Baller-Burkardt lässt es klingeln: Das gab es bei Eintracht seit 59 Jahren nicht
Frankfurt am Main - Neun Buden in den letzten acht Partien hat Jonathan Burkardt (25) wettbewerbsübergreifend im Dress der Frankfurter Eintracht vorzuweisen. In der Bundesliga hat nur Harry Kane (32) öfter getroffen, die WM winkt.
Sechs Tore, zwei davon beim wichtigen Sieg gegen den FC St. Pauli, stehen im Oberhaus für Burkardt in sieben Spielen zu Buche. Kane ist mit deren zwölf zwar weit enteilt, angesichts der Dominanz des FC Bayern ist das jedoch auch wenig verwunderlich.
Was der Neuzugang für die Eintracht leistet, kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Im Sturm muss er aufgrund der nicht in Tritt kommenden Mitspieler Elye Wahi (22) und Michy Batshuayi (32) die Kohlen derzeit alleine aus dem Feuer holen.
Eine vergleichbare Trefferquote legte nach einem Wechsel nach Frankfurt zuletzt Siegfried Bronnert auf - und der dürfte wohl nicht mehr allzu vielen Fans der Hessen überhaupt noch ein Begriff sein.
Laut Datenerfassung von Opta, dem führenden Anbieter von Fußballstatistiken, erzielte der inzwischen 81 Jahre alte Torjäger in den ersten sieben Ligaspielen acht Tore. Wann? In der Spielzeit 1966/67. Zwischen Bronnert und Burkardt liegen 59 Jahre.
"Es läuft gut. Ich hoffe, ich kann so weitermachen", gab sich der aktuell beste deutsche Stürmer der Bundesliga nach dem Pauli-Dreier am Sky-Mikrofon zurückhaltend. Die große Freude über Leistung und Sieg war ihm aber anzusehen.
Markus Krösche: Jonathan Burkardt kann "eine tragende Rolle bei der Nationalmannschaft spielen"
Vielleicht schwingt auch ein wenig Erleichterung mit. Schließlich waren die Erwartungen hoch, gilt Burkardt doch als Königstransfer des Sommers.
Umso wichtiger ist für ihn und seine Teamkollegen die gelungene Schnellintegration in die Truppe. "Er ist super drauf und ist jetzt, glaube ich, richtig hier angekommen", lobte Mitspieler Ansgar Knauff (23).
"Er war von Anfang an einer der Führungsspieler, weil er nicht nur fußballerisch top, sondern letztendlich auch als Persönlichkeit sehr reif ist", erklärte Sportvorstand Markus Krösche (45).
Für Burkardt, der im Sommer vom 1. FSV Mainz 05 in die Mainmetropole gewechselt war und wenig Anlaufzeit benötigt hat, dürften seine Leistungen das Tor zur Weltmeisterschaft ganz weit öffnen.
Wenn er so weitermache, könne er "auch eine tragende Rolle bei der Nationalmannschaft im Sommer spielen", sagte Krösche. Mit Blick auf den Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) dürfte ihm kaum jemand widersprechen.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa

