Hamster sind niedlich, neugierig und leider sehr empfindlich, wenn es um ihre Ernährung geht. Was für andere Tiere vielleicht harmlos und gesund ist, kann für die kleinen Nager schnell lebensgefährlich werden. Dieser Beitrag widmet sich der Frage: Was dürfen Hamster nicht fressen?
Viele weitere Infos rund um Haltung & Pflege gibt es im Kleintierratgeber.
Hamster haben einen empfindlichen Verdauungstrakt bzw. eine sehr anfällige Darmflora. Viele Lebensmittel, die für Menschen oder andere Tiere völlig unproblematisch sind, können bei Hamstern schnell zu Verdauungsstörungen führen - unter anderem bereits zu kaltes Grünfutter.
Frischfutter sollte immer mit Bedacht gegeben werden, denn nicht alles, was gesund aussieht, ist auch wirklich für die Hamsterernährung geeignet.
Viele Halter und Halterinnen unterschätzen selbst die Wirkung kleiner Mengen. Ganz nach dem Motto: "Nur ein winziges Stück davon wird doch nicht schaden?" Aber genau hier liegt das Problem. Schon kleinste Mengen giftiger bzw. unverträglicher Stoffe können für einen Hamster lebensbedrohlich sein.
Dieser Ratgeber klärt darüber auf, was Hamster nicht fressen dürfen, warum das so ist und welche sicheren Alternativen es gibt.
Dürfen Hamster jedes Getreide fressen?
Auch wenn Getreide und Kleinsämereien den Hauptbestandteil der Hamsterernährung ausmachen, eignen sich nicht alle für die flinken Nager.
Hier ein paar Beispiele:
- Hanf
- Mohn
- Sesam
Diese Sämereien sind sehr ölhaltig, was schnell zu Übergewicht bei Hamstern führen kann, und sollten deshalb möglichst nicht gefüttert werden.
Geeignete Alternativen: Buchweizen, Gerste, Haferflocken, Hirse, Leinsamen.
Anmerkung der Redaktion: Alle aufgeführten Listen dienen zur ersten Orientierung, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei Unklarheiten zur artgerechten Ernährung von Hamstern sollte immer eine entsprechende Tierärztin oder ein Tierarzt konsultiert werden.
Gefährliches Frischfutter: Was dürfen Hamster nicht fressen?
Obst, Gemüse, Kräuter und Gräser gelten zwar allgemeinhin als gesund, viele Früchte und Pflanzen enthalten jedoch zu viel Zucker, Säure oder sonstige natürliche Giftstoffe, die der kleine Hamstermagen nicht verarbeiten kann.
Unverträgliches Gemüse
Dieses Gemüse darf nicht an Hamster gefüttert werden:
- Bohnen
- Eisbergsalat
- Kartoffeln, roh
- Lauch- und Zwiebelgewächse
- Mangold
- Rhabarber
- Rosenkohl
- Rote Beete
- Rot- und Weißkohl
- Wirsing
Diese Sorten sind teilweise zu stark belastet, schwer verdaulich, giftig und/oder verursachen Blähungen.
Geeignete Alternativen: Fenchel, Zucchini, Gurke, Karotte, Petersilienwurzel.
Ungeeignetes Obst
Folgendes Obst ist für Hamster unverträglich:
- Ananas
- Avocado
- Honigmelone
- Johannisbeere
- Kirsche
- Kiwi
- Mango
- Nektarine
- Pflaume
- Zitrusfrüchte
Selbst die Kerne von Steinobst darf ein Hamster nicht fressen, da sie giftige Bestandteile enthalten.
Geeignete Alternativen: Apfel, Birne, Erdbeere, Himbeere, Weintraube.
Ungesunde Kräuter & Gräser
Diese vermeintlich harmlosen Gräser und Kräuter sollten Hamster nicht fressen:
- Bärenklau
- Bärlauch
- Butterblume
- Sauerampfer
- Schnittlauch
Im Übrigen sollten auch alle anderen bekannten giftigen Pflanzen und Gewächse nicht an die niedlichen Nager verfüttert werden.
