Hunde aus dem Ausland adoptieren: Das solltest Du wissen
Du möchtest einen Hund oder mehrere Hunde aus dem Ausland adoptieren? Dann bist Du hier genau richtig. Worauf Du achten solltest und wie eine Adoption aus dem Ausland abläuft, erfährst Du im Anschluss.
- Wann darf ein Hund aus dem Ausland ausreisen?
- Auslandshund adoptieren: So läuft es ab
- Hunde aus dem Ausland: So geht nachhaltiger Tierschutz
- Mittelmeerkrankheiten bei Tierschutzhunden aus dem Süden
- Tierschutzorganisationen, bei denen man Hunde im Ausland adoptieren kann
- Fazit: Hunde aus dem Ausland zu adoptieren, ist eine gute Sache
Hunde werden in vielen Ländern nicht als vierbeiniges Familienmitglied geschätzt.
Stattdessen werden Straßenhunde von den Menschen oft als lästig wahrgenommen und Privathunde dienen nicht selten ausschließlich als Wachhund, wobei sie im Freien an der Kette gehalten werden.
Da bietet sich die Möglichkeit, einem ehemaligen Straßenhund aus derartigen Verhältnissen herauszuhelfen und ihm ein neues Leben zu schenken.
Wer dabei z. B. Hunde aus dem Ausland adoptieren will, findet in diesem Ratgeber Wissenswertes zum Ablauf und der Organisation einer solchen Adoption.
Weitere Infos und Tipps zum Leben mit einem Vierbeiner findest Du im Hunderatgeber.
Infos für Schnellleser:
- Die Adoption eines Hundes aus dem Ausland ist mit viel Papierkram verbunden.
- Der Ablauf einer Hundeadoption im Schnelldurchlauf: Entscheidung, Erstkontrolle, Schutzvertrag, Schutzgebühr, Transport ins neue Zuhause.
- Potenzielle Mittelmeerkrankheiten von aus dem Ausland adoptierten Hunden sind selten und gut behandelbar.
- Seriöser Tierschutz ist nachhaltiger Tierschutz.
Wann darf ein Hund aus dem Ausland ausreisen?
Ein Hund darf nicht einfach so aus einem Land in ein andere reisen. Vorher gibt es noch eine Menge Papierkram zu erledigen.
Normalerweise hast Du nicht viel damit zu tun, Deine Fellnase für die Ausreise vorzubereiten. Das übernehmen die Tierschützer. Für Dich fängt der Papierkram erst an, wenn Dein Hund bei Dir angekommen ist.
Mit der Übernahme eines Hundes erhält man in der Regel die Ausreisepapiere, die Mikrochip-Nummer, den Impfpass und den EU-Ausweis.
Was man unbedingt tun sollte, bevor ein neuer Hund in Deutschland ankommt:
- Den Hund für die Hundesteuer anmelden.
- Eine Haftpflichtversicherung für den Hund abschließen.
Aufgepasst: In Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin gibt es einen verpflichtenden Hundeführerschein für sogenannte Listenhunde. In Niedersachsen müssen alle Hundebesitzer einen solchen Führerschein nachweisen können.
Den theoretischen Teil der Prüfung muss man noch vor der Übernahme eines Hundes aus dem Ausland ablegen.
Auslandshund adoptieren: So läuft es ab
Eine Adoption aus dem Ausland läuft in den meisten Fällen bei jeder Tierschutzorganisation ähnlich ab.
1. Selbstauskunft: Man bewirbt sich mithilfe einer Selbstauskunft auf den Hund, den man adoptieren möchte. Dabei geht es vor allem darum, dass die Tierschützer ein grobes Bild von Dir bekommen. Für das Ausfüllen sollte man sich Zeit nehmen und die Fragen wahrheitsgemäß beantworten.
2. Informationsaustausch: Nun bekommt man von den Tierschützern Bescheid, ob die Bewerbung erfolgreich war. Gegebenenfalls wird man auch telefonisch genauer über den zukünftigen Schützling aufgeklärt. Dabei geht es um das Wesen, mögliche Risiken und es wird ein Termin zur Erstkontrolle vereinbart.
3. Zusage: Sollte alles passen, dann wird der Vierbeiner quasi für Dich reserviert. Nun erfolgt bei den meisten Organisationen eine Erstkontrolle bei Dir zu Hause. Dabei geht es darum, Dich besser kennenzulernen. Manchmal erfolgt der Termin auch als Videoanruf.
