60 Jahre Bundesliga! Diese Neuerungen bringt das Jubiläum mit

Deutschland - Am 24. August 1963 ertönte der erste Anpfiff in der Bundesliga, seitdem hat sich im deutschen Oberhaus schon einiges getan. Auch zum Start der Saison 2023/24 müssen sich Fans, Vereine und Spieler wieder auf mehrere Neuerungen einstellen. Wir geben Euch einen Überblick.

Die Bundesliga feiert runden Geburtstag! Als Geschenk gab es einige Regeländerungen.
Die Bundesliga feiert runden Geburtstag! Als Geschenk gab es einige Regeländerungen.  © Soeren Stache/dpa

Das Thema Nettospielzeit beschäftigt die Regelhüter schon seit Jahren, zur bevorstehenden Runde wurde eine weitere Anpassung verankert.

Unter Punkt sieben ist nun explizit festgelegt, dass der Torjubel hinsichtlich der Gesamtdauer einer Partie berücksichtigt werden soll. Bei der Freude über einen Treffer können nämlich schon mal ein paar Minuten verstreichen.

"Entsprechend der erzielten Tore schlägt sich dies in der Nachspielzeit nieder", erklärt DFB-Lehrwart und Ex-Schiri Lutz Wagner (60) auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. Die Zuschauer müssen sich also wie zuletzt bei der Herren-WM in Katar oder der laufenden Frauen-Weltmeisterschaft mit einem längeren Nachschlag anfreunden.

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Darüber hinaus gibt es bezüglich der Abseitsregel nun eine konkretere Definition für das "absichtliche Spielen".

Dieses liegt vor, wenn ein Kicker "den Ball unter Kontrolle bringen könnte" und sich dabei "nicht unter klarer Bedrängnis" befindet.

Außerdem spielen auch die zurückgelegte Distanz, Geschwindigkeit und Richtung des runden Leders eine Rolle, während bei den Profis eine freie Sicht und ein koordinierter Bewegungsablauf erkennbar sein muss.

Vier Minuten Nachspielzeit werden künftig wohl mindestens aufleuchten.
Vier Minuten Nachspielzeit werden künftig wohl mindestens aufleuchten.  © Soeren Stache/dpa

Neue Regeln: Elfmeter, taktische Fouls und ein Messi-Paragraph

Die argentinischen Auswechsler gratulierten Lionel Messi (36, M.) zu seinem Tor im WM-Finale und waren dabei eigentlich zu stürmisch unterwegs.
Die argentinischen Auswechsler gratulierten Lionel Messi (36, M.) zu seinem Tor im WM-Finale und waren dabei eigentlich zu stürmisch unterwegs.  © ODD ANDERSEN / AFP

Daneben müssen sich Torhüter bei Elfmetern künftig an strengere Vorgaben halten.

So ist es ihnen untersagt, vor dem fälligen Strafstoß die Latte, das Tornetz oder den Pfosten zu berühren. Der Kasten oder Teile davon könnten dadurch nämlich in Schwingung geraten und den Schützen irritieren.

Die Strafe bei taktischen Fouls erfuhr derweil eine vorsichtige Lockerung. Bislang konnte der Referee Milde walten lassen, wenn der Akteur sein Vergehen beim "Versuch, den Ball zu spielen" beging. Der Absatz wurde um den Zusatz "oder bei einem Zweikampf um den Ball" ergänzt.

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Für eine Regeländerung im Hinblick auf zusätzliche Personen auf dem Feld sorgte der Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 von Lionel Messi (36) im WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich.

Sekunden zuvor waren zwei Auswechselspieler bereits jubelnd auf den Rasen gerannt, weshalb das Tor eigentlich nicht hätte zählen dürfen. Künftig müssen die Flitzer für einen Freistoß-Pfiff des Unparteiischen auch ins Spiel eingreifen.

Weiterhin darf sich der Vierte Offizielle über mehr Befugnisse freuen.

Falls der Ersatz-Schiedsrichter-Assistent eine bessere Sicht auf die Dinge hat, soll er fortan zur Entscheidungsfindung beitragen. In der Vergangenheit war ihm das nicht erlaubt.

Der 1. FC Heidenheim kickt zum ersten Mal in der Bundesliga

Der 1. FC Heidenheim hat es erstmals in die Bundesliga geschafft. Kann Knipser Tim Kleindienst (27) den Newcomer in der Liga halten?
Der 1. FC Heidenheim hat es erstmals in die Bundesliga geschafft. Kann Knipser Tim Kleindienst (27) den Newcomer in der Liga halten?  © Heiko Becker/dpa

Zum Jubiläum ändern sich aber nicht nur einige Gepflogenheiten auf dem Platz, die Beletage darf sich obendrein über einen Neuling freuen.

Mit dem 1. FC Heidenheim betritt der 57. Klub die Bundesliga-Bühne. Der Oberhaus-Debütant bringt mit der 15.000 Zuschauer fassenden Voith-Arena zudem das kleinste Stadion der Liga mit. Das Fassungsvermögen entspricht exakt der vorgegebenen DFL-Untergrenze.

Da das Darmstädter Merck-Stadion am Böllenfalltor auch nur rund 17.500 Fans Platz bietet und die Heimstätten von Schalke sowie Hertha vorerst in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommen, wird der letztjährige Zuschauerschnitt von 42.407 Anhängern pro Partie zwangsläufig sinken.

Alle 36 Klubs der ersten beiden Ligen betrifft indessen eine andere Vorgabe. Erstmals müssen die Vereine verpflichtend ein Nachhaltigkeitskonzept vorlegen und für das Lizensierungsverfahren gewisse Kriterien erfüllen.

Allerdings hat die DFL angekündigt, Verstöße dagegen vorerst noch nicht zu bestrafen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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