Plötzlich Single? Wie man lernt, allein zu sein, verraten diese 4 Glücksstrategien

Als Kind hat man täglich seine Eltern um sich, als Teenager sind es die Freunde und als Erwachsener genießt man die Gesellschaft eines festen Partners oder einer festen Partnerin. Man ist kaum oder nie allein - bis jetzt. Wie kann man lernen, allein zu sein? TAG24 hat vier effektive Strategien für Euch.

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Lernen, allein zu sein - Warum ist das so schwer?

Lernen allein zu sein kann zu mehr Selbstliebe führen.
Lernen allein zu sein kann zu mehr Selbstliebe führen.  © 123RF/deagreez

Menschen sind soziale Wesen, die rund 80 Jahre leben. Komplexe Systeme wie die Sprache ermöglichen es uns, mit anderen Menschen eine klare Kommunikation zu führen und somit im ständigen Austausch miteinander zu sein.

Darüber hinaus sind Menschen dafür geschaffen, körperliche Nähe zu spüren, Feedbacks ihres sozialen Umfeldes zu erfahren und irgendwann mit einer bestimmten Person sesshaft zu werden.

Kurzum: Menschen sind dafür gemacht, in ständiger Interaktion mit anderen Menschen zu sein - sowohl körperlich als auch mental.

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Genau dieses Bedürfnis macht das Alleinsein schnell zu einer Mammutaufgabe, die unüberwindbar scheint. Egal, ob Tod eines geliebten Angehörigen oder das Beziehungsaus mit seinem Herzensmenschen: Allein glücklich sein, ist schwer.

In diesem Artikel geht es darum, zu lernen allein zu sein und auch mit sich selbst glücklich zu werden. Zudem erfahrt Ihr, welche vier Strategien dabei helfen können, die einst gehuldigte We-Time in wertvolle Me-Time zu verwandeln.

Alleinsein vs. Einsamkeit - Wesentliche Unterschiede

Einsamkeit geht oft mit dem Gefühl großer innerer Leere einher.
Einsamkeit geht oft mit dem Gefühl großer innerer Leere einher.  © 123RF/peopleimages12

Viele Menschen haben große Angst davor, allein sein, weil sie das Alleinsein mit Einsamkeit gleichsetzen.

Sobald ein bestimmter Mensch das eigene Leben verlässt, fühlt man sich abgeschnitten von der Außenwelt, verzicht- und austauschbar. Diese Gefühle sind derart negativ besetzt, dass die empfundene Einsamkeit schnell mit dem Alleinsein verwechselt wird.

Denn: Alleinsein ist lediglich ein Zustand, Einsamkeit hingegen ein Gefühl.

Schließlich kann man sich in einem Raum voller Menschen einsam fühlen, obwohl man nicht allein ist. Andersherum muss man sich nicht einsam fühlen, obwohl man allein ist.

Entscheidend dafür, ob man sich einsam fühlt oder nur allein ist, ist die Art, wie man diese Situation wahrnimmt. Fühlt man sich in Zeiten des Alleinseins derart unsicher und innerlich unruhig, kann das Gefühl von Einsamkeit begünstigt werden.

Diese Emotionen begegnen uns häufig nach Trennungen: Plötzlich muss man seinen Alltag allein bewältigen, verbringt seine Abende allein auf dem Sofa und geht allein ins Bett.

Bei diesem Alleinsein kann es sich um nervenzerfetzende Einsamkeit handeln, oder einen unbefangenen Zustand darstellen - es kommt allein auf die innere Haltung an.

Lernen, allein zu sein - 4 effektive Strategien

Mit der richtigen Herangehensweise kann Alleinsein auch glücklich machen.
Mit der richtigen Herangehensweise kann Alleinsein auch glücklich machen.  © 123RF/dron44

Wer mit sich selbst glücklich sein kann, genießt einen enormen Mehrwert im Leben. Denn sobald man sich in Phasen des Alleinseins ruhig, entspannt und selbstbewusst fühlt, sorgt man für mehr Selbstliebe und stärkt das Selbstvertrauen.

