St. Pauli: "Captain Airvine" steigt wieder in die Lüfte und schlägt zu

Hamburg - Er kann es eben nur mit dem Kopf! Mit seinem fünften Saisontreffer für den FC St. Pauli hat Kapitän Jackson Irvine (29) die Kiezkicker am Sonntag zum 1:0-Heimsieg über den FC Hansa Rostock geführt.

Jackson Irvine (29, l.) stieg unnachahmlich in die Luft und köpfte zur 1:0-Führung von St. Pauli ein.
Jackson Irvine (29, l.) stieg unnachahmlich in die Luft und köpfte zur 1:0-Führung von St. Pauli ein.  © Marcus Brandt/dpa

Und das Tor war ein ganz besonderes. Denn zum ersten Mal waren seine Eltern aus Australien angereist und mit im Stadion dabei. "Ausverkauftes Millerntor, ich habe das Siegtor gemacht, wir werden heute feiern", gestand der Australier nach der Partie.

Es lief die 26. Spielminute, als Irvine an der Strafraumkante durchstartete, Oladapo Afolayan (25) genau anzeigte, wo er den Ball hinhaben wollte, und dessen Flanke aus vollem Tempo einnickte.

Es war sein sechstes Tor für den FC St. Pauli, allesamt erzielte der 29-Jährige mit dem Kopf. Kein Wunder, dass ihm einige bereits den Spitznamen "Airvine" verpasst haben. "Ich habe das gehört", erklärte der WM-Teilnehmer. "Einige Leute sagen, dass alles mit dem Kopf von mir auch reingeht."

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Sein letzter Treffer mit dem Fuß datiert vom 24. April 2021, als er für seinen damaligen Verein Hibernian FC im Pokal gegen den Motherwell FC (6:4 n.E.) per Linksschuss zwischenzeitlichen 2:0 getroffen hatte.

Ein Blick in die Statistik belegt: Von seinen 34 Pflichtspieltoren auf Vereinsebene erzielte Irvine 16 davon per Kopf. "Wir versuchen 'Jacko' auch nur direkt auf dem Kopf anzuspielen, damit er auch direkt aufs Tor köpft", sagte Leart Paqarada (28) mit einem Grinsen im Gesicht. "Er ist ein Riesen-Kopfballspieler und steht in der Luft."

St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine denkt trotz Siegesserie nur von Spiel zu Spiel

Der Australier hat bislang nur per Kopf für die Kiezkicker getroffen.
Der Australier hat bislang nur per Kopf für die Kiezkicker getroffen.  © IMAGO / osnapix

Hätte Torwart Nikola Vasilj (27) die Kiezkicker nicht mehrfach mit einigen überragenden Paraden vor dem Ausgleich bewahrt, wäre Irvine der "Man of the Match" gewesen. Denn neben seinem Tor überzeugte der Mittelfeldspieler auch mit gutem Stellungsspiel, starken Balleroberungen und gutem Auge.

"Er ist enorm wichtig für mich", erklärte Trainer Fabian Hürzeler (30). "Nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch." Irvine gehe nicht nur auf dem Platz voran, sondern äußere sich auch außerhalb des Rasens immer wieder zu kritischen Themen.

So war es wenig verwunderlich, dass sich der 29-Jährige auch zu den schrecklichen Vorkommnissen unmittelbar vor dem Wiederanpfiff meldete. "Natürlich haben wir die Dinge auf der Tribüne zum Beginn der zweiten Halbzeit mitbekommen und hoffen, dass es allen gut geht."

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Die schrecklichen Bilder nahm Irvine als Motivation, weiterhin alles für die eigenen Fans zu geben und ihre Energie mitzunehmen. "Für die Fans und für die Stadt war der Sieg sehr wichtig", wusste er und blickte bereits voraus. "Es war ein toller Start mit fünf Siegen in Folge. Wir sind hungrig nach mehr."

Dennoch wolle die Mannschaft nur von Spiel zu Spiel schauen. "Wir haben noch schwere Spiele vor der Brust", warnte der Kapitän, gab aber bereits das nächste Ziel aus: "Freitagabend gewinnen!"

Titelfoto: IMAGO / osnapix

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