Er kegelte Deutschland aus der WM: Übernimmt Colin Bell jetzt die DFB-Frauen?

Frankfurt am Main - Nach dem Aus von Martina Voss-Tecklenburg (55) soll Horst Hrubesch (72) die DFB-Frauen interimsweise zur Olympia-Qualifikation führen, doch langfristig muss ein neuer Trainer oder eine neue Trainerin her. Nun kursiert ein Kandidat mit einer Vergangenheit in deutschen Gefilden.

Im August trat Colin Bell (62) als Coach der Südkoreanerinnen noch gegen Deutschland an und sorgte für das frühzeitige WM-Aus des zweifachen Weltmeisters.
Im August trat Colin Bell (62) als Coach der Südkoreanerinnen noch gegen Deutschland an und sorgte für das frühzeitige WM-Aus des zweifachen Weltmeisters.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Wie die Sport Bild in ihrer aktuellen Printausgabe schreibt, soll sich der DFB mit Colin Bell (62) als Nachfolger der 72-jährigen HSV-Legende beschäftigen.

Der frühere Rechtsverteidiger spielte selbst jahrelang in Deutschland und blieb auch nach seinem Karriereende 1989 beim 1. FSV Mainz 05 hier.

Sein Coach-Handwerk lernte er anschließend zunächst bei der TuS Koblenz, ehe der in Leicester geborene Engländer als Co-Trainer beim 1. FC Köln unter Größen wie Lorenz-Günther Köstner (71), Bernd Schuster (63) und Peter Neururer (68) fungierte.

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Im April 1999 übernahm der Ex-Profi dann Dynamo Dresden als Chefcoach in der damals drittklassigen Regionalliga Nordost, verpasste in der darauffolgenden Saison allerdings knapp die Qualifikation für die zweigleisige Regionalliga.

Die Schwarz-Gelben stiegen somit in die Oberliga ab, Bell musste seinen Hut nehmen.

Später saß er noch für den VfL Hamm/Sieg, Preußen Münster und die zweite Mannschaft der Mainzer als Hauptverantwortlicher auf der Bank, bevor er 2011 zum Frauenfußball wechselte.

Colin Bell kegelte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft aus der WM

Seit 2019 ist Colin Bell (62) in Südkorea im Amt. Sein Vertrag läuft noch bis Ende 2024.
Seit 2019 ist Colin Bell (62) in Südkorea im Amt. Sein Vertrag läuft noch bis Ende 2024.  © Jung Yeon-je / AFP

Dort machte sich der Brite vor allem als Übungsleiter des 1. FFC Frankfurt einen Namen, mit dem er 2014 den DFB-Pokal gewann.

Auch auf internationaler Ebene kann der 62-Jährige reichlich Erfahrung vorweisen. 2017 heuerte er als Nationalcoach von Irland an, mittlerweile ist er für die südkoreanische Damen-Auswahl zuständig.

Mit der teilte er sich bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland eine Gruppe mit den deutschen Frauen, denen er im direkten Aufeinandertreffen einen Punkt abrang.

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Das 1:1-Remis im finalen Gruppenspiel bedeutete zudem das Aus für die DFB-Kickerinnen, die damit fünf Jahre nach den Männern ihr eigenes Südkorea-Debakel erlebten.

Für sein Team blieb es allerdings der einzige Zähler, weshalb die "Taeguk Ladies" noch hinter Deutschland als Letzter der Gruppe H aus dem Turnier ausschieden. Seitdem steht Bell in dem asiatischen Land in der Kritik.

Nun könnte er die Seiten wechseln und in seine alte Wahlheimat zurückkehren, allerdings läuft sein Vertrag in Südkorea im Moment noch bis Ende 2024.

Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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