Ski-Ass Shiffrin äußert bösen Verdacht über Sturz-Misere: "Es ist einfach zu viel"

Soldeu (Andorra) - Klare Ansage von Mikaela Shiffrin (28)! Der derzeit verletzte Ski-Superstar hat im Netz zum Rundumschlag gegen die Organisatoren des Weltcups ausgeholt und ihnen zumindest eine Mitschuld an den vielen Stürzen der vergangenen Monate gegeben.

Mikaela Shiffrin (28) hat den straffen Terminkalender der Ski-Stars angeprangert.
Mikaela Shiffrin (28) hat den straffen Terminkalender der Ski-Stars angeprangert.  © Giovanni Maria Pizzato/AP/dpa

Zuletzt Sofia Goggia (31), die Kanadierin Valérie Grenier (27), ihr Freund Aleksander Aamodt Kilde (31) und natürlich Shiffrin höchstselbst. Besorgniserregend viele Unfälle überschatten die diesjährige Ski-Alpin-Saison.

Die erfolgreichste Fahrerin der Weltcup-Geschichte hat dafür auch einen Grund gefunden. Schuld sei nämlich der volle Rennkalender und die zum Teil unglücklich terminierten Nacht-Events.

"Es wurde schon viel darüber gesagt und ich stimme zu, dass wir besser auf die Bedürfnisse der Top-Athleten achten müssen", schrieb die 28-Jährige auf dem Kurznachrichtendienst X.

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Die Anzahl der Verletzungen - insbesondere in der Weltspitze - sei "erschütternd". Zum eng gestrickten Wettkampfplan kämen dann noch die Medien-Verpflichtungen und die Siegerehrungen gefolgt vom Abendprogramm.

An den meisten Wochenenden hätten die Fahrer und Fahrerinnen daher nur 60 bis 90 Minuten Zeit, um etwas zu essen und sich zu erholen.

"Es ist einfach zu viel. Ich glaube fest daran, dass Erschöpfung zu diesem Zeitpunkt der Saison eine Rolle bei den zuletzt gesehen Verletzungen inklusive meiner eigenen spielt", kritisierte Shiffrin.

Statement von Mikaela Shiffrin auf X

Ski-Superstar Mikaela Shiffrin widerspricht Kritikern

Im Moment führt Mikaela Shiffrin die Weltcup-Gesamtwertung der Frauen vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (32, nicht im Bild) an.
Im Moment führt Mikaela Shiffrin die Weltcup-Gesamtwertung der Frauen vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (32, nicht im Bild) an.  © Giovanni Maria Pizzato/AP

Verantwortlich für die Organisation des Weltcups ist der internationale Skiverband FIS, der von der US-Amerikanerin allerdings nicht explizit angesprochen wird.

"Ja, das ist eben Skisport, und ja, wir nehmen das Risiko jedes Mal, wenn wir an den Start treten, in Kauf", leitete die fünfmalige Gesamtsiegerin ihr Statement darüber hinaus beschwichtigend ein.

Damit nahm sie vermutlich Bezug auf den Gegenwind, der ähnlichen Hilferufen jüngst entgegenschlug.

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Erst vor wenigen Tagen hatte die deutsche Ski-Legende Markus Wasmeier (60) die vielen Stürze lediglich auf "extreme Fahrfehler" sowie eine schlechte Vorbereitung reduziert und auf ebenjenes "bekannte Risiko" hingewiesen.

Ob Überbelastung, Patzer oder zu wenig Training - Shiffrin schlug vor etwa zwei Wochen in Italien heftig im Fangnetz ein und verletzte sich dabei am Knie.

Das anstehende Weltcup-Wochenende in Andorra kommt für die zweifache Olympiasiegerin dabei noch zu früh. Sie möchte sich behutsam zurück auf die Piste arbeiten.

Titelfoto: Giovanni Maria Pizzato/AP/dpa

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