"Es darf nicht mehr viel passieren": RB Leipzigs Tedesco vor doppeltem Endspiel

Leipzig - "Einfach mal entspannt bleiben" - so lautete noch vor etwas mehr als zwei Wochen das Motto von RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco (36), nachdem Klub-Boss Oliver Mintzlaff (46) schon früh Kritik geäußert hatte. Nach der 0:4-Klatsche am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt blieb Mintzlaff stumm - Tedesco dagegen nicht.

Trotz des Gewinns des DFB-Pokals vor ein paar Monaten wackelt RB Leipzigs Trainerstuhl, mit Domenico Tedesco (36) darauf, extrem.
Trotz des Gewinns des DFB-Pokals vor ein paar Monaten wackelt RB Leipzigs Trainerstuhl, mit Domenico Tedesco (36) darauf, extrem.  © Picture Point / Gabor Krieg

In der Halbzeitpause soll der sonst so ruhige und besonnene Coach an die Decke gegangen sein. Nützte jedoch alles nichts: Seine Mannschaft lieferte die schlechteste Leistung der noch jungen, aber bereits fraglichen Saison ab.

"Wir waren grottenschlecht - Katastrophe. Wenn man drei Systeme spielt und es ändert sich nichts, dann liegt es an der Mentalität", schimpfte der 36-Jährige nach dem Spiel.

Denn Leipzigs Mann an der Seitenlinie weiß jetzt auch: Nachdem sich seine Spieler in der letzten Woche noch hinter ihn gestellt hatten, geht es jetzt plötzlich doch um seinen Job.

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Wie bereits berichtet steht Marco Rose (45) schon in den Startlöchern. Sollten die nächsten Wochen aus Sachsen-Sicht nicht befriedigend sein, wäre ein gemeinsamer Amtsantritt mit Sportdirektor Max Eberl (48) nicht unwahrscheinlich.

Noch hat Tedesco aber etwas Pokalgewinner-Kredit übrig. Am Dienstagabend daheim gegen den FC Shakhtar Donetsk in der Champions League (21 Uhr/DAZN) braucht seine Mannschaft unbedingt einen Sieg. Gelingt das, steht für den Coach am kommenden Wochenende bei der Bundesliga-Partie gegen Borussia Dortmund bereits das nächste Endspiel auf dem Plan.

TV-Experte Lothar Matthäus (61) glaubt, dass dort positive Ergebnisse gelingen können, wenn Rasenballsport wieder so spielt wie früher: "Offensiv. Wir scheißen auf Ballbesitz, auf Deutsch gesagt. Wir wollen abenteuerlich spielen, attraktiv, aggressiv und schnell", sagte der Weltmeister von 1990 am Sonntagabend bei der Fußball-Talkshow "Sky90".

RB Leipzigs Dani Olmo muss passen

Bei der Umsetzung muss das Team aber erst einmal auf den Spanier Dani Olmo (24) verzichten, der mehrere Wochen lang ausfallen wird. Dafür werden wohl aber Spieler wie Dominik Szoboszlai (21), der in Frankfurt trotz starker Leistungen zunächst auf der Bank sitzen musste, reinrotieren.

Fakt ist: Eine Ausrede darf der Ausfall angesichts des breit aufgestellten Kaders nicht sein. Matthäus: "Es kommen schwere Wochen auf sie zu. Jetzt kommt das Champions-League-Spiel, deswegen drückt man noch ein bisschen auf die Bremse. Aber es darf nicht mehr viel passieren."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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