Prügel-Keeper Gersbeck bereut "den größten Fehler meines Lebens" zutiefst

Berlin - Die Rückkehr von Torwart Marius Gersbeck (28) in den Kader von Hertha BSC hat nach dem Prügel-Eklat für viel Unruhe gesorgt. Am Sonntag hat er bei der Mitgliederversammlung der Blau-Weißen Reue gezeigt.

Marius Gersbeck (28) hat sich am Sonntag noch einmal persönlich vor etwa 1600 Hertha-Mitgliedern entschuldigt.
Marius Gersbeck (28) hat sich am Sonntag noch einmal persönlich vor etwa 1600 Hertha-Mitgliedern entschuldigt.  © Barbara Gindl/APA/dpa

"Am 15. Juli habe ich den größten Fehler meines Lebens gemacht und bereue diesen zutiefst", erklärte der Keeper vor rund 1600 Hertha-Mitgliedern in Halle 21 der Messe Berlin.

Gersbeck war beim Trainingslager in Zell am See mit einem Einheimischen in einen Streit geraten und hatte ihm einen Faustschlag versetzt. "Ich habe mein Gegenüber schwer verletzt, was nie meine Absicht war", betonte der 28-Jährige.

"Ich möchte Euch in Zukunft den Menschen Marius Gersbeck zeigen, der sein Handeln bereut und für Werte einsteht", sagte der dreifache Familienvater. Er wolle beispielsweise Kinder begleiten, "damit ihnen nicht das Gleiche passiert, das mir widerfahren ist".

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Einer Verurteilung konnte der Torhüter entgehen, da er sich mit dem Geschädigten vor dem Prozess angeblich auf eine sechsstellige Summe geeinigt hatte. So stellte das Landgericht Salzburg das Verfahren schließlich Ende September ein, verhängte lediglich eine Strafzahlung über 40.000 Euro.

Gersbeck bietet allen verärgerten Hertha-Mitgliedern persönliches Treffen an

Marius Gersbeck (28, r.) ist während der Liga-Pause ins Mannschaftstraining von Hertha BSC zurückgekehrt.
Marius Gersbeck (28, r.) ist während der Liga-Pause ins Mannschaftstraining von Hertha BSC zurückgekehrt.  © Thomas Flehmer/dpa

Anschließend gewährte der Verein dem bis dahin suspendierten Goalie eine zweite Chance, was zu erhitzten Gemütern und sogar circa 50 Austritten unter den Hertha-Mitgliedern führte. Einige konnte Gersbeck nach eigener Aussage mittlerweile umstimmen.

"Nach unseren Gesprächen bleiben viele dem Verein treu", berichtete er und bot allen, die er bislang nicht erreichen konnte, ein persönliches Treffen am Mittwoch auf der Geschäftsstelle an.

Er sei dankbar dafür, dass er sich wieder in den Dienst der Mannschaft stellen dürfe. "Ich bin Herthaner durch und durch, der davon träumt, eines Tages im Olympiastadion aufzulaufen", betonte das Eigengewächs.

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Einen ersten Schritt in diese Richtung konnte er bereits machen, als er am vergangenen Donnerstag sein Comeback im Tor der Alten Dame gab. Beim 6:1-Testspiel-Sieg gegen Oberligist Tennis Borussia durfte der Rückkehrer eine Halbzeit lang erstmals wieder zwischen den Pfosten stehen.

Am Status von Tjark Ernst (20) als Nummer eins im Hertha-Tor ändert das jedoch nichts. Nach eigener Aussage wurde dem 20-Jährigen der Stammplatz im Kasten vorerst von Coach Pal Dardai (47) garantiert.

Titelfoto: Thomas Flehmer/dpa, Barbara Gindl/APA/dpa (Bildmontage)

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