Hartnäckige Thripse bekämpfen: So kannst Du Deinen Pflanzen helfen

Sie sind klein und unscheinbar, haben es aber in sich. Die lästigen Tierchen saugen Pflanzensaft aus Zimmerpflanzen, wodurch diese unbehandelt sogar eingehen können. Daher sollte man Thripse bekämpfen, sobald man sie entdeckt.

Mehr Tipps für ein grünes Zuhause gibt's im Zimmerpflanzenratgeber.

Bevor sie jedoch großen Schaden anrichten, sollte man Thripse bekämpfen.
Bevor sie jedoch großen Schaden anrichten, sollte man Thripse bekämpfen.  © Fotomontage: 123RF/natbasil, liudmilachernetska

Sicher kennst Du Gewittertierchen oder Gewitterwürmchen. Etwas weniger bekannt sind sie unter den Namen Blasenfüße, Fransenflügler oder schlicht Thripse (Thysanoptera).

Bei steigenden Temperaturen gelangen die Insekten bei Aufwind durch geöffnete Fenster und landen letztendlich auf Zimmerpflanzen. Auch auf Kleidung und Haut gelangen Tierchen in Wohnungen und Häuser.

Auf Pflanzen können Thripse reichlich Schaden anrichten.

Sie ernähren sich von Pflanzensaft, den sie aus den Blättern saugen. Dadurch entziehen sie der Pflanze überlebenswichtige Stoffe.

Wird ein Thripsbefall nicht rechtzeitig behandelt, wird eine Pflanze stark geschwächt, sodass sie eingehen kann.

Wie kann man Thripse bekämpfen und kann man einem Befall vorbeugen?

Das Wichtigste in Kürze

  • Thripse sind winzige Insekten, die Pflanzensaft saugen und Pflanzen schwächen.

  • Meist fallen die winzigen Fransenflügler erst zu spät mit dem Schadbild auf.

  • Um Thripse loszuwerden, sollte man Zimmerpflanzen möglichst abduschen und mit einem Hausmittel behandeln.

  • Effektiv sind auch nützliche Fressfeinde.

  • Ein Thripsbefall lässt sich nicht immer verhindern, das Risiko jedoch verringern.

Thripse erkennen durch regelmäßige Kontrolle

Da Thripse sehr klein sind, passiert es nicht selten, dass man sie erst erkennt, wenn die Pflanze schon recht stark befallen ist. Um frühzeitig eingreifen zu können, sollte man Zimmerpflanzen regelmäßig kontrollieren und dabei nach Folgendem Ausschau halten.

So sehen Thripse aus

Entdeckt man sie, sollte man Thripse loswerden.
Entdeckt man sie, sollte man Thripse loswerden.  © 123RF/vinisouza128

Bevor man ein Schadbild erkennen kann, treiben die kleinen Insekten bereits eine Weile ihr Unwesen auf der Pflanze.

Meistens halten sich Thripse in Blattachseln, in neuen, nicht ausgerollten Blättern und an der Blattunterseite an den Blattadern auf. Wirf also einen besonders gründlichen Blick auf diese Stellen.

So erkennt man Thripse:

  • adulte Thripse sind bräunlich-schwarz

  • Larven sind weiß-gelblich

  • bis zu drei Millimeter lang

  • teilweise zarte Flügel

  • bewegen sich bei genauem Hinschauen

So erkennst Du das Schadbild der Thripse an der Pflanze

Entdeckt man Thripse nicht oder erst zu spät, macht sich das relativ schnell an der Pflanze bemerkbar. Folgendes Schadbild kann für einen Befall sprechen:

  • Neue Blätter entwickeln sich nicht richtig, sind deformiert oder rollen sich nicht vollständig aus.

  • Saugstellen an den Blättern sind silbrig-hell, an der Blattunterseite lassen sich oft kleine Kotflecken erkennen.

  • Mit der Zeit entwickelt die Pflanze braune Stellen an den Blättern, bis sie ganz braun werden.

  • Ist eine Pflanze von Thripsen befallen, so geht dies meist mit einem Wachstumsstopp einher.

