Bei den meisten Menschen haben Fliegen keinen guten Ruf, sondern gelten als nervende Störenfriede. Zum Glück gibt es Wege, die lästigen Insekten aus dem Wohnraum zu vertreiben.

Fliegen (lateinischer Begriff Brachycera) sind zweiflügelige Insekten, von denen es weltweit mehrere zahlreiche verschiedene Arten gibt. Zu den wohl bekanntesten Fliegen gehören die Stubenfliege, die Schmeißfliege und die Fruchtfliege.

Die Lebensdauer einer Fliege ist verhältnismäßig kurz, wobei das Larven-Stadium oftmals die größte Lebensspanne einnimmt. Im Durchschnitt leben Fliegen nur etwa 30 Tage, dafür hinterlassen sie jedoch eine große Anzahl an Eiern. Die Weibchen können nämlich in diesem Zeitraum mehr als 1000 Eier legen und sorgen damit jährlich für zahlreiche Nachkommen.

In unseren Breiten sind die meisten Fliegen hauptsächlich von April bis Oktober unterwegs. Es gibt allerdings auch viele Arten, die nur im Winter aktiv sind. Die Insekten können zudem in all ihren Lebensstadien (Ei, Larve, Imago) überwintern.

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Weitere Tipps gegen andere Schädlinge im Haus und in der Wohnung gibt es auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

• Fliegennester bzw. Brutstätten von Fliegen kann man an vereinzelten kleinen weißen Maden erkennen.
• Typische Eiablagen sind verfaulte Lebensmittel und Tierkadaver, also beispielsweise der Hausmüll und Komposthaufen.
• Fliegen können neben mechanischen Hilfsmitteln (Fliegengitter etc.) auch mit Hausmitteln (Öle, Pflanzen, Kräuter) bekämpft werden.
• Bei Einhaltung einiger einfacher Hygienemaßnahmen im Haushalt kann man einer Fliegenplage gut vorbeugen.

Fliegen ernähren sich hauptsächlich von organischen, gärenden Stoffen und bevorzugen dabei vor allem süße und zuckerhaltige Lebensmittel, von deren Geruch sie angelockt werden. Auch für Sonnenlicht und Wärme scheinen die Plagegeister eine besondere Vorliebe zu haben.

Fliegennester, wie man sie zum Beispiel von Bienen und Vögeln kennt, gibt es allerdings nicht. Jedoch wird eine Ansammlung der Eier allgemein als Fliegennest bezeichnet. Da die Eier winzig sind und oftmals nicht sofort sichtbar gelegt werden, sind solche Nester schwer zu finden.

Ein Anzeichen dafür, dass sich eine Brutstätte in der Nähe befindet, können vereinzelte kleine weiße Larven (auch Maden genannt) sein, die nach neuen Nahrungsquellen suchen.

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Ihre Eier legen die Insekten am liebsten in verfaulten Lebensmitteln, Tierkadavern oder Fäkalien ab, von denen sich die Larven dann auch direkt ernähren. Der Komposthaufen im Garten und der Hausmüll liefern also ideale Brutplätze. Aber auch versteckte, dunkle Plätze (zum Beispiel Sockelleisten, Bodenritzen oder zwischen der Küchenzeile) sind typische Orte für Eiablagen.

Innerhalb von nur etwa 7 Tagen entwickeln sich die Larven vom Ei bis zur ausgewachsenen Fliege. Die Weibchen können nach nur wenigen Tagen bereits die ersten Eier legen, wodurch die Insekten schnell zu einer richtigen Plage im eigenen Heim werden können.

Wenn eine Eiablage gefunden wurde, ist es wichtig, nicht nur das Nest und die Maden, sondern auch die Nahrungsquelle zu entfernen. Außerdem sollte die Stelle gründlich gereinigt werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, Fliegen loszuwerden, darunter auch einige Hausmittel, die helfen Fliegen zu bekämpfen, ohne sie töten oder "chemische Keulen" einsetzen zu müssen. Hier einige Tipps:

Fliegen hassen den Geruch ätherischer Öle. Tränkt man damit ein Tuch oder einen Wattebausch können die Insekten vertrieben werden.

• Eukalyptus
• Lavendel
• Lorbeer
• Pfefferminze
• Zitrone
• alternativ: eine mit Essig und Spülmittel gefüllte Schale

Es gibt auch einige Pflanzen und Kräuter, die auf dem Balkon oder der Fensterbank angepflanzt werden können und von denen Fliegen gern Abstand halten.

• Basilikum
  
• Bohnen
• Geranien
• Kapuzinerkresse
• Lavendel
• Minze
• Tomaten
• Zitronenmelisse

• Eine kostengünstige und chemiefreie Variante ist der Griff zur Fliegenklatsche. Für deren Gebrauch bedarf es allerdings einer gewissen Schnelligkeit. Außerdem hinterlassen die zerdrückten Tiere und ihre Körperflüssigkeiten meist unschöne Flecken auf saugfähigen Untergründen wie beispielsweise auf der Tapete.
  
