Hertha BSC im Check: Die Freundschaft ruht!

Berlin - Mit Respekt, aber auch mit viel Selbstvertrauen reist Hertha BSC zu RB Leipzig (18.30 Uhr/Sky). Die Berliner sind mittlerweile seit fünf Spielen ungeschlagen, warten allerdings nach vier Remis in Folge entsprechend lange auf einen Dreier. Der soll ausgerechnet bei RB gelingen. Zu holen gab es bei den Sachsen bislang nicht viel.

Hertha BSC ist mittlerweile seit fünf Spielen ungeschlagen.
Hertha BSC ist mittlerweile seit fünf Spielen ungeschlagen.  © Andreas Gora/dpa

"Grundsätzlich sind wir nicht mit einem Remis zufrieden, sondern wollen unsere maximale Leistung abrufen. Das ist der Anspruch an uns selbst: Wir brauchen eine Topleistung gegen einen Top-Gegner", sagte Schwarz, der einen mutigen Auftritt sehen will. "Ich habe nicht das Gefühl, dass wir ängstlich sind. Aber der Respekt ist natürlich da."

Bilanz

RB ist so etwas wie der Inbegriff des Angstgegners. Ein Sieg und ein Remis stehen zehn Niederlagen gegenüber. Allein vergangenes Jahr gab es gleich zweimal auf die Mütze - erst ein 0:6 in Leipzig, dann ein 1:6 im Olympiastadion.

Hertha in der Zwickmühle? So viele Spiele fehlen noch bis zur Barkok-Kaufpflicht
Hertha BSC Hertha in der Zwickmühle? So viele Spiele fehlen noch bis zur Barkok-Kaufpflicht

Immerhin: Setzte es gegen die Leipziger Zuhause meist eine deutliche Niederlage, konnten die Berliner ihre Punkte jeweils in der Fremde sammeln.

Form

Hertha hat sich unter Schwarz längs stabilisiert, sind seit fünf Spielen ungeschlagen, haben aber auch das Siegen verlernt. Zuletzt holten die Berliner vier Remis in Folge.

RB Leipzig hat nach dem 2:0 bei Celtic Glasgow in der Champions League gute Chancen aufs Weiterkommen. In der Liga hakt es noch. Als Tabellenelfter hinken die erfolgsverwöhnten Sachsen den eigenen Ansprüchen hinterher.

Hertha BSC setzt im Sturm wohl wieder auf Stevan Jovetic

Stevan Jovetic (32) wird wohl auch in Leipzig in der Startelf stehen.
Stevan Jovetic (32) wird wohl auch in Leipzig in der Startelf stehen.  © Christophe Gateau/dpa

Zwar schlug Tedesco-Nachfolger Marco Rose (46) gleich bei seinem Debüt seinen Ex-Klub Borussia Dortmund deutlich mit 3:0, verlor dann aber bei Borussia Mönchengladbach ebenfalls mit 0:3. Auch beim jüngsten 1:1 in Mainz bekam seine Elf Probleme.

Es zeigt sich aber: Die Red-Bull-Arena bleibt eine Festung. Nur der 1. FC Köln (2:2) konnte noch früh in der Saison (2. Spieltag) punkten. Alle anderen fuhren ohne Zählbares wieder heim.

Personal:

Hertha BSC: Aufstieg ade, Dardai ade? So steht's um die Trainersuche
Hertha BSC Hertha BSC: Aufstieg ade, Dardai ade? So steht's um die Trainersuche

Die schönsten Nachrichten gab es unter der Woche auf dem Trainingsplatz. Jean-Paul Boëtius (28) konnte nach seiner Hodenkrebs-Diagnose erstmals wieder seinen Runden auf dem Rasen drehen. Der Ex-Mainzer ist aber ebenso wenig eine Option wie Kelian Nsona (19) und Filip Uremovic (25). Ein Fragezeichen steht zudem hinter Ex-Leipziger Davie Selke (27) und Wilfried Kanga (24).

Spieler im Fokus

Vergangene Saison noch der Topscorer, schien Stevan Jovetic (32) das prominenteste Opfer im Schwarz-System zu sein. Gegen Freiburg stand der Montenegriner aber überraschend wieder in der Startelf und empfahl sich für mehr. Jetzt soll er auch in Leipzig wirbeln.

Sandro Schwarz und Marco Rose lebten in einer WG zusammen

Sandro Schwarz (43) ist mit Leipzig-Coach Marco Rose bestens befreundet. Sie lebten eins in einer WG zusammen.
Sandro Schwarz (43) ist mit Leipzig-Coach Marco Rose bestens befreundet. Sie lebten eins in einer WG zusammen.  © Andreas Gora/dpa

Kurioses

Für die beiden Trainer könnte man das Duell auch als "Freundschaftsspiel" zusammenfassen. Beide sind seit Jahren eng befreundet. Als Spieler lebten sie einst in einer WG zusammen und auch bis heute hält die Freundschaft. Rose ist Trauzeuge von Schwarz und Patenonkel von dessen Sohn, Schwarz seinerseits ist der Patenonkel von Roses Tochter.

"Am Samstag wird das Bundesligaspiel Leipzig gegen Hertha und nicht Rose gegen Schwarz im Fokus stehen. Jeder will mit seiner Mannschaft maximal erfolgreich sein. So gehen wir das auch an", kündigte der Hertha-Coach an.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

Mehr zum Thema Hertha BSC: