XXXL-Drogenlabor in Brandenburg: Ausmaß ist gigantisch

Nauen (Havelland) - Ende Oktober ist der Zollfahndung in Brandenburg ein echter Coup gelungen - welche Ausmaße das ausgehobene Drogenlabor in Nauen tatsächlich hatte, wird erst jetzt so richtig deutlich.

In der rund 500 Quadratmeter großen Lagerhalle standen überall Kanister und offene Wannen mit Chemikalien herum.  © Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

"Das ist das größte Labor, das ich in meiner über 30-jährigen Zeit bei der Drogenfahndung gesehen habe", beschreibt Einsatzleiter Henner Grote den Fund. Die gigantischen Dimensionen zeigen neue Fotos, die die Zollfahndung nun zusammen mit einem ausführlichen Bericht veröffentlicht hat.

Demnach handelte es sich bei dem "Labor" um eine etwa 500 Quadratmeter große Lagerhalle. Diese war quasi bis unters Dach mit Chemikalien zur Herstellung der synthetischen Drogen 3-CMC und 4-CMC vollgestopft, die die Behörde als "Partydroge" und "beliebtes psychoaktives Rauschmittel" bezeichnete.

Die Ermittler benötigten satte sechs Tage, um die Halle im Landkreis Havelland zu räumen und Spuren zu sichern, denn die Beweissicherung erfolgte unter extrem erschwerten Bedingungen.

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Überall standen offene Wannen herum, die mit bislang unbekannten Chemikalien gefüllt waren, weshalb die Einsatzkräfte mit äußerster Vorsicht vorgehen mussten.

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Die Ermittler konnten sich dem Tatort nur noch in Schutzanzügen nähern.  © Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg
Zur Entsorgung der Chemikalien waren insgesamt zwölf Container nötig.  © Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Drei Polizeibeamte durch austretende Chemie-Dämpfe leicht verletzt

Insgesamt wurden circa 400 Kilogramm der Designerdrogen sichergestellt.  © Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Drei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, weil sie am ersten Einsatztag leichte Verätzungen durch austretende Dämpfe erlitten hatten. In der Folge war die Betretung des Tatorts aus Sicherheitsgründen nur noch mit Schutzanzügen möglich.

Bei der Räumung wurde die Zollbehörde unter anderem durch die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und sogar vom Katastrophenschutz unterstützt. Am Ende waren insgesamt zwölf Container vonnöten, um alles wegzuschaffen. Einige Chemikalien mussten obendrein von einer Spezialfirma fachgerecht entsorgt werden.

Bei der Razzia am 29. Oktober wurden zudem mehr als 200.000 Euro Bargeld und zunächst rund 100 Kilogramm der fertigen Drogen beschlagnahmt. Die Menge erhöhte sich im Verlauf der Räumung sogar noch auf etwa 400 Kilogramm.

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Am Folgetag wurden zwei Tatverdächtige, ein 41-jähriger Pole und ein 50 Jahre alter Ukrainer einem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittler waren den beiden bereits seit Mai 2025 auf der Spur. Das Duo sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Über mögliche Komplizen ist bislang nichts bekannt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

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