HSV: Vorne brutal effektiv, hinten mit Aussetzern - "Drei ganz wichtige Punkte"

Hamburg - Werbung für den (Zweitliga-)Fußball! Der Hamburger SV und Holstein Kiel lieferten sich am Freitagabend ein hochunterhaltsames Duell, bei dem die Rothosen das bessere Ende für sich hatten und mit 3:2 triumphierten.

Die Spieler des Hamburger SV hatten gut lachen: Durch den 3:2-Sieg bei Holstein Kiel sprangen sie an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga.
Die Spieler des Hamburger SV hatten gut lachen: Durch den 3:2-Sieg bei Holstein Kiel sprangen sie an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga.  © Claus Bergmann/dpa

Dabei zeigten sich die Hanseaten gegen starke Störche, die insbesondere in der ersten Halbzeit das klar bessere Team waren und zahlreiche Chancen hatten, brutal effektiv vor dem gegnerischen Tor.

"Holstein hat sich dieses Mal einen anderen Plan als zuletzt überlegt, hat sehr offensiv agiert und ist gut ins Spiel gekommen, weil wir zu inkonsequent waren", resümierte Chefcoach Tim Walter (46) nach Spielende mit Blick auf die ersten 20 Minuten.

So hatten es die Hamburger nur Keeper Daniel Heuer Fernandes (29) und der Abschlussschwäche der KSV zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. "Wir müssen solche Anfangsphasen abstellen, sonst wird uns das irgendwann mal um die Ohren fliegen", kritisierte Robert Glatzel (28).

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Apropos Glatzel: Der 28-Jährige machte seinem Ruf als Kopfball-Ungeheuer mal wieder alle Ehre, schraubte sich in der 39. Minute hoch und nickte unhaltbar aus rund acht Metern zum 1:0 ein, was den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

"Die Führung hat uns Sicherheit gegeben. Auch wenn wir zu viele Chancen zugelassen haben, war der Wille immer da. Das ist, was zählt, was man sieht und was die Fans von uns fordern", gab Kapitän Sebastian Schonlau (28) zu Protokoll.

HSV-Coach Tim Walter sah eine klare Leistungssteigerung in Hälfte zwei

HSV-Chefcoach Tim Walter (46, M.) schrie seine Freude über den Auswärtssieg nach Spielende heraus.
HSV-Chefcoach Tim Walter (46, M.) schrie seine Freude über den Auswärtssieg nach Spielende heraus.  © Claus Bergmann/dpa

In den zweiten 45 Minuten hatte die Walter-Elf deutlich mehr Kontrolle über das Spiel, ohne sich allerdings zahlreiche Torchancen herauszuspielen - die wenigen, die es gab, wurden jedoch eiskalt genutzt.

Erst köpfte Moritz Heyer (27) in der 69. Minute das 2:0, dann besorgte Ludovit Reis (22) mit einer bärenstarken Einzelaktion das 3:0 (85.). "In der zweiten Hälfte hat sich wieder gezeigt, dass es sehr schwierig ist, gegen uns zu spielen, wenn wir in Führung sind. Wir haben es dann auch viel besser ausgespielt", urteilte Walter.

Das Spiel schien entschieden, doch in der Nachspielzeit wurde es tatsächlich noch einmal spannend: Kiel kam durch ein Eigentor von Heyer ("Darf mir so nicht passieren") und einen Treffer von Fin Bartels (35) noch einmal auf 2:3 ran.

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"Das erste Gegentor ist ein Eiertor, wie es im Fußball leider mal passieren kann. Mit dem zweiten Gegentreffer kommt natürlich nochmal Stimmung auf im Stadion, daran waren wir selbst schuld. Das war einfach zu wild von uns", verdeutlichte Heuer Fernandes.

Die gute Stimmung ließen sich die Akteure davon aber nicht vermiesen. So unterstrich Schonlau abschließend: "Wir haben das Spiel gewonnen und das sind drei ganz wichtige Punkte" - Punkte, die den HSV an die Tabellenspitze der 2. Liga katapultieren.

Titelfoto: Claus Bergmann/dpa

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