• Eine Weiterentwicklung zur mechanischen Fliegenklatsche ist die elektrische Fliegenklatsche. Hierbei steht das Gitter durch Knopfdruck unter Hochspannung. Werden so Insekten berührt, erleiden diese, meist unter Begleitung eines elektrischen Funkens, einen elektrischen Schock, der häufig zum Tode führt.
• Die sogenannten Fliegenfänger sind längliche Pappstreifen mit stark klebrigem und mit Lockstoffen versetztem Fliegenleim, von dem sich die Tiere nicht mehr befreien können und schließlich daran verenden. Sie werden mittels einer Heftzwecke an der Decke befestigt. Neben der Tatsache, dass die Fliegenfänger nicht sehr ansehnlich sind, bedarf es hierbei auch einiger Geduld. Denn bis eine merkliche Wirkung eintritt, vergehen meist mehrere Tage.
• Fliegengitter bzw. Insektennetze sind eine ideale Möglichkeit, um Fliegen, aber auch Mücken, Spinnen und sonstige Krabbeltiere, aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten. Die gängigen Fliegennetze werden entweder mit Einhängewinkeln einfach am Rahmen montiert, ohne diesen dabei zu beschädigen oder mithilfe von Klett- oder Magnetbändern direkt am Fensterrahmen befestigt.
• Mit Insektensprays sollte man vorsichtig umgehen, besonders wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Sie wirken zwar effektiv gegen Fliegen und ihre Maden, können allerdings auch allergische Reaktionen oder Atemwegsbeschwerden bei uns Menschen auslösen.

Tipp: Wenn man keine der genannten Mittel zur Hand hat, kann auch der Staubsauger verwendet werden. Dem Sog kann sich kaum ein Insekt entziehen. Außerdem ist das Gerät sogar an schwer zugänglichen Stellen einsetzbar.

Fraglich ist allerdings, ob die Fliegen durch die Sogwirkung getötet werden und nicht bei nächster Gelegenheit durch das Rohr wieder in die Freiheit krabbeln.

Wegen ihrer Lebensweise haben diese Insekten einen schlechten Ruf, der nicht ganz unbegründet ist:

Wenn sie ihre Eier auf Mist oder Abfall ablegen, können Rückstände und eventuell vorhandene Keime an ihrem Körper kleben bleiben, die sie schließlich mit in unsere Wohnungen und Häuser bringen. Somit gelten Fliegen auch als potenzielle Überträger von relativ harmlosen Infektionen bis zu ernsthaften Erkrankungen wie Cholera, Kinderlähmung, Salmonellen, Typhus.

Fliegen haben aber tatsächlich auch einen ökologischen Nutzen:

Ihre Larven tragen zur Zersetzung von organischem Material bei, zum Beispiel von toten bzw. verwesenden Tieren und Kot. Als Aasfresser fördern sie somit die Produktion von fruchtbarem Boden. Zudem sind Fliegen, genau wie so manche andere Insekten, auch bei der Bestäubung von Pflanzen nützlich. Da sie den Blütenstaub, der an ihrem behaarten Körper kleben bleibt, verteilen.

Außerdem dienen Fliegen als Nahrungsquelle für viele andere Tiere wie beispielsweise Fische, Frösche, Spinnen und Vögel.

Zu Forschungszwecken und auch als Futtermittel für insektenfressende Heimtiere werden Fliegen sogar gezüchtet.

• Lebensmittel (besonders Obst und Gemüse) können beispielsweise mit speziellen feinmaschigen Schutzhauben abgedeckt oder im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  
• Mülleimer sollten regelmäßig geleert und gesäubert werden. Hausbesitzer können ihre Mülltonnen außerdem mit etwas Abstand vom Haus aufstellen.
• Schmutziges Geschirr enthält meist Essensrückstände, die Insekten anlocken. Deshalb sollte es nicht lange stehen gelassen, sondern zeitnah abgewaschen oder in den Geschirrspüler geräumt und dieser auch geschlossen werden.
• Besitzer von Haustieren sollten zeitnah deren Exkremente beseitigen und Katzentoiletten bzw. Tierställe regelmäßig säubern.
• Beim Lüften (vor allem im Sommer) ist richtiges Lüften wichtig. Fliegen bevorzugen warme und sonnige Plätze. Daher sollten soweit möglich eher die Fenster auf der schattigen Seite zum Lüften geöffnet werden. Abends sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass nicht gleichzeitig das Licht eingeschaltet ist.
• Wenn Tierkadaver (zum Beispiel vom Stubentiger angeschleppt) gefunden wurden, müssen diese entfernt werden. Somit wird die Möglichkeit für Brutplätze verringert.

Fazit: Am besten vermeidet man von vornherein geruchs- und lichtintensive Quellen, um Fliegen gar nicht erst anzulocken.