Hertha-Profi Dudziak droht bei St.-Pauli-Rückkehr Ärger mit seiner Mutter

Hamburg/Berlin - Dieses Spiel hat eine ganz besondere Bedeutung für ihn! Jeremy Dudziak (28) kehrt am Sonntag (13.30 Uhr) mit seinem Verein Hertha BSC Berlin nicht nur an seine alte Wirkungsstätte, das Millerntor zurück, sondern auch in seine Geburtsstadt.

Das Hinspiel gegen Ex-Klub FC St. Pauli war für Hertha-Profi Jeremy Dudziak (28) für lange Zeit die letzte Partie.
Das Hinspiel gegen Ex-Klub FC St. Pauli war für Hertha-Profi Jeremy Dudziak (28) für lange Zeit die letzte Partie.  © IMAGO/Matthias Koch/Sebastian Räppold

Aber genau pünktlich zur Partie beim FC St. Pauli kehrte der Mittelfeldspieler wieder zurück auf den Rasen. Nach dem Hinspiel Ende September (1:2) fehlte Dudziak zunächst wochenlang aufgrund einer Fußprellung, anschließend schaffte er es zwar zurück in den Kader, aber nicht auf den Platz. Bis zum vergangenen Spieltag, als er beim 2:2 gegen Holstein Kiel sein 28-minütiges Comeback feiern durfte.

"Ich bin sehr glücklich", gestand der 28-Jährige im Gespräch mit TAG24. "Es sind fast sechs Monate seit dem Spiel gegen St. Pauli vergangen, deshalb war es auch besonderer Moment für mich, als ich eingewechselt wurde." Entsprechend groß ist die Vorfreude auf die Rückkehr ans Millerntor.

Dort hatte Dudziak zwischen 2015 und 2019 vier Jahre lang gekickt, seine längste Station im Profi-Bereich. "Und ich bin in Hamburg geboren, deswegen ist es immer besonders für mich", gab er zu. Am Sonntag könnte er mit einem Sieg aber nicht nur seinem Ex-Verein, sondern auch seiner Mutter wehtun. "Sie ist St.-Pauli-Fan", erklärte er.

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Die Aufgabe für die Alte Dame ist aber groß, die Favoritenrolle liegt klar beim Tabellenführer. "Sie spielen konsequent mit und gegen den Ball und haben auch den nötigen Mut mit dem Ball hinten raus zu spielen", beschrieb der gebürtige Hamburger die Kiezkicker. "Sie haben dieses Spiel fast perfektioniert."

Hertha-Profi Jeremy Dudziak will nicht über den Aufstieg sprechen

Vier Jahre, die längste Station im Profi-Fußball, spielte Dudziak für die Kiezkicker.
Vier Jahre, die längste Station im Profi-Fußball, spielte Dudziak für die Kiezkicker.  © Ina Fassbender/dpa

Zudem sei die Hürzeler-Elf mit Schüssen aus der zweiten Reihe sehr gefährlich und verfüge über individuell gute Spieler. "Das Gesamtpaket passt bei ihnen sehr gut", lobte Dudziak seinen Ex-Klub, dem er trotz der guten Ausgangsposition noch nicht zum Aufstieg gratulieren wollte. "Die letzten sechs Spiele entscheiden alles, bis dahin ist es sehr eng."

Für die Hertha gehe es am Sonntag vor allem darum, selbst mutig nach vorne zu spielen und aggressiv in den Zweikämpfen zu sein. "Sonst wird man immer wieder überspielt", erklärte er. Die eher mittelmäßigen letzten 135 St.-Pauli-Minuten wollte Dudziak nicht überbewerten.

"Gegen Kiel haben sie zur Halbzeit 3:0 geführt und wahrscheinlich gedacht, der Stecker ist schon gezogen. Schalke hat Mann gegen Mann gespielt und schließlich ist früh in der Partie ein wichtiger Spieler im Mittelfeld ausgefallen. Da hat man schon gesehen, dass die Abläufe nicht mehr so gepasst haben."

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Auch wenn die Alte Dame nur sieben Zähler von Platz drei und dem HSV entfernt ist, sieht Dudziak sein Team nicht in der Verfolgerrolle. "Uns fehlt die Konstanz über 90 Minuten", sagte er. "Wir brauchen jetzt nicht über den Aufstieg zu sprechen."

Zukunft von Jeremy Dudziak bei Hertha BSC Berlin noch offen

Trotz vieler Möglichkeiten habe es die Hertha in der Vergangenheit zu selten geschafft, die Spiele zu gewinnen, bemängelte der 28-Jährige. Nun gelte das typische Motto: "Wir gucken von Spiel und zu Spiel und am Ende wird man sehen, wo wir landen."

Wo Hertha am Ende der Saison landet, entscheidet auch ein wenig über seine Zukunft. Gelingt der Aufstieg, verlängert sich Dudziaks Vertrag automatisch, gelingt er nicht, ist sie offen. Beide Seiten sollen aber an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sein. "Es gibt noch keinen Stand der Dinge", erklärte er auf Nachfrage. Sein Fokus liegt ohnehin erst einmal auf der Partie am Sonntag in seiner Heimat.

Titelfoto: IMAGO/Matthias Koch/Sebastian Räppold

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