3:3 nach 0:3! RB Leipzig mit irrer Aufholjagd nach Augsburg-Platzverweis

Augsburg - RB Leipzig kann auswärts in der Bundesliga in dieser Saison weiter nicht gewinnen! Am Samstagnachmittag gelang den Roten Bullen dennoch eine wahnsinnig verrückte Aufholjagd. Nach einem 0:3-Rückstand schafften die Sachsen noch ein 3:3 (0:1) gegen den FC Augsburg, bleiben damit jedoch weiterhin im Niemandsland der Tabelle hängen.

Bei den Offensivreihen ging in der ersten Halbzeit nicht viel. Die wenigen Angriffe konnten die Verteidiger meist leicht abwehren.
Bei den Offensivreihen ging in der ersten Halbzeit nicht viel. Die wenigen Angriffe konnten die Verteidiger meist leicht abwehren.  © Stefan Puchner/dpa

Das erste Tor in der WWK Arena erzielte Mergim Berisha per Foulelfmeter in der 34. Minute für Augsburg. Ermedin Demirovic erhöhte für die Gastgeber nach einer Ecke auf 2:0 (51.). Ruben Vargas erzielte kurz darauf sogar das 3:0 (64.). Augsburgs Iago flog in der 66. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.

Andre Silva verkürzte in der 72. Minute für RB. Nach 89. Zeigerumdrehungen verwandelte Christopher Nkunku einen Freistoß direkt zum 2:3. Hugo Novoa erzielte in der 90. Minute sogar noch den 3:3-Ausgleich. Für mehr sollte es jedoch nicht mehr reichen.

Im Vergleich zur 2:5-Niederlage im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München unter der Woche tauschte Augsburgs Coach Enrico Maaßen nur einmal: Für den verletzten Robert Gumny begann Berisha.

Wahnsinn in der Nachspielzeit: RB Leipzigs Bubis ziehen gegen Dortmund den Kürzeren
RB Leipzig Wahnsinn in der Nachspielzeit: RB Leipzigs Bubis ziehen gegen Dortmund den Kürzeren

Bei RB stellte Trainer Marco Rose nach dem 4:0-Sieg im Pokal gegen den Hamburger SV zweimal in der Defensive um: Mohamed Simakan und Abdou Diallo wurden von Josko Gvardiol und Xaver Schlager ersetzt.

Beide Teams hatten im Vorfeld der Partie mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Dennoch war die Marschroute klar: nur ein Sieg zählt! Nach den kräftezehrenden Auftritten unter der Woche gingen es die Bundesligisten aber zunächst etwas langsamer an. Die Fuggerstädter hatten viel Ballbesitz - die Rasenballer lauerten auf Kontergelegenheiten. Ein erster Abschlussversuch von Silva ging klar drüber (7.).

Nach knapp einer Viertelstunde waren die Hausherren etwas besser, ohne dabei jedoch wirklich gefährlich zu werden. Besonders im letzten Drittel gab es viele Ungenauigkeiten im Passspiel. Die Sachsen kamen bis dahin zunächst meist gar nicht.

Mit dieser Aufstellung ging der FC Augsburg ins Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig

Diese Startelf lief für RB Leipzig gegen den FC Augsburg in der Bundesliga aufs Feld

FC Augsburg geht per Elfmeter gegen RB Leipzig in Führung

Augsburgs Mergim Berisha platzierte den Strafstoß gezielt im rechten unteren Eck. RB-Keeper Janis Blaswich war in die andere Richtung unterwegs.
Augsburgs Mergim Berisha platzierte den Strafstoß gezielt im rechten unteren Eck. RB-Keeper Janis Blaswich war in die andere Richtung unterwegs.  © Picture Point / Roger Petzsche

Auch nach der Anfangsphase hatte man nicht so recht das Gefühl, dass die Roten Bullen außerhalb ihrer Hälfte stattfinden wollen. Trotz vier offensiv ausgerichteter Akteure fehlte meist die passende Anspielstation.

Erst nach 20 Zeigerumdrehungen verlagerte sich die Begegnung etwas mehr in den Mittelkreis. Jetzt war es mehr ein Neutralisieren - in den Strafräumen spielte sich gar nichts mehr ab. Zumindest bis zur 27. Minute nicht!

Über Kevin Kampl und Dominik Szoboszlai kombinierten sich die Gäste zum ersten Mal erfolgreich durch die Mitte. Am Ende landete die Kugel bei Emil Forsberg, der direkt flach rechts abzog. Tomas Koubek im FCA-Kasten machte sich lang und parierte.