Geeignete Alternativen: Basilikum, Dill, Huflattich, Löwenzahn, Petersilie.
Lesetipp: Ausführliche Informationen dazu, was Hamster fressen und wie eine artgerechte Ernährung der Nagetiere aussieht, erhältst Du hier: Körner, Gemüse, Insekten & Co. - So vielfältig fressen Hamster.
Nicht jedes Nagematerial ist unbedenklich
Hamster müssen immer Zugang zu ausreichend Nagematerial haben. Das benötigen sie zum Abnutzen ihrer Zähne, die ständig weiter wachsen. Ohne entsprechendes Material würden diese zu lang werden und schief wachsen. Das kann wiederum gesundheitliche Folgen und Schmerzen nach sich ziehen.
Allerdings enthalten manche Hölzer Giftstoffe und dürfen den quirligen Wühlern daher nicht angeboten werden, z. B. folgende:
- Eibe
- Eiche
- Fichte
- Goldregen
- Holunder
- Kiefer
- Liguster
- Oleander
- Tanne
- Tollkirsche
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten auch sämtliche Garten- und Zimmerpflanzen für Hamster unerreichbar sein, da sie zum Teil unverträgliche bzw. giftige Stoffe enthalten.
Geeignete Alternativen: Äste und Zweige von Ahorn, Apfelbaum, Buche, Haselnuss, Linde.
Vorsicht bei Milchprodukten & Fleisch
Hamster zählen vorwiegend zu den Pflanzen- bzw. Samenfressern. Gelegentlich benötigen sie aber auch tierisches Eiweiß, welches als guter Energielieferant fungiert und etwas Abwechslung in den Speiseplan bringt.
Dennoch gibt es viele Speisen, die sich nicht für Hamster eignen:
- Eigelb
- Fruchtjoghurt
- Milch
- Sahnequark
- Schinken und andere Wurstwaren
- Schweinefleisch
Diese Lebensmittel enthalten zu viel Fett, Cholesterin, Zucker und/oder Laktose und können dem kleinen Nager schaden.
Geeignete Alternativen: Bachflohkrebse, hartgekochtes Eiweiß, Grashüpfer, Mehlwürmer, Rind- oder Hühnchenfleisch (gekocht und ungewürzt).
Diese Dinge gehören nicht in den Napf: Leckerli, Nüsse & Co.
Grundsätzlich gilt, dass süße, salzige oder anderweitig gewürzte Nahrungsmittel für Hamster völlig ungeeignet sind.
Dazu zählen unter anderem folgende Lebensmittel:
- Brot
- Chips
- Gummibärchen
- Kekse
- Kuchen
- Pizza
- Salzstangen
- Schokolade
Insbesondere industriell verarbeitete Produkte, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, können bei Hamstern zu Verdauungsproblemen oder verklebten Backentaschen führen und langfristige gesundheitliche Schäden verursachen.
Geeignete Alternativen, aber nur in sehr seltenen Abständen und kleinen Mengen: Nüsse (ungewürzt), Trockenobst (ungesüßt), Hundekekse.
Was tun, wenn der Hamster etwas Falsches gefressen hat?
Hat der Hamster für ihn unverträgliches oder sogar giftiges Futter gefressen, sollte man nicht lange warten und es mit diversen Hausmitteln probieren, sondern schnellstmöglich mit dem Nager einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.
Symptome einer Vergiftung:
- Teilnahmslosigkeit
- Zittern oder Krämpfe
- Atemnot
- Durchfall
- Futterverweigerung
Idealerweise nimmt man eine Futterprobe oder die Verpackung mit in die Praxis, so kann der Arzt bzw. die Ärztin das betroffene Tier schneller und gezielter behandeln.
Fazit:
Ein gesunder Hamster ist ein glücklicher Hamster, und dazu gehört eine sichere, ausgewogene Ernährung. Weiß man, was Hamster nicht fressen dürfen, trägt man viel zu einem langen, beschwerdefreien Leben bei.
Giftige und unverträgliche Lebensmittel sind konsequent zu vermeiden. Also sollte man stets aufmerksam bleiben, was wirklich alles in den Hamsternapf kommt.