"Sigma Male": Daran erkennst Du den toxischen Männer-Trend

Wie werde ich ein "Sigma Male"? Diese Frage stellen sich viele jungen Männer. Unnahbar, überlegen, attraktiv und führungsstark: ein echter Mann eben. Weshalb viele jungen Männer diesem Internet-Trend folgen und wie man das toxische Männerbild erkennt, erfahrt Ihr hier.

Weitere spannende Beiträge gibt's unter: Liebe und Partnerschaft.

Was ist ein Sigma Male?

Sigma Males wirken äußerst selbstbewusst und arrogant.
Sigma Males wirken äußerst selbstbewusst und arrogant.  © 123RF/ iakovenko

Es gibt viele Internet-Trends, aber nur wenige sollten wirklich ernst genommen werden. Allerdings bergen Sigma Males tatsächliche Gefahren - sowohl für die Männer selbst als auch für Frauen, die mit ihnen in Kontakt treten.

Sie sind eine Gruppe heterosexueller Männer, die sich klar zur Misogynie bekennen und diese ausleben. Diese empfundene oder auch angeeignete Frauenfeindlichkeit wird täglich gelebt und geliebt.

Sigma Males halten sich für intelligenter als der Rest der Welt und kreieren sich eine eigene Realität. Sie sind arrogant, gefühlskalt, herablassend und vertreten fast ausschließlich kapitalistische Werte.

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Dieses "veraltete Männerbild" wird quasi neu definiert: Junge Männer des 21. Jahrhunderts streben nach Macht, Perfektion und Überlegenheit - sowohl optischer als auch finanzieller Natur.

Was macht ein Sigma Male aus?

Diversen Internet-Anleitungen zufolge gibt es fünf klare Regeln, wie man(n) ein Sigma Male wird.

1. keine Emotionen in der Öffentlichkeit zeigen

2. Kleidung wählen, die Wohlstand suggeriert

3. regelmäßiger Sport, bestenfalls täglich

4. keine Angst vor dem Alleinsein

5. keinen Frauen hinterherjagen

Junge Männer werden demnach darauf gedrillt, emotional abzustumpfen, auf Frauen herabzuschauen und sich selbst sozial zu isolieren. Was das im Einzelnen bedeutet und wie man die "einsamen Wölfe" klar erkennt, steht im Folgenden.

Sigma Males als gefährlicher Trend - 5 toxische Eigenschaften

Sigma Males stellen ihre eigene Person über alles und jeden, verletzen Menschen und verhalten sich egoistisch, um ihren Willen zu bekommen und ihre Ideologien auszuleben.

Die folgenden fünf toxischen Eigenschaften sind typisch für Sigma Males.

Sigma Males nehmen nichts und niemanden ernst - bis auf sich selbst.
Sigma Males nehmen nichts und niemanden ernst - bis auf sich selbst.  © 123RF/dmitryag

1. Arroganz, Ignoranz und Egoismus

Sigma Males fallen in ihrer Umgebung durch ihre Arroganz auf - das betrifft sowohl das Berufs- als auch das Privatleben. Ihr ignorantes Verhalten stößt viele Menschen, auch nahestehende Personen, regelmäßig vor den Kopf. Sigma Males legen ihren Fokus allein auf sich selbst und es lässt sie kalt, wenn sie Menschen dadurch immens verletzen.

2. Gefühlskälte

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Sigma Males ist ihre emotionale Kälte. Einerseits schotten sie sich dadurch von ihrer Außenwelt ab und andererseits versuchen sie, ihr Umfeld zu manipulieren.

Gehen Sigma Males eine feste Partnerschaft ein, werden sie ihren Frauen stets zu verstehen geben, dass sie weit unter ihnen stehen und froh sein können, an der Seite eines "echten Mannes" zu sein. Frauen stehen nur im Schatten ihres im Licht strahlenden Sigma Males.

Die Gefühlskälte eines Sigma Males sollte von einer Gefühlsblindheit abgegrenzt werden. Gefühlsblinde Menschen können ihre Gefühle oft nicht einordnen, leiden aber selbst unter dieser emotionalen Beeinträchtigung. Mehr dazu unter: Gefühlsblindheit.

3. Glorifizierung von Gewalt

Sigma Males sind ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht und stellen ihr Ego über jeden anderen Menschen. Da sie Emotionen nicht zeigen dürfen, flüchten sie sich in eine gefühlskalte Welt.

Gewalt, Wutausbrüche, Aggressivität und Sexismus scheinen ihre Kanäle für all die unerwünschten Gefühle zu sein, die sie unterschwellig spüren, aber zu unterdrücken gewillt sind.

4. Frauenfeindlichkeit

Frauen - auch die eigene Partnerin - zu verletzen, gehört für Sigma Males zum alltäglichen Leben dazu.
Frauen - auch die eigene Partnerin - zu verletzen, gehört für Sigma Males zum alltäglichen Leben dazu.  © 123RF/frugo

Frauen haben per se keinen Platz im Leben von Sigma Males. Allerhöchstens dienen sie als Mittel zum Zweck. Sie werden ausgenutzt und von oben herab behandelt. Sigma Males sehen Frauen als schwache Geschöpfe an, von deren Schwäche sie sich mittels Arroganz, Überheblichkeit und (körperlicher) Dominanz zu distanzieren bereit sind.

Frauen scheinen in der doktrinären Realität von Sigma Males unbedeutende Kreaturen zu verkörpern, die es nicht verdient haben, überhaupt wahrgenommen zu werden. Es ist so hart, wie es klingt.

Befinden sich Frauen in einer festen Beziehung mit einem Sigma Male, ist das eine der höchsten Stufen der toxischen Beziehungen.

Lesetipp: Wie man den Weg aus einer solchen Verbindung hinausschafft und wieder zurück zu sich selbst findet, kann Euch dieser Artikel erklären: toxische Beziehung.

5. Unterdrückte Einsamkeit

Menschen brauchen Rollenvorbilder, an denen sie sich orientieren können, um zu sich selbst zu finden. Viele junge Männer streben nach Erfolg, Attraktivität und Wohlstand. Der Internet-Trend vom Sigma Male ist somit für viele das Ideal eines Mannes.

Durch die emotionale und körperliche Isolation werden allerdings auch negative Gefühle spürbar, welche wiederum zu unterdrücken sind, sofern man ein echtes Sigma Male sein möchte. Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf.

Die Unterdrückung der eigenen Emotionen ist pures Gift für die mentale Ausgeglichenheit und Gesundheit.

Aus dem Alleinsein wird oft Einsamkeit, woraus häufig Unzufriedenheit und Zorn entstehen. Sigma Males würden es niemals zugeben, aber Zufriedenheit und innere Ruhe sind vermutlich Fremdwörter für sie.

Fazit: Sigma Males sind toxisch für ihr Umfeld und sich selbst

Sigma Males sind eine toxische Mischung aus Egoismus, Arroganz, Ignoranz und Frauenfeindlichkeit. Moderne Männer müssten es eigentlich besser wissen, aber der virale Trend zeigt ganz deutlich, dass die Sigma-Male-Community wächst.

Klar ist, dass Sigma Males nicht nur ihrem Umfeld immensen Schaden zufügen, sondern auch sich selbst verkümmern lassen.

Unter der eisernen Maske aus einem gepflegten Äußeren, teuren Labels und herablassendem Verhalten werden Emotionen unterdrückt und die eigentliche Persönlichkeit in den Schatten gestellt. Wozu? Damit das antrainierte Sigma Male im Rampenlicht des falschen Egos strahlen kann.

Titelfoto: 123RF/ iakovenko

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