Einspruch von Lok Leipzig erfolgreich: Mildere Strafe nach Rassismus-Vorfall
Leipzig - Lok Leipzig ist ein wichtiger Erfolg vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gelungen. Die Strafe wegen des Rassismus-Eklats beim DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Schalke 04 im August wurde gemildert. Gleichzeitig ist es ein letztes Warnsignal.
"Wir sind froh, dass unserer Argumentation gefolgt wurde und sehen darin eine angemessene Würdigung der von uns vorgetragenen Umstände", erklärte Martin Mieth, Geschäftsführer 1. FC Lok Leipzig am Dienstagabend.
Der Verein hatte Einspruch eingelegt, nachdem der DFB ihn am 4. November zu einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro verurteilte und festlegte, dass das nächste Lok-Heimspiel im DFB-Pokal unter teilweise Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden muss und in den gesperrten Bereichen ein Banner-Verbot herrschen muss.
Am Dienstag wurde das Urteil abgemildert. Die verhängte Geldstrafe wurde auf 24.000 Euro reduziert. Wie schon im ursprünglichen Urteil kann ein Drittel davon für präventive Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung verwendet werden.
Der Teilausschluss der Öffentlichkeit und das Verbot von Bannern wurde bis 2030 auf Bewährung ausgesetzt. Bei einer weiteren Verfehlung würde die Strafe aber im übernächsten Pokalspiel greifen.
Außerdem muss der Verein gemeinsam mit der DFB-Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung und Fanbelange bis zum 30. September 2026 einen Antidiskriminierungsplan ausarbeiten.
Lok Leipzig möchte die Strafe auf den Täter umlegen
Das mildere Urteil ist damit auch ein bisschen so etwas wie ein letztes Warnsignal. "Es sollte endlich jeder verstehen, dass das [Anm. d. Redaktion: Diskriminierung und Rassismus] bei Lok und in der Gesellschaft nichts zu suchen hat", appellierte Mieth.
"Es schadet uns jedes Mal und macht die tägliche harte Arbeit vieler kaputt, die versuchen, den 1. FC Lok weiterzuentwickeln", sagte der Geschäftsführer weiter.
Wie Lok Leipzig mitteilte, honorierte das Sportgericht, dass der Verein seit Jahren präventiv vorgeht und unter anderem ihre eigene Kampagne "Echt keen Bock auf Rassismus!" bei den Spielen bewirbt und zusammen mit dem Eric-Zeigner-Haus e.V. präventive Workshops veranstaltet.
Man möchte an dieser Arbeit festhalten und sie noch weiter vertiefen. "Der 1. FC Lok sieht sich diesbezüglich komplett auf der Linie des DFB, dass gegen Rassismus in Fußball und Gesellschaft entschieden angekämpft werden muss", erklärten die Verantwortlichen am Dienstag.
Die Ermittlungen zum Rassismus-Eklat vom August laufen. Lok teilte mit, dass sie versuchen werden die Strafe vollumfänglich auf den Täter umzulegen, sollte ermittelt werden, wer Christopher Antwi-Adjei (31) in der 13. Spielminute des DFB-Pokalspiels gegen Schalke 04 rassistisch beleidigt hatte.
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