Besonders in Zeiten des Verlustes ist es wichtig, sich auf sich und seine Bedürfnisse zu konzentrieren. Weder der ablenkende "Funktionsmodus" noch das quälende Selbstmitleid führen dazu, mit sich selbst glücklich zu werden und diese Fähigkeit aufrechtzuerhalten.

Mit diesen vier Strategien kann man lernen allein zu sein:

1. Journaling räumt Gedanken und Gefühle auf

Sobald man einen Verlust eines Menschen durchlebt, stirbt auch etwas in einem selbst. Egal, ob durch ein Ableben oder durch eine Trennung: Dieser besondere Mensch ist plötzlich nicht mehr Teil des eigenen Lebens.

In der ersten Zeit des Alleinseins ist es daher ratsam, sich selbst und seine Gefühle zu reflektieren und alles aufzuschreiben, das einem in den Sinn kommt.

Die Rolle des Beobachters kann helfen, etwas mehr Distanz zu den eigenen Emotionen aufzubauen und sich nicht allzu sehr von ihnen vereinnahmen zu lassen. Darüber hinaus kann Niedergeschriebenes einen sehr positiven Effekt erzielen, da man alles herauslässt und die Weiterentwicklungen der eigenen Emotionswelt quasi dokumentiert.

Folgende Fragen an sich selbst können beim Journaling helfen:

  • Welche Gedanken beschäftigen mich zurzeit?
  • Welche Gefühle machen sich bemerkbar?
  • In welchen Situationen treten sie auf?
  • Sind körperliche Empfindungen (Schmerzen, veränderte Atmung etc.) damit verbunden?

Journaling kann dabei helfen, wieder zu sich selbst zu finden und sowohl seinen Geist als auch seinen Körper (wieder) besser zu verstehen.

2. Meditation und Sport lenken den Fokus auf sich selbst

Journaling ist schon mal ein guter erster Schritt zu mehr Achtsamkeit. Um diese Achtsamkeit zu vertiefen und weiterzuentwickeln, eignen sich Meditationen und körperliche Bewegungen ideal.

Vier Vorteile von Meditationen

  • Fokus wird auf sich selbst gerichtet
  • Kleine Pause vom Alltag
  • "Gedanken der Einsamkeit" werden für ein paar Minuten ausgeblendet
  • Schult eine positive Lebenseinstellung

Neben dem mentalen Training, hilft auch sportliche Aktivität, um besser mit sich allein zu sein und dabei Glück zu empfinden.

Vier Vorteile des Sports

  • Körperlicher Ausgleich zum Alltag
  • Ausschüttung der Glückshormone wird aktiviert
  • besseres Körperbewusstsein
  • Steigerung des Selbstwertgefühls

Verbindet man beide mentales und körperliches Training miteinander, tut man sowohl seinem Körper als auch seinem Geist etwas Gutes und übt sich regelmäßig in effektiver Selfcare.

Studien belegen effektive Ergebnisse: Wissenschaftliche Studien (Hinweis: englischsprachige Quelle) kommen zu vielversprechenden Untersuchungsergebnissen, die zeigen, dass regelmäßige Meditationen bei empfundener Einsamkeit helfen können.

3. Das Zuhause (um-)gestalten

Das Zuhause kann einem Energie und Ausgeglichenheit schenken.
Das Zuhause kann einem Energie und Ausgeglichenheit schenken.  © 123rf/Milkos

Viele Menschen kennen das vielleicht: Der oder die Liebste trennt sich oder ein geliebter Mensch scheidet dahin. Plötzlich verspürt man den Drang, das Zuhause zu putzen, jede Schublade auszumisten und neue Möbel zu kaufen. Verdrängung? Möglicherweise ein bisschen. Ablenkung? Vielleicht etwas. Aber es steckt mehr hinter diesem Verhalten.

Denn sobald die äußere Welt ins Wanken gerät, sind viele Menschen bestrebt, ihre eigene Welt - ihr Zuhause - in geordnete Bahnen zu lenken. Auch das psychische Erleben erfährt wieder etwas Ordnung, wenn man auch äußerlich für klare Linien sorgt.

Dieses unbewusste Verhaltensphänomen kann man sich zunutze machen, indem man es gezielt einsetzt, um zu lernen allein zu sein.

