Hertha BSC in höchster Abstiegs-Not: "Gut gekämpft" und doch verloren

Berlin - Coach Pal Dardai (47) hatte es im Vorfeld der Partie angekündigt: "Für einen Punkt müsste alles passen" und lange Zeit sah es am Sonntag gegen Bayern München sogar danach aus. Am Ende hat Hertha BSC dann aber doch erwartungsgemäß mit 0:2 beim deutschen Rekordmeister verloren.

Hertha-Coach Pal Dardai (47) hat seine Spieler unermüdlich an der Seitenlinie angetrieben und sich trotz der 0:2-Niederlage zufrieden mit der Leistung gezeigt.
Hertha-Coach Pal Dardai (47) hat seine Spieler unermüdlich an der Seitenlinie angetrieben und sich trotz der 0:2-Niederlage zufrieden mit der Leistung gezeigt.  © Sven Hoppe/dpa

Immerhin ist die Alte Dame am 30. Bundesliga-Spieltag in der Allianz Arena nicht unter die Räder gekommen oder wurde von dem "hungrigen Löwen", wie der 47-Jährige den FC Bayern vor der Begegnung bezeichnete, aufgefressen.

Dafür legte der Ungar in der vergangenen Trainingswoche den Fokus auch voll auf die Defensive, wie er nach Spielschluss am DAZN-Mikrofon preisgab.

Am Ende konnte seine Mannschaft jedoch nur knapp 70 Minuten mit verunsichert wirkenden Bayern mithalten, die ohne echten Mittelstürmer zunächst keine richtige Durchschlagskraft entwickelten.

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Allerdings darf an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Berliner auch schon früher in Rückstand geraten hätten können und es lediglich dem Spielglück, ihrem Keeper Oliver Christensen (25) und auch dem Unvermögen der Hausherren zu verdanken hatten, dass sie nicht schon zur Pause zurücklagen.

Am Ende mussten die Bayern-Fans sich aber doch 69 Minuten lang gedulden, bevor Serge Gnabry (27) nach herrlichem Chip-Pass von Joshua Kimmich (28) die Führung für die Tuchel-Truppe per Flugkopfball erzielte.

Hertha-Coach Pal Dardai will auf Leistung gegen FC Bayern aufbauen und Fokus auf Offensive legen

Pal Dardai hat seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff direkt auf dem Rasen versammelt, um sie für ihren Einsatz zu loben.
Pal Dardai hat seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff direkt auf dem Rasen versammelt, um sie für ihren Einsatz zu loben.  © Sven Hoppe/dpa

Zehn Zeigerumdrehungen später legte Kingsley Coman (26) vor ausverkauftem Haus das 2:0 nach und sorgte damit endgültig für die bayerische Rückeroberung der Tabellenspitze.

Trotz der Niederlage zeigte sich Dardai zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die "gut gekämpft" hat. "Ich habe heute eine Mannschaft gesehen", lobte er seiner Aussage zufolge seine Kicker direkt nach Abpfiff in einem Kreis auf dem grünen Rasen.

In der kommenden Woche wolle er sich im Training mit seinen Spielern voll auf die Offensive konzentrieren, um dann am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im vorentscheidenden Abstiegsgipfel gegen den VfB Stuttgart voll angreifen zu können.

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"Nach 15 Arbeitstagen will ich meine Handschrift sehen", kündigte der Hertha-Trainer an. Dann wird ihm wohl auch wieder mehr Stammpersonal zur Verfügung stehen. "Einige Spieler werden bestimmt gesund", schaute er voraus. Zudem werden die gelb-gesperrten Marc Oliver Kempf (28) und Suat Serdar (26) zurückkehren.

Mit ausgeruhtem Personal gilt es dann im heimischen Olympiastadion den wohl letzten Strohhalm zu ergreifen, denn der Hauptstadtklub hat mittlerweile sechs Punkte Abstand zum rettenden Ufer.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa (Bildmontage)

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