Der Basketball-Hype ist da! Schröder bringt die Griechen zum Weinen

Berlin - Lange haben sie es sich gewünscht, kurz vorm Ende des Turniers ist sie endlich da: die Basketball-Euphorie in Deutschland! Nach dem überragenden 107:96-Sieg gegen Mitfavorit Griechenland im Viertelfinale in Berlin sind auch die Nicht-Basketball-Ultras in Hype-Stimmung.

Dennis Schröder (28, r.) bewies, dass er ein wahrer Leader sein kann, und stellte sogar NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo (27, l.) teilweise in den Schatten.
Dennis Schröder (28, r.) bewies, dass er ein wahrer Leader sein kann, und stellte sogar NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo (27, l.) teilweise in den Schatten.  © Soeren Stache/dpa

Das liegt sicher daran, dass die Partie die erste war, die im Free-TV gezeigt wurde, RTL hatte sich kurzfristig die Rechte gesichert. Bis dahin blieben die tollen Leistungen der Deutschen beim Pay-Stream von MagentaSport fast im Verborgenen.

Und das ist extrem schade, denn was NBA-Star Dennis Schröder (28) und seine Kollegen aufs Parkett zauberten, war beeindruckend. Während der deutsche Leader nach dem grandiosen Sieg ausgelassen mit seinen Kindern spielte und auf dem Boden sitzend den Triumph genoss, schossen dem Griechen Kostas Antetokounmpo (24) die Tränen in die Augen, er musste von Bruder Thanasis (30) getröstet werden.

Der Star im griechischen Team ist aber der Dritte im Brüder-Bunde, Giannis Antetokounmpo (27), der zweimaliger MVP der NBA in den USA wurde und mit den Milwaukee Bucks 2021 die Meisterschaft gewann.

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Vor ihm hatten die Deutschen mehr als Respekt, er dominierte das erste Viertel, doch am Ende entzauberten die DBB-Asse den Superstar und sorgten dafür, dass er zwei Fouls kassierte und im vierten Viertel beim Stand von 96:82 für Deutschland vom Feld musste.

Dennis Schröder beweist, dass er ein wahrer Leader sein kann

Nach dem Triumph genoss Schröder (28) die Zeit mit seinen Kindern und von Frau Ellen gab es einen Siegerkuss.
Nach dem Triumph genoss Schröder (28) die Zeit mit seinen Kindern und von Frau Ellen gab es einen Siegerkuss.  © Soeren Stache/dpa

"Wir haben unseren Job getan. Das Team hat sehr, sehr gut performt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir hatten das richtige Mindset, um rauszukommen und die Griechen zu stoppen", sagte Point Guard Schröder.

Auch er musste noch kurz vor Ende das Spielfeld verlassen, doch bis dahin hatte er die von ihm erwartete Leader-Rolle perfekt ausgefüllt und dem Team mit 26 Punkten den Takt vorgegeben.

Nach der Partie ging es im Netz rund. Die Fans rund um den Globus fragten sich, warum der Deutsche noch keinen neuen Verein in der NBA gefunden hat. Die einfache Antwort: Er hat sich verzockt!

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Nachdem er in der Saison 2019/2020 bei Oklahoma City mit grandiosen Leistungen in den Fokus gerückt war, konnte er diese nach seinem Wechsel zu den LA Lakers in der Folgesaison nicht bestätigen. Dennoch unterbreiteten sie dem Deutschen ein 84-Millionen-Angebot für einen neuen Vierjahres-Vertrag, doch Schröder lehnte ab, weil er meinte, dass er ein lukrativeres Angebot erhaschen könne.

Das kam nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland gar nicht gut an. Seither kämpft Schröder mit dem Ruf des geldgierigen Stars, der in seinen Leistungen aber viel zu schwankend ist. Am Ende unterschrieb er in Boston und wurde nach Houston getradet, wo sein Kontrakt jedoch nicht verlängert wurde.

DBB-Team: Bei der letzten Medaille vor 17 Jahren ging es im Halbfinale auch gegen Spanien

Dennis Schröder (28, l.) gab als überragender Leader den Takt an, am Ende brachte er so die Griechen um Kostas Antetokounmpo (24, r.) sogar zum Weinen.
Dennis Schröder (28, l.) gab als überragender Leader den Takt an, am Ende brachte er so die Griechen um Kostas Antetokounmpo (24, r.) sogar zum Weinen.  © Bildmontage: IMAGO/Eibner, Screenshot/Twitter/ESPN NBA

Für Schröder geht es bei dieser EM also um mehr, als "nur" eine neue Basketball-Euphorie im Land zu starten, es geht auch um seine eigene Karriere.

Am Dienstag tat er zumindest alles dafür, positiv in aller Munde zu sein. Mit seiner bislang besten Leistung im Turnier zeigte er Größe, nun muss er das im Halbfinale am Freitag gegen Spanien (20.30 Uhr) bestätigen.

Der Weltmeister setzte sich mit 100:90 gegen Finnland durch. Vor 17 Jahren spielten die Deutschen schon einmal gegen Spanien im Halbfinale, damals war es Legende Dirk Nowitzki (44), der kurz vor dem Ende den entscheidenden Treffer zum Sieg erzielte. Er begleitet aktuell die gesamte WM schon in den Hallen in Köln und Berlin und drückt den Deutschen die Daumen. Zu Beginn des Turniers war sein Trikot unter das Hallendach der Lanxess Arena gezogen worden.

"Hoffen wir, dass es diesmal nicht so eng wird. Hoffen wir, dass wir durchkommen. Wir haben keinen Dirk, der den letzten so macht", weiß Schröder.

Damals unterlag das DBB-Team im Finale ausgerechnet den Griechen, dennoch war die Silbermedaille ein toller Erfolg. Seitdem herrschte aber Ebbe an der Medaillenfront bei internationalen Großereignissen.

Das soll sich nun ändern und mit dem Rückenwind der deutschen Nation, die spätestens jetzt auf das Event aufmerksam geworden ist, soll der Schritt ins Finale gelingen, das dem Team die Medaille auf jeden Fall schon einmal sichern würde.

Die zweite Halbfinal-Begegnung steht noch nicht fest. Am heutigen Mittwoch treffen in weiteren Viertelfinals Frankreich und Italien (17.15 Uhr) sowie Slowenien und Polen (20.30 Uhr) aufeinander.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Eibner, Screenshot/Twitter/ESPN NBA

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