Muss der Ex-Fußballboss jetzt in den Knast? Justiz will Kuss-Übergriff hart bestrafen!

Madrid (Spanien) - Landet Luis Rubiales (46) bald im Gefängnis? Rund sieben Monate nach dem Kuss-Skandal bei der Siegerehrung der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 fordert die Staatsanwaltschaft zweieinhalb Jahre Haft für den ehemaligen Präsidenten des spanischen Fußballverbandes. Dem Ex-Profi werden der sexuelle Übergriff sowie anschließende Nötigung vorgeworfen.

Nach dem WM-Finale der Frauen küsste Luis Rubiales (46, r.) die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso (33, l.) auf den Mund.
Nach dem WM-Finale der Frauen küsste Luis Rubiales (46, r.) die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso (33, l.) auf den Mund.  © FRANCK FIFE / AFP

Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die der spanischen Tageszeitung Marca vorliegen sollen.

Demnach will die Anklage darüber hinaus ein Berufsverbot für die Dauer der Strafe, zusätzliche zwei Jahre auf Bewährung sowie ein vierjähriges Kontaktverbot zu Jennifer Hermoso (33) erwirken. Außerdem soll Rubiales der Weltmeisterin mindestens 50.000 Euro als Entschädigung zahlen.

Der damalige RFEF-Boss hatte die 33-jährige Nationalkickerin unmittelbar im Anschluss des WM-Triumphs vor den Augen der Welt gepackt und gegen ihren Willen auf den Mund geküsst.

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Im Schreiben der stellvertretenden Staatsanwältin Marta Durántez wird das Verhalten des 46-Jährigen laut dem Bericht als "überraschend und ohne Zustimmung oder Einverständnis" beschrieben.

Der Vorfall löste eine Welle der Empörung aus, unter deren Druck Rubiales im September 2023 schließlich von seinen Ämtern zurücktrat, nachdem er anfangs noch jegliche Vorwürfe von sich gewiesen hatte.

Luis Rubiales soll Jennifer Hermoso zu einem Statement genötigt haben

Luis Rubiales (46) droht in Spanien, wo er jahrelang als Präsident des Fußballverbands fungierte, eine mehrjährige Haftstrafe.
Luis Rubiales (46) droht in Spanien, wo er jahrelang als Präsident des Fußballverbands fungierte, eine mehrjährige Haftstrafe.  © Manu Fernandez/AP/dpa

Später sperrte der Weltverband FIFA den früheren Linksverteidiger für drei Jahre, zudem erstattete Hermoso Anzeige gegen den Ex-Verbandschef. Im Januar 2024 wurde er schließlich in Spanien angeklagt.

Infolge des Übergriffs soll Rubiales die Offensivspielerin auch noch zu einem öffentlichen Statement gedrängt haben, in dem sie ihn verteidigt und von den Vorwürfen freispricht. Daher muss sich der Funktionär ebenfalls wegen Nötigung verantworten.

Dabei ist er allerdings nicht allein. Der ehemalige Nationaltrainer Jorge Vilda (42), RFEF-Marketingchef Rubén Rivera und Sportdirektor Albert Luque (46) hätten das Vorgehen unterstützt, weshalb die Staatsanwaltschaft auch gegen sie eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren wegen Nötigung fordert.

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Neben dem juristischen Ärger aufgrund des Kuss-Eklats hat Rubiales zudem noch ein Verfahren wegen Korruption und Geldwäsche an der Backe. Derzeit hält er sich in der Dominikanischen Republik auf.

Titelfoto: FRANCK FIFE / AFP, Manu Fernandez/AP/dpa

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