Das Zuhause soll bestenfalls ein Ruhepol sein, der uns mit seinen vier Wänden warm umarmt, sobald die Tür hinter uns ins Schloss fällt. Mit Hingabe, Kreativität und dem Fokus auf seine eigenen Bedürfnisse wird das Zuhause zum Entspannungsparadies, in dem man sich nicht nur pudelwohl fühlt, sondern auf das man zudem sehr stolz ist.

4. Positives Mindset trainieren

Positive Gedanken und Lebenseinstellungen sind nicht einfach. Besonders in Zeiten der Traurigkeit sind sie nahezu unmöglich. Aber genau dann braucht man Positivität, um weiterzumachen, sich selbst zu finden und (wieder) lieben zu lernen.

Achtsamkeitstrainings, positive Affirmationen, geführte Meditationen und lebensbejahende Mantras sind effektive Methoden, um mit sich selbst zufrieden, ausgeglichen und glücklich zu sein.

Es mag sehr banal klingen, aber Gedanken haben eine große Macht und Wirkung. Wer sich also ständig selbst klein hält, bemitleidet oder negativen Gedanken das Zepter überlässt, wird weder ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen noch das Alleinsein jemals wertschätzen können.

Stattdessen sollte man seine Situation erstmal annehmen und seine Grundeinstellung sukzessive verändern. Wer also kürzlich schmerzlich verlassen wurde, kann sich positive Aspekte dieser neuen Lebenssituation vor Augen führen.

Das kann mehr Zeit für seine eigenen Bedürfnisse, gezielte Persönlichkeitsentwicklung oder ein kompletter Neustart sein - es gibt schließlich immer zwei Seiten einer Situation, wichtig ist die positive.

Darum kann Alleinsein glücklich machen

Mit sich selbst glücklich zu sein, sorgt für innere Ruhe und Kraft.
Mit sich selbst glücklich zu sein, sorgt für innere Ruhe und Kraft.  © 123RF/wolfhound911

In jedem Menschen steckt zwar ein soziales Wesen, aber auch ein Individualist. Man will sich selbst verwirklichen, seine Ziele erreichen, sich unabhängig und frei fühlen. Wäre man stets unter Menschen, würde diese Seite der Persönlichkeit viel zu kurz kommen.

Folglich ist allein sein auch eine solide Basis für seine eigene Persönlichkeitsentwicklung. Denn besonders in den Phasen des Alleinseins macht man sich Gedanken um sich und sein Leben, setzt sich eigene Ziele, kreiert persönliche Vorhaben und manifestiert subjektive Wünsche.

Darüber hinaus lernt man, besser auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und diese zu pflegen. Auch die Selbstfindung profitiert vom Alleinsein, denn nur wenn man in Kontakt mit sich selbst tritt, kann man seine eigenen Gefühle und Gedanken verstehen, einordnen und bewerten.

Der Clou: Alleinsein schützt vor Einsamkeit, denn sobald man allein glücklich sein kann, wird man nicht unter Einsamkeit leiden.

Fazit: Lernen, allein zu sein, bringt Ruhe in die Seele

Es ist ein innerer Prozess und hat nur wenig mit den äußeren Gegebenheiten zu tun. Denn sobald man gut für sich sorgt und mit sich selbst im Reinen ist, kann man die Zeit mit sich allein wertschätzen und genießen.

Selbstverständlich bedeutet das nicht, sich sozial zu isolieren und den Kontakt zu anderen Menschen zu meiden. Beim Lernen allein zu sein steht die innere Ausgeglichenheit und das Überwinden der Einsamkeitsgefühle im Vordergrund. Sollte das Gefühl der Einsamkeit allerdings anhalten oder sich verstärken, sollte man eine psychologische Beratung in Erwägung ziehen.

So oder so: Wichtig beim Lernen allein zu sein ist, Herausforderungen anzunehmen, um an ihnen zu wachsen. Es sei denn, die eigene Emotionalität übersteigt die mentale Kraft - dann ist professionelle Hilfe dringend empfohlen.

Titelfoto: 123RF/deagreez

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