Liebes Kätzchen oder Schlafräuber: Was machen Katzen nachts?

Was machen Katzen nachts, wenn sie nicht schlafen? Und warum sind die Vierbeiner oft so aktiv in der Nacht? Fragen, die sich so mancher Besitzer bzw. manche Besitzerin vielleicht schon mal gestellt hat. TAG24 liefert interessante Antworten.

Warum agiert eine Katze mal so und mal so? Mehr dazu unter: Katzenverhalten.

Was machen Katzen eigentlich in der Nacht?
Was machen Katzen eigentlich in der Nacht?  © Fotomontage: 123rf/ramustagram, 123RF/lenor

Katzen werden von vielen Menschen in die Kategorie der nachtaktiven Tiere eingeordnet, da sie tagsüber viel schlafen und nachts häufig umherstreifen. Das ist so jedoch nicht ganz richtig.

Die meisten (Haus-)Katzen sind vielmehr dämmerungsaktiv, da sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden besonders aktiv sind.

Möglich macht das unter anderem die bemerkenswerte Funktion von Katzenaugen, die durch ihren besonderen Aufbau zustande kommt.

Und was machen Katzen nachts jetzt genau? Womit vertreiben sie sich die Zeit, in der ihre Herrchen und Frauchen für gewöhnlich schlafen? Mehr dazu verrät dieser Ratgeber.

Was machen Katzen nachts?

Auch wenn Katzen dafür bekannt sind, nachts oder am Morgen besonders lebhaft zu sein, variieren die nächtlichen Aktivitäten von Tier zu Tier. Sie hängen von folgenden Aspekten ab.

  • Rasse
  • Alter
  • Gesundheitszustand
  • Wetterlage
  • Umgebung

Während Kitten, ältere und kranke Katzen mehr Zeit benötigen, um Kraft zu tanken und folglich länger schlafen, brauchen junge und aktive Fellnasen oft weniger Regenerationszeit.

Katzen folgen nachts ihrem Jagdinstinkt

Katzen besitzen einen natürlichen Jagdinstinkt, dem sie besonders dann nachkommen, wenn ihre bevorzugte Beute selbst aktiver ist. So sind zum Beispiel Vögel, Kaninchen, Mäuse und Eichhörnchen in der Morgen- und Abenddämmerung für Katzen leichter zu fangen.

Jagen, erkunden, Artgenossen treffen - das machen Katzen nachts.
Jagen, erkunden, Artgenossen treffen - das machen Katzen nachts.  © 123RF/nilsjacobi

Übrigens: Auch reine Hauskatzen haben diesen Jagdinstinkt nicht verloren.

Nächtliche Erkundungstouren

Nachts ist es vielerorts deutlich ruhiger als am Tag. Daher nutzen Katzen diese Zeit häufig, um ihre Umgebung zu erkunden und gegebenenfalls ihr Revier zu markieren.

Für Freigänger bedeutet das gleichzeitig weniger Verkehr auf den Straßen, was es für die Fellnasen sicherer macht.

Katzen suchen auch nachts Gesellschaft

Männliche und weibliche Katzen sind bereits mit wenigen Monaten geschlechtsreif. Werden sie nicht kastriert, können sie sich auch fortpflanzen. Es ist also durchaus möglich, dass Katzen nachts umherstreifen, weil sie auf der Suche nach einem geeigneten Partner bzw. einer Partnerin sind.

Es kann aber auch sein, dass sie einfach nur die Gesellschaft von Artgenossen suchen.

Was machen Katzen nachts noch - Sie schlafen

Natürlich legen sich Katzen nachts auch zum Schlafen hin. Bevorzugt werden dabei Plätze, wo sie sich sicher fühlen, warm liegen und einkuscheln können. Während es sich reine Wohnungskatzen drinnen gemütlich machen, suchen sich Freigänger beispielsweise warme Motorhauben, überdachte Terrassen oder geeignete Verstecke unter Büschen.

