Dynamo grüßt von der Spitze, doch es gibt einen Haken!

Dresden - Fünf Spiele, vier Siege, zwölf Punkte: Die SG Dynamo Dresden ist als Tabellenführer in die Länderspielpause gegangen. Nur Saarbrücken (10) hat mehr Tore geschossen als die SGD (9), keiner hat weniger (3) bekommen. Also alles top. Nicht ganz, Thema ist die Chancenverwertung.

Tom Zimmerschied (24, r.) lief in dieser Szene Simon Lorenz (26) davon. Der Dresdner ließ gegen den FCI drei Großchancen aus.
Tom Zimmerschied (24, r.) lief in dieser Szene Simon Lorenz (26) davon. Der Dresdner ließ gegen den FCI drei Großchancen aus.  © Lutz Hentschel

Im Grunde ist es Jammern auf ganz hohem Niveau, denn von der Sandhausen-Partie abgesehen läuft es bei Dynamo rund. Die Siege waren am Ende stets souverän. Die Spiele könnten allerdings für alle Fans noch herzschonender zu Ende gehen.

Jetzt gegen Ingolstadt war erst mit dem Tor zum 2:0 (90. Minute) von Manuel Schäffler (34) der Deckel drauf, in Dortmund durch den Elfmeter von Dennis Borkowski (21, 77.) unwesentlich eher. Gegen Mannheim kam am Ende nach dem 1:2 (85.) noch einmal ordentlich Spannung auf.

Nicht nur die Statistik zeigt, Dynamo kann da noch deutlich effektiver werden. Dresden schoss in den ersten fünf Partien 63-mal, aufs gegnerische Tor kamen 31 Bälle, 27 Chancen erarbeitete sich die Anfang-Truppe. Das heißt, bei neun Toren sitzt nur jede dritte Möglichkeit - das ist ausbaufähig.

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"Das Thema wird uns weiter begleiten", sagte Kapitän Stefan Kutschke (34) nach dem Erfolg in Dortmund.

Panagiotis Vlachodimos (31) war gegen Ingolstadt der Mann des Tages - auch wenn er hier die ganz große Chance zum 2:0 liegen ließ. Er setzte sich gegen FCI-Keeper Marius Funk (27, am Boden) durch, traf dann aber nur den Pfosten.
Panagiotis Vlachodimos (31) war gegen Ingolstadt der Mann des Tages - auch wenn er hier die ganz große Chance zum 2:0 liegen ließ. Er setzte sich gegen FCI-Keeper Marius Funk (27, am Boden) durch, traf dann aber nur den Pfosten.  © imago/Dennis Hetzschold

Dynamo Dresden muss noch an den Standards arbeiten

Das war der große Auftritt von Panagiotis Vlachodimos (31, M.). Er setzte seinen Schuss durch alle Ingolstädter hindurch zum 1:0 in die Maschen.
Das war der große Auftritt von Panagiotis Vlachodimos (31, M.). Er setzte seinen Schuss durch alle Ingolstädter hindurch zum 1:0 in die Maschen.  © imago/Dennis Hetzschold

Über seine Slapstick-Chance beim BVB und über die von Panagiotis Vlachodimos (31) gegen den FCI haben viele geschmunzelt, weil sie an den drei Punkten nichts änderten, aber wehe, wenn.

"Fällt noch das 1:1, hätte ich mich total geärgert. Aber so kann ich es verschmerzen", sagte "Pana" nach Ingolstadt. Mit dem 1:0 brachte er sein Team auf die Siegerstraße.

"Den muss ich machen, das war schlecht von mir", gab er nach seinem Pfostentreffer zu.

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Was noch absolut auf der Liste mit den Verbesserungsvorschlägen steht: Der ruhende Ball. Aus Ecken und Freistößen hat Dresden bis hierhin noch gar nichts gemacht, ganz selten überhaupt Gefahr erzeugt.

"Das stimmt. Allein wenn man unserer körperlichen Voraussetzungen anschaut, da müssen wir mehr machen", so Kutschke. Wäre ja auch schlimm, wenn Dynamo schon bei 100 Prozent wäre.

Titelfoto: Lutz Hentschel, imago/Dennis Hetzschold

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