Hamburg - War das bitter! Ausgerechnet Torhüter Daniel Heuer Fernandes (30) unterlief im Relegations-Rückspiel zwischen seinem HSV und dem VfB Stuttgart (1:3) ein folgenschwerer Fehler - und das in seinem vielleicht letzten Spiel für die Rothosen.

Nach dem desaströsen 0:3 im Hinspiel startete das Rückspiel für die Hamburger genau so, wie sie es sich vorgestellt hatten. Sonny Kittel (30) brachte den HSV nach nur sechs Minuten in Führung.

"Wir haben die letzten Tage gut gearbeitet und wirklich an uns geglaubt, dazu kam die unglaubliche Wucht der Fans hier im Stadion. Das war Wahnsinn!", beschrieb Heuer Fernandes die Atmosphäre und kämpfte mit den Tränen. Besonders in der ersten Halbzeit hatte die Walter-Elf gezeigt, dass auch sie Fußball spielen kann.

Doch nach Wiederanpfiff holte der VfB den HSV schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, der Traum vom Aufstieg war futsch. Spätestens als dann auch noch der 30-Jährige patzte - und das auf der einzigen Position, auf der die Hamburger besser besetzt waren als die Schwaben.

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Der Keeper legte Enzo Millot (20) seinen zweiten Treffer des Abends förmlich auf. "Aber der Start in die zweite Hälfte hat uns durch den schnellen Ausgleich und dann auch durch meinen Fehler nicht gutgetan."

Die Anhänger, die sich so sehr einen Aufstieg erhofft hatten, waren dem Keeper aber nicht böse. Unmittelbar nach dem Nackenschlag hallte es "Heuer Fernandes"-Sprechchöre durch den ausverkauften Volkspark. Denn sie wussten ganz genau: Ohne ihn wäre der HSV vermutlich erst gar nicht in der Relegation gelandet.

Und auch nach Abpfiff hegten die Fans keinen Groll, im Gegenteil. Es kam zum Zusammenschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Zuschauern. "Aber das, was wir als Team zusammen mit den Fans als Einheit zeigen, das macht uns stark", bestätigte Heuer Fernandes. "Natürlich sind wir jetzt brutal enttäuscht, es tut weh. Aber das, was die Fans und wir als Einheit darstellen, gibt uns Kraft."

Letztlich stellt sich aber die Frage, ob "Ferro" über den Sommer hinaus den Kasten des HSV hüten wird. Mit seinen starken Leistungen hat der Torhüter das Interesse höherklassiger Vereine auf sich gezogen. Der Verein stellte bereits klar, dass er den 2024 auslaufenden Vertrag verlängern will. Doch Heuer Fernandes wollte in der kommenden Saison eigentlich Bundesliga spielen.

Entsprechend wurde er nach der Partie damit konfrontiert. "Was ist denn das für eine Frage? Hört auf mit so einem Blödsinn, jetzt nicht!", stellte er klar und ließ sich eine Hintertür offen.

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Die Rothosen wären auf einen möglichen Abgang zumindest vorbereitet. Mit Matheo Raab (24), der vor der Spielzeit vom 1. FC Kaiserslautern kam, haben sie eine potenzielle neue Nummer eins bereits in ihren Reihen.

Vermutlich wird Heuer Fernandes aber einen vierten Anlauf unternehmen, um mit dem HSV seinen Traum von der ersten Liga zu verwirklichen. Der Ball liegt nun bei ihm.