Was führen die Mullahs im Schilde? Das ist Irans unterirdischer Luftwaffen-Stützpunkt

Teheran (Iran) - Das iranische Volk geht auf die Straße - Die Mullahs rasseln mit dem Säbel. Eine neue Festung soll das Regime, mächtiger erscheinen lassen, als es ist. "Adler 44" ist ein unterirdischer Luftwaffenstützpunkt im Hochgebirge mit Platz für zig Kampfjets und Marschflugkörper.

Bilder der unterirdischen Anlage wurden von staatsnahen Social-Media-Accounts verbreitet.
Bilder der unterirdischen Anlage wurden von staatsnahen Social-Media-Accounts verbreitet.  © Twitter/IranDefense

Im Zagros-Gebirge, rund 100 Kilometer nördlich der Straße von Hormus steht der neue Komplex.

"Oghab 44" - "Adler 44" heißt die Einrichtung und sei ein vollwertiger Luftwaffenstützpunkt, tönte das Regime, mit allem was dazu gehört: Tanklager, Crew-Quartiere, Wartungshallen, Kommandoposten, Hangars. Die Basis, sei der erste Stützpunkt dieser Art, viele weitere würden derzeit in den Bergen errichtet werden, ließen die Tyrannen von Teheran am Mittwoch über ihre Nachrichtenagentur IRNA verlautbaren.

Nach eigenen Angaben können mehrere Kampfjets "aller Art", Marschflugkörper und Drohnen aus dem Komplex, der mit dicken Stahltüren gesichert ist, starten.

Milliarden-Erbin (16) in Lieferwagen entdeckt: Wurde sie entführt?
USA Milliarden-Erbin (16) in Lieferwagen entdeckt: Wurde sie entführt?

Genaue Details wurden nicht preisgegeben, über den tatsächlichen militärischen Nutzen kann nur spekuliert werden.

Mindestens zwei Flugzeuge passen in die Basis. Genaue Details sind geheim.
Mindestens zwei Flugzeuge passen in die Basis. Genaue Details sind geheim.  © Twitter/ChristianXitu
Eine uralt F-4 Phantom II, produziert von den USA in den 1970er Jahren.
Eine uralt F-4 Phantom II, produziert von den USA in den 1970er Jahren.  © Twitter/ChristianXitu
Auf dem Plakat in der Höhlenbasis steht: "Unsere Antwort zu jeglicher boshafter Aktion gegen die iranische Nation wird eine schwerwiegende und harte Antwort sein."
Auf dem Plakat in der Höhlenbasis steht: "Unsere Antwort zu jeglicher boshafter Aktion gegen die iranische Nation wird eine schwerwiegende und harte Antwort sein."  © Twitter/ChristianXitu
Der Stützpunkt wurde in einen Berg gehauen. Die Startbahn befindet sich zum Teil unter freien Himmel.
Der Stützpunkt wurde in einen Berg gehauen. Die Startbahn befindet sich zum Teil unter freien Himmel.  © Twitter/SpyMabrouk26

Iran setzt auf asymmetrische Luft-Kriegsführung

Die Botschaft ist klar: Wer die Islamische Republik angreift, muss mit Konsequenzen rechnen. Und dabei setzt man auf asymmetrische Luftkriegsführung - "überraschende Operationen von einem unerwarteten Ort, zu einem unerwarteten Zeitpunkt", so weit die Erklärung zum Zweck der Anlage.

Ein Land haben die Mullahs dabei besonders im Blick: Israel. In gewohnt markigen Worten, hieß es in der Mitteilung sogleich, dass der sogenannte "Hauptfeind" die "Spannungen weiter eskalieren lasse".

Erst kürzlich, so berichtet es Al-Jazeera, kam es zu einem mutmaßlichen Drohnenangriff auf eine Militäranlage im iranischen Hinterland, für den Teheran Israel verantwortlich macht.

Video: Der iranische Luftwaffenstützpunkt "Oghab 44" im Zagros-Gebirge

Russland liefert dem Iran Flugzeuge, wohl im Gegenzug für Drohnen

Schon in wenigen Wochen soll der Iran Suchoi-Su-35-Jets aus Russland erhalten. (Archivbild)
Schon in wenigen Wochen soll der Iran Suchoi-Su-35-Jets aus Russland erhalten. (Archivbild)  © 123rf/fotogigi85

Doch die iranische Luftwaffe ist veraltet. Bilder, die anlässlich der Stützpunkt-Eröffnung verbreitet wurden, zeigen Phantom-II-Jets, die zu Zeiten des Kalten Kriegs von den USA an den damals noch vom Schah regierten Iran geliefert wurde. Ihre tatsächliche Kampfkraft dürfte überschaubar sein.

Nach Jahren der Isolation hat das Regime allerdings mit Russland einen neuen Lieferanten für dringend benötigte Militär-Hardware gefunden. Im Putin-Reich orderten die Mullahs unlängst Suchoi-Su-35-Mehrzweckjäger, Flugzeuge, die auch Bundeswehr-Eurofightern Paroli bieten können.

Bereits im kommenden März sollen die ersten Suchois ausgeliefert werden, berichtet Forbes. Der Deal wurde verkündet, nachdem die ersten iranischen Terror-Drohnen in der Ukraine gesichtet wurden. Die Russen bewaffnen die Mullahs und bekommen dafür im Gegenzug deren Drohnen Know-how.

Flugreisende werden mit 320.000 Euro erwischt, dann kommt noch mehr zum Vorschein
Österreich Flugreisende werden mit 320.000 Euro erwischt, dann kommt noch mehr zum Vorschein

Russland und Iran nähern sich weiter an - eine Achse Moskau-Teheran nimmt allmählich Gestalt an.

Russland und der Iran nähern sich an. Zuletzt traf sich Wladimir Putin (70) mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (62) im September vergangenen Jahres.
Russland und der Iran nähern sich an. Zuletzt traf sich Wladimir Putin (70) mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (62) im September vergangenen Jahres.  © Alexandr Demyanchuk / SPUTNIK / AFP

Die Proteste gegen das Mullah-Regime gehen weiter

Derweil gehen die Proteste im Iran weiter. Am Vortag des "Tages der Islamischen Revolution" gingen wieder Tausende auf die Straße um gegen das Regime zu protestieren. Dagegen geht der Mullah-Apparat mit Hinrichtungen und drakonischen Haftstrafen vor.

Mit Vorhaben wie "Adler 44" will das Regime offenbar auch von der politischen Instabilität im Land ablenken und die eigenen Anhänger um sich scharen.

Titelfoto: Montage: Twitter/IranDefense, Twitter/ChristianXitu

Mehr zum Thema Iran: