein Weg vorbei, wenn man einen gesunden und gepflegten Rasen haben möchte. Wichtig ist dabei, ausgewogen zu düngen, damit der pH-Wert im Toleranzbereich bleibt.

Wann, wie und warum treten Hexenringe auf?

Deutlicher erkennt man hier die Ringform und die ausgetrockneten Stellen des Hexenrings.
Deutlicher erkennt man hier die Ringform und die ausgetrockneten Stellen des Hexenrings.  © 123rf/mikelane45

Wann treten Hexenringe auf?

Die Hexenringe können entstehen, wenn die Pilze im Boden ihre Fruchtkörper bilden - das sind oftmals Hut- oder Ständerpilze. Meistens passiert das im Frühjahr oder im Herbst bei feuchtem Wetter.

Wie treten Hexenringe auf?

Diese Ringe bilden sich durch Pilzgeflechte im Boden, bekannt als Myzel. Dazu muss man wissen, dass Pilze Organismen mit vielen winzig kleinen Zellen sind. Sie sind meist nur unter dem Mikroskop zu erkennen und ernähren sich von der Umgebung. Wenn ein Pilz also einen geeigneten Ort gefunden hat, breitet er sich aus. Ringsherum - daher kommt die Kreisform - bildet er das Myzel, welches mehrere Meter im Durchmesser erreichen kann. Über die Pilzfäden des Myzels transportiert der Pilz seine Nährstoffe.

Warum treten Hexenringe auf?

Sind die Nährstoffe aufgebraucht, zieht sich der Organismus aus dem Zentrum zurück und das Pilzgeflecht wird zu einem Ring, denn am Rand reichen die Nährstoffe vorerst aus.

Aus Fortpflanzungsgründen wachsen auf diesem Ring nun die Fruchtkörper in Form von Hutpilzen oder anderen Pilzarten - sichtbar an der Oberfläche.

Über die Fruchtkörper geben die Pilze, ähnlich wie die Blüte einer Pflanze, Samen bzw. Pilz-Sporen ab, um sich zu vermehren.

Pilze sind essenziell für den Garten

Pilze sind per se nichts Schlimmes und sogar essenziell für den Boden und den Garten. Sie zersetzen nämlich alles Organische und bringen so Nährstoffe zurück in den Boden - neue Pflanzen können wachsen.

Fehlt es dem Rasen allerdings an Nährstoffen, fängt der Pilz an die Fruchtkörper sprießen zu lassen. Das wird meistens ausgelöst durch eine mangelhafte Rasenpflege. Sind nämlich ausreichend Nährstoffe im Boden, bleibt der Pilz auch unter der Erde. Werden die Nährstoffe knapp, kann sich einen Hexenring mit Fruchtkörpern bilden.

Wenn man so will, sind Hexenringe also nur ein Zeichen der Natur, dass mehr Pflege notwendig ist. Wichtig: Das bedeutet aber nicht, dass jeder Pilz der im Garten oder Wald auftaucht, direkt auf einen Nährstoffmangel hinweist.

Vereinzelte Pilze sind für den Rasen harmlos und verschwinden von selbst nach wenigen Tagen oder Wochen, können aber auch einfach abgemäht werden.

Sind Hexenringe gefährlich oder giftig?

Dieser halbe Hexenring sollte abgemäht und entsorgt werden.
Dieser halbe Hexenring sollte abgemäht und entsorgt werden.  © 123rf/rmorijn

Gefährlich sind Hexenringe für den Menschen in der Regel nicht.

Wichtig ist aber, dass viele Pilze nicht zum Verzehr geeignet sind. Sie sind für Menschen unverträglich und können teilweise giftig sein.

Oftmals bilden sich Hexenringe aber mit Arten der Hut- und Ständerpilze, die lediglich unverträglich sind.

Wir raten grundsätzlich von dem Verzehr wilder Pilze ab. Hierfür benötigt man ein geschultes Auge und absolute Sicherheit über den Ausschluss von Giftigkeit.

Rasenkrankheit: Das sind die Folgen von Hexenringen

Hexenringe können den Rasen austrocknen. Das liegt daran, dass viele Pilzmyzel wasserabweisend sind. Bedeutet: Egal wie viel man gießt, der Rasen trocknet aus. Die trockenen Stellen bilden sich rund um die Fruchtkörper.

Langfristig können kreisförmige verfärbte Rasenflächen bleiben.

Fazit: Hexenringe können durchaus mal auftauchen, aber lassen sich eben auch mit den genannten Tipps und einem anständigen Verwöhnprogramm für den Rasen wieder entfernen. Grundsätzlich gilt: je schneller die Ausbreitung aufgehalten wird, umso geringer wird der Schaden am Rasen.

TAG24 wünscht eine schöne Gartensaison!

Titelfoto: 123rf/dumrongsak

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