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In einer Phase, wo die Sachsen immer besser ins Spiel fanden, pfiff Schiedsrichter Robert Schröder plötzlich Elfmeter für Augsburg. David Raum traf Ruben Vargas etwas ungeschickt im Strafraum von hinten. Berisha legte sich die Kugel schließlich zurecht und netzte eiskalt rechts unten zur 1:0-Führung ein. Janis Blaswich im RB-Tor hatte die andere Ecke gewählt (34.).

Auch in der Folge blieben die Bayern am Drücker. In der 41. Minute hätte es fast wieder geklingelt, als Berisha über die rechte Seite einen Angriff einleitete. Seine flache Hereingabe in die Mitte fand den Ex-Leipziger Demirovic, der das Leder aber nicht richtig traf und knapp links vorbeischoss (41.). Vom Vorjahresvierten der Liga kam bis zum Halbzeitpfiff nix mehr.

Es wirkte oft so, als könnten sich beide Teams nicht besonders gut leiden. Immer wieder gab es kleine Fouls, meist gefolgt von verbalen Wortgefechten.
Es wirkte oft so, als könnten sich beide Teams nicht besonders gut leiden. Immer wieder gab es kleine Fouls, meist gefolgt von verbalen Wortgefechten.  © Picture Point / Roger Petzsche

RB Leipzig geht beim FC Augsburg erst komplett baden - und feiert dann irres Comeback

Mergim Berisha entwickelte sich mehr und mehr zum Mann des Spiels. Auch das 2:0 legte der Stürmer auf.
Mergim Berisha entwickelte sich mehr und mehr zum Mann des Spiels. Auch das 2:0 legte der Stürmer auf.  © Stefan Puchner/dpa

So wie in der ersten Hälfte konnte es aus Sicht der Sachsen natürlich nicht weitergehen. Die Rose-Elf war nach Wiederanpfiff um Kontrolle bemüht, nur um gleich wieder eine kalte Dusche zu bekommen.

Nach einer Berisha-Ecke von der linken Seite stand Demirovic zentral goldrichtig und konnte erschreckend unbedrängt zum 2:0 einköpfen (51.).

Die Rasenballer kamen in der Folge zwar auch mal vor das gegnerische Tor. Doch den Abschlüssen von Willi Orban (57.) und Silva (59.) fehlte die Präzision aus den zurückliegenden Begegnungen.

Stattdessen zeigte der FCA den Sachsen, wie Toreschießen geht. Nach einem Freistoß von der rechten Seite landete der Ball bei Vargas im Strafraum, der das Leder genial annahm und aus spitzem Winkel ins linke Toreck netzte (64.).

Die Hausherren hätten es nun ruhig angehen lassen können, doch Iago ließ sich nach einem Foul noch zu einem Stoß gegen Schlager hinreißen, woraufhin er die Gelb-Rote Karte sah (66.).

Somit wurde es trotz der klaren Führung noch einmal spannend. Auch, weil Silva nach einem Szoboszlai-Zuspiel von rechts den Ball in der 72. Minute aus vier Metern über die Linie pressen konnte. Plötzlich drückten die Gäste ununterbrochen. Der eingewechselte Nkunku hatte den Anschluss auf dem Fuß, scheiterte aber an Koubek (74.).

In den letzten Minuten liefen die Ostdeutschen immer wieder an. Amadou Haidara und Nkunku versuchten es meist mit Fernschüssen, doch die Augsburger warfen sich mit allem, was sie hatten dazwischen. Erst ein direkt verwandelter Nkunku-Freistoß in der 89. Minute brachte den erhofften 2:3-Anschlusstreffer.

Was danach folgte, war völlig irre. RB rannte weiter an und kam in der 90. Minute noch zum 3:3-Ausgleich. Olmo hatte Silva geschickt, der am Keeper scheiterte, doch Novoa drückte den Abpraller über die Linie.

Szoboszlai hatte sogar noch die Chance zur Führung. Doch Schröder pfiff eine völlig verrückte Begegnung nach fünf Nachspielminuten unter Pfiffen und Diskussionen ab.

Kevin Kampl machte nicht sein bestes Spiel für die Roten Bullen. Allerdings traf das für die ganze Mannschaft zu.
Kevin Kampl machte nicht sein bestes Spiel für die Roten Bullen. Allerdings traf das für die ganze Mannschaft zu.  © Picture Point / Roger Petzsche

Die Augsburger reisen am kommenden Samstagnachmittag zum Auswärtsspiel zum VfB Stuttgart. Die Sachsen sind bereits am Dienstag in der Champions League wieder gefordert. Dort heißt der Gegner in der Red Bull Arena dann Real Madrid.

Titelfoto: PICTURE POINT / Roger Petzsche/Stefan Puchner/dpa

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