Teamcheck vorm Sachsenpokal-Finale: Aue oder Lok, wer hat die Nase vorn?

Aue/Leipzig - Rettet Erzgebirge Aue eine verkorkste Saison mit dem Sachsenpokal und dem DFB-Pokal-Einzug oder gelingt Regionalligist Lok Leipzig nach dem Staffelsieg im Nordosten das nächste Meisterstück? TAG24 macht vor dem Finale am Samstag (16.30 Uhr) in Probstheida den großen Teamcheck.

Die Form

Die Veilchen feierten nach dem Match gegen den FC Ingolstadt den Klassenerhalt.
Die Veilchen feierten nach dem Match gegen den FC Ingolstadt den Klassenerhalt.  © picture point/Sven Sonntag

Leipzig: Nach zwischenzeitlich zehn Punkten Vorsprung auf den Halleschen FC in der Liga kam Lok beim Saisonendspurt noch einmal ins Wackeln.

Beim 1:2 gegen Hertha Zehlendorf oder dem 1:1 beim CFC, wo Blau-Gelb trotz doppelter Überzahl nicht gewinnen konnte, zeigte der Meister ungewohnte Schwächen. Doch gegen Plauen (2:0) und in Erfurt (4:2) wurden zum Abschluss noch einmal zwei überzeugende Siege gefeiert. Die Form stimmt wieder.

Aue: Konstant inkonstant, das ist Erzgebirge Aue - und das liegt vor allem an der eklatanten Auswärtsschwäche. Nur fünf Siege aus 19 Spielen auf fremden Plätzen zeigen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Dazu gibt es eine klare Diskrepanz zwischen Hin- (29 Zähler) und Rückrunde (21 Zähler).

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Zuletzt ähnelte die Form- einer gezackten Fieberkurve. Sieg gegen Ingolstadt, extrem schwache Niederlage gegen Sandhausen und Remis bei 1860 München.

Um ihn geht's: Der Sachsenpokal bleibt in diesem Jahr in Leipzig - oder tritt die Reise ins Erzgebirge an.
Um ihn geht's: Der Sachsenpokal bleibt in diesem Jahr in Leipzig - oder tritt die Reise ins Erzgebirge an.  © picture point/Sven Sonntag

Der Kader

Im Halbfinale verschenkte Marvin Stefaniak (30) sein Trikot. Gegen die Lok will Aue dagegen keine Präsente verteilen.
Im Halbfinale verschenkte Marvin Stefaniak (30) sein Trikot. Gegen die Lok will Aue dagegen keine Präsente verteilen.  © picture point/Sven Sonntag

Leipzig: Nach einer Saison zum Vergessen musste sich die Loksche im vergangenen Sommer neu aufstellen und hat dies mit Bravour getan. Sportdirektor Toni Wachsmuth (38) hat besonders darauf geachtet, die Leipziger in der Breite gut aufzustellen.

So konnten einige Verletzungssorgen während der Saison gut aufgefangen werden. In einem Kader, der mit einem Durchschnittsalter von 26 klar auf Erfahrung setzt, gehen Vereinslegenden wie Djamal Ziane (33) noch immer voran, um dem Team Feuer zu geben.

Aue: Mit einem Kaderwert von 5,73 Millionen Euro steht man in der 3. Liga im Tabellenkeller. Insofern haben die Veilchen sportlich besser performt. Doch der Schein trügt, denn alle Spieler zusammen bringen es alleine auf 626 Einsätze in der 2. Bundesliga und 2053 in der 3. Liga.

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Verletzungen und Ausfälle hin oder her ist der Kader besser aufgestellt als der von Lok und jeder Spieler muss den Anspruch haben, als Drittligist der klare Favorit zu sein.

Die Schlüsselspieler

Die Hand am Pott: Stefan Maderer (28) hatte mit seinen Toren großen Anteil an der Regionalliga-Meisterschaft von Lok.
Die Hand am Pott: Stefan Maderer (28) hatte mit seinen Toren großen Anteil an der Regionalliga-Meisterschaft von Lok.  © IMAGO/Sports Press Photo

Leipzig: Stefan Maderer (28, 17 Treffer) ist wettbewerbsübergreifend der Toptorschütze in der Seitz-Elf. Pasqual Verkamp (27) legte 16 Mal für seine Mitspieler auf. Ein Auge muss Aue auch auf Noel Eichinger (23) und Alexander Siebeck (31) haben.

Mit 24 Gegentreffern kassierten die Messestädter zudem die wenigsten Tore in der Regionalliga Nordost, was vor allem auch an Keeper Andreas Naumann (32) lag. Er wird den Kasten allerdings räumen, da im Pokal die Nummer zwei Niclas Müller (23) gesetzt ist.

Aue: Angesichts der Verletzungssorgen ist die Zahl der Schlüsselspieler überschaubar. Martin Männel (37) gehört zweifelsohne dazu und könnte mit seinen Torhüterfertigkeiten sowie der Routine im Hexenkessel der Ruhepol sein.

Marvin Stefaniak (30) kann ein Spiel mit einer Aktion entscheiden. Dazu hat Lok-Coach Jochen Seitz (48) die Ballverteiler Mirnes Pepic (29) und Jonah Fabisch (23) auf dem Zettel, wenn es darum geht, die Veilchen darin zu hindern, ihr Spiel aufzuziehen.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Sven Sonntag, IMAGO/Sports Press Photo

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