Du magst den fließenden Stoff und das angenehme Hautgefühl von Seide, hast aber jedes Mal Angst, Dein Lieblingsteil beim Waschen zu ruinieren? Das muss gar nicht sein: Denn man kann Seide waschen, ohne ihr zu schaden.

Ob Seidenbettwäsche oder Seidenschal, ob als Bluse, Kleid oder Tuch - Seide sieht immer sehr edel und elegant aus. Das macht den Stoff auch nicht gerade günstig. Umso wichtiger ist es, dass das Material lange hält und gut aussieht.

Von der Wäsche und Pflege des empfindlichen Stoffes sind viele jedoch abgeschreckt. Zu schnell ruiniert man den Stoff durch versehentliches Reißen und Reiben.

Weiß man erst mal, wie es richtig funktioniert, ist es gar nicht mehr so kompliziert, Seide zu waschen. Tatsächlich sollte man Seide ohnehin nicht zu häufig waschen. Das ist auch nicht so schnell notwendig, wie beispielsweise bei Stoffen aus Baumwolle, weil die Naturfasern im bestimmten Rahmen selbstreinigend sind.

Reinigungsratgeber Kurzschlussgefahr? So lassen sich Steckdosen sicher reinigen

Handelt es sich um keine bestimmten Flecken, sondern benötigt das Teil lediglich eine Auffrischung, reicht es schon aus, das Material auszulüften.

Mit welchem Waschmittel man Seide waschen sollte, um den Stoff zu schonen und was man unbedingt vermeiden sollte, verrät TAG24 in diesem Ratgeber.

Ähnliche praktische Artikel findest Du übrigens im Reinigungsratgeber.

Infos für Schnellleser:

• Man kann Seide per Hand oder in der Maschine waschen.
• Eine chemische Reinigung ohne Wasser ist besonders schonend.
• Seide sollte nicht bei mehr als 30 Grad Wassertemperatur gewaschen werden.
• Zum Waschen eigen sich vor allem spezielles Seidenwaschmittel oder Essig.
• Herkömmliche Waschmittel sollten nicht verwendet werden.

Möchte man Seide waschen, hat man dazu mehrere Möglichkeiten. Auf der Suche nach der richtigen Methode, um seine Seide zu waschen, hilft als erste Anlaufstelle ein Blick auf das Pflegeetikett.

Da Seide im nassen Zustand weniger reißfest ist und Wasser für bleibende, unschöne Wasserflecken sorgen kann, ist eine chemische Reinigung mit wasserlosen Lösungen - auch Trockenwäsche genannt - besonders schonend.

Eine chemische Reinigung ist jedoch nicht bei jedem Seidenstoff nötig. Beim Waschen von Seide sind Temperatur und Waschmittel sehr wichtig. Empfohlen ist ebenfalls eine Handwäsche. Das klappt so:

1. Schritt: Seidenwaschmittel in kälterem bis maximal 30 Grad warmem Wasser auflösen.

2. Schritt: Seidenstoff eine kurze Zeit (maximal fünf Minuten) einwirken lassen.

3. Schritt: Den Stoff anschließend leicht bewegen und vorsichtig herumwirbeln.

4. Schritt: Zum Schluss mit klarem Wasser auswaschen.

Wichtig ist es, in Schritt drei auf keinen Fall am Seidenstoff zu ziehen und an ihm zu reiben. Das würde dem empfindlichen Material schaden.

Genauso gut kann man seine Seide in der Waschmaschine waschen. Dafür werden die Teile aus Seide idealerweise in einen Waschbeutel getan, der das Material vor der rauen Waschtrommel schützt.

Bestenfalls wird für die Wäsche ein Seidenprogramm verwendet. Andere schonenden Programme sind das Handwäsche- oder Feinwäscheprogramm. Wichtig ist, dass möglichst kurz, kalt (bis 30 Grad) und mit möglichst wenig Schleuderumdrehungen gewaschen wird.

Flecken sollten übrigens zeitnah vorsichtig trocken abgetupft werden. Fettflecken tupft man dagegen mit Waschbenzin ab.

Seide ist ein natürlicher Stoff aus Eiweißfasern, der von alkalischen Waschmitteln angegriffen und dadurch rau und brüchig wird.

Womit man Seide nicht waschen sollte

Herkömmliche Waschmittel sind daher nicht für Seidenstoffe geeignet. Ebenfalls nicht verwenden sollte man Wollwaschmittel. Diese sind rückfettend und hinterlassen unschöne Flecken. Ebenso wenig sind Bleichmittel und Weichspüler für Seidenstoffe geeignet. Auch Shampoo eignet sich nicht als Alternative. Eine Ausnahme sind besonders milde Shampoos mit neutralem pH-Wert ohne Farb- und Duftstoffe, die nicht rückfettend wirken.

Mit diesen Mitteln darf man Seide waschen

Verwendet wird daher ein spezielles Seidenwaschmittel. Dieses ist mild und reinigt sowie pflegt den Stoff. Ein praktisches Hausmittel zum Waschen von Seide ist Essig.

Dieser stärkt nicht nur Fasern und Farbe, sondern löst und entfernt auch letzte Spuren von Kalk und Seife aus dem Stoff. Dadurch entsteht wieder ein schöner Glanz. Dafür wird etwa ein Teelöffel Essig in das Waschwasser gegeben.

Da Seidenstoffe sehr empfindlich sind, haben sie nichts im Trockner zu suchen. Auch ein Auswringen kann fatal sein, da die Fasern dabei brechen beziehungsweise reißen können.

Um überschüssiges Wasser loszuwerden, können sie nach dem Waschen vorsichtig in ein Handtuch gewickelt werden. Anschließend lässt man den Stoff liegend trocknen.

Aufhängen sollte man besonders große Stoffe in der Regel nicht, da sie dadurch leicht verformen. Kleine Teile sind leicht und trocknen schnell und können daher aufgehängt werden. Hängen sollten sie allerdings im Schatten, da Sonne die Fasern bleicht und brüchig macht.

Um Makel wie Risse, Löcher, Verformungen und Flecken im Seidenstoff zu verhindern, sollte man die folgenden Dinge vermeiden:

• mit herkömmlichen (alkalischen) Waschmitteln waschen
• Flecken mit Rubbeln und Reiben bearbeiten
• den Seidenstoff auswringen
• größere nasse Kleidungsstücke zum Trocknen aufhängen
• Seide im Trockner oder in der Sonne trocknen lassen

Fazit

Hochwertige, edle Seidenstoffe bedürfen einer angemessen schonenden Reinigung, um weiterhin elegant zu fließen und zu glänzen. Mit den genannten Tipps und dem richtigen Waschmittel ist es jedoch kein Problem, Seide zu waschen.