Wenn Blätter einer Zimmerpflanze gelb werden, sollte man sie etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Wenn Blätter einer Zimmerpflanze gelb werden, sollte man sie etwas genauer unter die Lupe nehmen.  © 123rf/zhuravlevab

Tipp: Kontrolliere jede neue Pflanze gründlich auf Schädlinge. Es kann vorkommen, dass diese bereits befallen sind und Du die Schädlinge dann mit ihnen in Deinen Haushalt trägst.

Thripse bekämpfen - So geht's

Zur Bekämpfung von Thripsen gibt es verschiedene Methoden - von natürlichen Maßnahmen über Hausmitte bis hin zu chemischen Mitteln.

Für alle gilt vorab: Betroffene Pflanzen sollten unter der Dusche gut abgebraust werden.

Achte dabei darauf, dass Du das Substrat beispielsweise mit einer Plastiktüte abdeckst. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Thripse nur in das Substrat gespült werden und schließlich wieder auf die Pflanze krabbeln können.

Bei einem Thripsbefall sollte man eine Pflanze unbedingt gründlich abduschen.
Bei einem Thripsbefall sollte man eine Pflanze unbedingt gründlich abduschen.  © 123rf/zhuravlevab

Des Weiteren sollte man das Substrat austauschen, um Thripse, die zur Verpuppung in der Erde sind, zu entfernen.

Dabei ist es sehr wichtig, Wurzeln nicht zu verletzen. Schon der bloße Substratwechsel kostet eine Pflanze viel Energie - verletzte Wurzeln wären eine zusätzliche Belastung.

Grundsätzlich sollte man befallene Pflanzen von gesunden Pflanzen trennen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Hausmittel zur Bekämpfung von Thripsen

Die Bekämpfung von Thripse kann einige Wochen dauern.
Die Bekämpfung von Thripse kann einige Wochen dauern.  © 123rf/zhuravlevab

Die meisten Hausmittel eignen sich gut, um einen leichten Thripsbefall loszuwerden.

Schmierseife, Olivenöl und Wasser

Gib einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Schuss Schmierseife in eine Sprühflasche und sprühe Deine Pflanze gründlich damit ein.

Achte darauf, dass Du wirklich alle Teile der Pflanze damit bedeckst. Nur so kann sich ein Film auf der Pflanze bilden, der Thripse darin einschließt.

Kernseife, Spiritus und Wasser

Vermische jeweils 15 Milliliter Brennspiritus und Kernseife mit einem Liter Wasser.

Auch diese Lösung wird mit einer Sprühflasche großzügig auf die Pflanze gesprüht.

Knoblauch-Brennnessel-Sud

Gib 75 Gramm gepressten Knoblauch sowie 250 Gramm Brennnesseln in einen Liter Wasser. Lasse die Mischung über Nacht ziehen und fülle sie am nächsten Tag in eine Sprühflasche. Anschließend wird die betroffene Zimmerpflanze damit eingesprüht.

Egal, für welche der drei Methoden man sich entscheidet: Man sollte das Vorgehen circa alle drei Tage wiederholen, bis keine Thripse mehr zu sehen ist.

Tipp: Behalte eine "Sorgenpflanze" nach der Behandlung für circa sechs Wochen im Auge. Je nach Temperatur verlängert oder verkürzt sich die Entwicklung der Larven. Nach dieser Zeit sollten allerdings alle Thripse abgestorben sein.

Natürliche Mittel gegen Thripse

Auch mit Nützlingen wie der Florfliegenlarve kann man Thripse bekämpfen.
Auch mit Nützlingen wie der Florfliegenlarve kann man Thripse bekämpfen.  © 123RF/bartsch1985

Kämpft man schon etwas länger mit Thripsen oder hat einen stärkeren Befall, bei dem Hausmittel nicht mehr richtig wirken, kann man zu natürlichen Mitteln greifen. Sie können die Wirksamkeit etwas erhöhen.

Neemöl

Mit einem in Neemöl getränkten Wattestäbchen kann man Thripselarven betupfen. Das Azadirachtin in dem Öl verhindert das Häuten und Wachstum der Larven. Es schränkt also die Weiterentwicklung der Schädlinge ein. Dennoch sollte man die Neemöl-Behandlung mit weiteren Möglichkeiten der Bekämpfung kombinieren.

