Drama um Argentiniens WM-Feier: Mann (24) stirbt, kleiner Junge (5) kämpft um sein Leben

Buenos Aires (Argentinien) - Seit Sonntag ist ganz Argentinien im Sieges-Taumel. Endlich gelang es den Fußballern um Nationalheld Lionel Messi (30), den WM-Pokal nach Hause zu holen.

Die Mannschaft sollte mit einem Bus durch die Massen fahren, nach 12 Kilometern in vier Stunden wurde das Unternehmen abgebrochen.
Die Mannschaft sollte mit einem Bus durch die Massen fahren, nach 12 Kilometern in vier Stunden wurde das Unternehmen abgebrochen.  © Rodrigo Abd/AP/dpa

Doch die Rückkehr der Mannschaft endete im völligen Chaos, die Feierlichkeiten in Buenos Aires liefen aus dem Ruder.

Wie "La Nacion" berichtet, waren 1,5 Millionen Menschen am Dienstag auf die Straßen gezogen, um dem Team zuzujubeln. Doch weil es im Vorfeld keinerlei Organisation gab, herrschte am Ende Panik, die Feier musste abgebrochen werden und es gab sogar Zusammenstöße.

Ganz trauriger Höhepunkt: Ein kleiner 5-jähriger Junge kämpft aktuell um sein Leben. Er sei laut der Zeitung während der Party an der Plaza San Martin von einem Stück Marmor am Kopf getroffen worden, das von einem Denkmal abgefallen war. Er habe dabei schwere Kopfverletzungen erlitten und liege nun auf der Intensivstation im Koma.

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Bereits tags zuvor, als Menschen auf den Straßen der argentinischen Hauptstadt den Triumph feierten, war ein 24-Jähriger aus großer Höhe abgestürzt, er verstarb im Krankenhaus.

Die Zeitung zeichnete ein verheerendes Bild der Feierlichkeiten. Seit den frühen Morgenstunden hätten sich Tausende Menschen um den Obelisken versammelt. Als sie jedoch merkten, dass die Mannschaft dort nie ankommen wird, setzen sich die Massen in Bewegung. Panik brach aus, es gab erste Verletzte.

Argentinische Nationalmannschaft muss am Ende mit Helikoptern über die Menschenmassen fliegen

Menschenmassen bevölkern das Autobahnkreuz der Autobahn "25 de Mayo".
Menschenmassen bevölkern das Autobahnkreuz der Autobahn "25 de Mayo".  © IMAGO / ZUMA Wire

Manche liefen sogar auf ein Autobahndreieck, dort konnte man keinen Schritt mehr gehen. Auf Luftbildern ist die riesige Anzahl an Menschen zu sehen.

Da in Argentinien sommerliche Temperaturen herrschen, kippten sogar einige Bewohner der Straßenzüge Wassereimer von ihren Balkonen aus, damit die Feiernden eine Abkühlung bei 31 Grad Celsius bekamen.

Die Mannschaft hätte mit einem Bus durch die Stadt fahren sollen, doch nachdem das Gefährt innerhalb von vier Stunden lediglich zwölf Kilometer zurückgelegt hatte, wurde das Unternehmen gestoppt.

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An der Kadettenschule der Bundespolizei stiegen die Nationalhelden in Helikopter. 19 Minuten lang kreisten die Spieler in den Hubschraubern über den Menschenmassen, ehe sie weggebracht wurden.

Kurz darauf mussten die Feierlichkeiten komplett abgebrochen werden.

Wenige Stunden später kam es dann am Obelisken zu Zusammenstößen. Dabei sollen acht Menschen verletzt worden sein.

Titelfoto: Rodrigo Abd/AP/dpa

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