Katzen schlafen täglich etwa 16 Stunden. Diese Zeit verteilt sich in mehrere Schlafphasen auf Tag und Nacht.

Gründe für die Nachtaktivität von Katzen

Jede Katze entwickelt mit der Zeit ihren eigenen Biorhythmus, wobei sich manche Fellnasen sogar an den Tagesablauf ihrer Bezugspersonen anpassen können. Ist eine Katze ungewöhnlich häufig nachts aktiv, können folgende Gründe dahinter stecken.

Wird die Neugier einer Katze geweckt, scheint ihr die Tageszeit egal zu sein.
Wird die Neugier einer Katze geweckt, scheint ihr die Tageszeit egal zu sein.  © 123RF/aksenovko

1. Energiereserven

Die Katze war tagsüber nicht besonders unternehmungslustig und powert sich nachts aus.

2. Hyperaktivität

Sie könnte hyperaktiv sein und ständigen Bewegungsdrang haben. Selbst kleinste Anreize können sie so zum Spielen und Herumrennen animieren.

3. Krankheit

Gesundheitliche Probleme und Schmerzen können dafür verantwortlich sein, dass ein Stubentiger nachts nicht bzw. kaum schläft.

4. Fehlende Zuneigung

Hinter nächtlichem Türkratzen und Miauen kann sich die Suche nach Zuneigung ihrer Bezugsperson verbergen, vor allem wenn die Schlafzimmertür verschlossen ist.

5. Veränderungen

Katzen sind Gewohnheitstiere. Schon kleine Veränderungen im Umfeld können ihren Biorhythmus durcheinander bringen. Noch schlimmer kann sich beispielsweise ein Umzug mit Katze auswirken.

Gut zu wissen: Natürlich ist auch ihr angeborener Jagdinstinkt eine Ursache dafür, dass Katzen nachts oder während der Dämmerung vermehrt aktiv sind.

3 Tipps für eine ruhigere Katze in der Nacht

Wird die Katze abends mehr gefordert, kann sie nachts länger schlafen.
Wird die Katze abends mehr gefordert, kann sie nachts länger schlafen.  © 123rf/kirillk

Will man einer Katze nächtliche Aktivitäten abgewöhnen, weil sie einem selbst damit den Schlaf raubt, können folgende Tipps zum Erfolg führen.

1. Feste Routinen

Katzen bevorzugen routinierte Tagesabläufe. So können feste Fütterungszeiten, Spiel- und Streicheleinheiten dazu beitragen, bereits tagsüber so viel Energie wie möglich abzubauen.

2. Abendliches Auspowern

Es gibt diverse Möglichkeiten und Tipps gegen Langeweile bei Katzen. Neben Beschäftigungen am Tag sollten besonders die Aktivitäten am Abend gefördert werden. Anspruchsvolles Spielzeug wie Geschicklichkeitsspiele, Kratzbäume sowie kleine Jagd- oder Versteckspiele tragen zum Energieabbau bei und machen es möglich, dass eine Katze nachts länger schläft.

3. Entspannte Atmosphäre

Ähnlich wie Menschen kommen auch Katzen in einer entspannten Umgebung eher zur Ruhe. Werden potenzielle Störfaktoren wie Licht und Geräusche minimiert, trägt das zu einer beruhigenden Stimmung bei.

Nicht zuletzt fördert ein bequemer Schlafplatz, an dem sich der Stubentiger wohl und sicher fühlt, die nächtliche Schlafdauer bzw. Ruhe.

Fazit:

Katzen sind für gewöhnlich am frühen Morgen sowie Abend besonders lebhaft und jagen, spielen oder erkunden dann sehr gern.

Haben sie schließlich eine aufregende Zeit erlebt, ruhen sie sich entsprechend aus, schlafen und tanken neue Energie. Das kann sowohl am Tag als auch in der Nacht passieren.

Titelfoto: Fotomontage: 123rf/ramustagram, 123RF/lenor

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