Nützlinge

Thripse haben wie andere Tiere natürliche Fressfeinde. Dazu zählen unter anderem:

  • Nematoden (Steinernema feltiae)

  • Raubmilben (Amblyseius ssp.)

  • Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea)

  • Schlupfwespen (Thripobius semiluteus)

Thripse chemisch loswerden

Chemische Pflanzenschutzmittel sollten grundsätzlich die letzte Wahl bei der Bekämpfung von Thripsen sein. Sie können die Gesundheit einer Pflanze zusätzlich schwächen und sollten nicht zu oft angewendet werden.

Bei häufiger Anwendung eines Insektizids können sich die Thripse außerdem anpassen und resistent werden. Das Mittel verliert dann seine Wirkung, sodass die Tierchen immer wieder kommen.

Des Weiteren haben Insektizide einen negativen Einfluss auf die Umwelt.

Kann man einem Thripsbefall vorbeugen?

Rein prophylaktisch kann man gegen einen Thripsbefall leider nicht vorgehen. Man kann allerdings gewisse Risikofaktoren minimieren und dafür sorgen, dass die Pflanzen im bestmöglichen Zustand sind, damit sie nicht zu stark unter einem möglichen Befall leiden.

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen, vor allem wenn es sehr warm ist: Thripse lieben trockene Luft. Man kann die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen, indem man Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprüht oder kleine Schüsseln mit Wasser aufstellt.

  • Blautafeln an Pflanzen anbringen: Die blaue Farbe wirkt auf die kleinen Insekten sehr anziehend. Dadurch kann man einen möglichen Befall sehr frühzeitig erkennen.

  • Neemöl als natürliche Schutzmaßnahme: Tränkst Du ein Wattestäbchen oder Wattepad mit dem Öl und bestreichst dann die Blätter der Pflanze, schaffst Du einen kleinen Schutz und sorgst im besten Fall dafür, dass Thripse gar nicht erst an die Pflanze wollen.

  • Pflanzen abstauben: Durch regelmäßiges Entstauben der Pflanzen werden Schädlinge gefunden und ein stärkerer Befall verhindert.

  • Regelmäßig düngen: Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten oder einen Schädlingsbefall. Gib Deinen Zimmerpflanzen regelmäßig ihre benötigten Nährstoffe, um das Risiko zu minimieren.

Wer Pflanzen abstaubt, kann dabei Thripse loswerden, bevor sie größeren Schaden anrichten.
Wer Pflanzen abstaubt, kann dabei Thripse loswerden, bevor sie größeren Schaden anrichten.  © 123RF/seventyfour74

FAQ zur Bekämpfung von Thripsen

Woher kommen Thripse plötzlich?

Thripse kommen über offene Fenster und Kleidung von draußen an die Pflanzen. Einige Arten haben zwar Flügel, sind aber dennoch keine guten Flieger und nutzen den Aufwind durch Temperaturanstiege.

Welche Pflanzen sind besonders anfällig für Thripse?

Thripse befallen häufig, aber nicht ausschließlich Monsteras, Calatheas oder den Gummibaum. Auch auf Orchideen, Palmen und Ficus-Arten findet man die Schädlinge oft.

Können Thripse beißen oder stechen?

Thripse können versehentlich mit ihren Mundwerkzeugen durch die oberste Hautschicht durchdringen. Sie saugen dabei allerdings kein Blut und sind für Menschen komplett ungefährlich.

Fazit: Hausmittel und natürliche Mittel sind sehr hilfreich

Hat man es mit einem Thripsbefall zu tun, sollte man keinesfalls den Mut verlieren, auch wenn die kleinen Schädlinge großen Schaden anrichten können. Mit einer guten Mischung aus Haus- und natürlichen Mitteln kann man selbst einen stärkeren Befall eindämmen und die Thripse erfolgreich bekämpfen.

Regelmäßige Kontrollen sowie vorbeugende Maßnahmen sind außerdem sehr hilfreich, um potenzielle Schädlinge frühzeitig zu erkennen und seine grünen Mitbewohner so gut es geht zu schützen.

Titelfoto: 123RF / natbasil, 123RF / liudmilachernetska, Fotomontage

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