4. Vorbereitungen: Die Erstkontrolle war erfolgreich? Dann hat man sich im besten Fall direkt mit der Organisation auf ein Ausreisedatum einigen können. Zeit, sich und sein Zuhause schon mal auf die neue Fellnase vorbereiten.
5. Tag der Ausreise: An diesem Tag kann man seine Fellnase abholen.
Tipp: Die Tierschutzorganisationen freuen sich immer über Updates von vermittelten Hunden. Lass die Tierschützer gerne wissen, wie die ersten Tage waren und ob sich der Vierbeiner gut eingelebt hat.
Hunde aus dem Ausland: So geht nachhaltiger Tierschutz
Natürlich ist es wichtig, Hunde aus schlechten Lebensbedingungen zu retten und in ein stabiles Zuhause zu vermitteln. Jedoch ist es genauso wichtig die Ursache zu bekämpfen, welche die Hunde in Not bringt. Daher bedeutet Tierschutz auch Aufklärung und Prävention.
Hunde gelten im Ausland oft als Plage. Das kommt vor allem daher, dass sich Straßenhunde unkontrolliert vermehren. Seriöse Tierschutzorganisationen, welche im Ausland agieren, organisieren mithilfe von Spenden Kastrationskampagnen und kastrieren sowohl Straßen- als auch Familienhunde kostenlos.
Gleichzeitig sollten Tierschutzorganisationen Aufklärung leisten. Das bedeutet, den Menschen zu erklären was Tierschutz überhaupt ist und ihnen zu zeigen, wie man Hunde artgerecht hält.
Da nur nachhaltiger Tierschutz langfristig etwas an dem Leid der Hunde verändern kann, solltest Du Dich bei der Wahl für eine Tierschutzorganisation genau über diese informieren. Denn nachhaltiger Tierschutz ist seriöser Tierschutz!
Wie ausländischer und deutscher Tierschutz zusammenarbeiten
Der Tierschutz in Deutschland ist eine wichtige Stütze für den ausländischen Tierschutz. In Deutschland warten geduldige Pflegestellen die Hunde aus dem Ausland aufnehmen und sie auf ein Leben in einer Familie vorbereiten.
Hunde, welche bereits in einer Pflegestelle leben durften, hatten die Chance in Deutschland anzukommen und haben von ihrer Pflegefamilie viel lernen können. Außerdem können diese Hunde auf ihren Pflegestellen besucht werden, was die Chance einer erfolgreichen Adoption ebenfalls erhöht.
Auch deutsche Tierheime nehmen regelmäßig Hunde aus dem Ausland auf, um ihnen eine bessere Chance auf ein neues Leben zu gewährleisten.
Mittelmeerkrankheiten bei Tierschutzhunden aus dem Süden
Hunde aus südlichen Ländern haben ein höheres Risiko an sogenannten Mittelmeerkrankheiten (Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose & Dirofilariose) zu leiden. Diese werden durch Insektenstiche und -bisse übertragen und können im Laufe des Lebens ausbrechen.
Sobald ein Hund von der Straße gerettet wird, wird dieser von Tierärzten auf die genannten Krankheiten getestet und bekommt eine Impfung, welche eine Infektion verhindert.
Sollte ein Hund tatsächlich eine der Krankheiten haben, bedeutet das nicht, dass dieser Symptome zeigt. Die Krankheit bricht nämlich nicht immer aus. Kommt es zu einem Ausbruch der Krankheit, kann diese in den meisten Fällen langfristig gut behandelt werden.
Wichtig ist in dem Fall der Austausch mit dem Ansprechpartner der jeweiligen Organisation. Dieser kann hilfreiche Tipps geben oder sogar an einen erfahrenen Arzt vermitteln.
Tierschutzorganisationen, bei denen man Hunde im Ausland adoptieren kann
Es gibt viele Tierschutzorganisationen, hier findest Du ein paar Vorschläge:
Fazit: Hunde aus dem Ausland zu adoptieren, ist eine gute Sache
Viele tolle Menschen versuchen das Leben von Straßenhunden zu verbessern und bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland zu unterstützen.
In einem Erstgespräch werden Tierschützer über alles genau aufklären und danach auf dem Weg zum Leben mit einer neuen Fellnase unterstützen.
Titelfoto: Unsplash/Anoir Chafik