Weniger Autospuren und Sandstein-Verkleidung: Neue Wiederaufbau-Ideen für die Carolabrücke

Dresden - Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) möchte mit dem Ersatzneubau der Carolabrücke im Jahr 2027 beginnen. Nun wurden auf einer Bürgerveranstaltung weitere Details zum Vorhaben bekannt.

Unter der Moderation von Kreuzkirchen-Pfarrer Holger Milkau (63) standen Bürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) und Amtsleiterin Simone Prüfer (59) den Dresdnern Rede und Antwort.
Unter der Moderation von Kreuzkirchen-Pfarrer Holger Milkau (63) standen Bürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) und Amtsleiterin Simone Prüfer (59) den Dresdnern Rede und Antwort.  © Thomas Türpe

Mehr als 200 Menschen kamen Montagabend ins Rathaus, um den Plänen des Beigeordneten zu lauschen. Die Atmosphäre im Publikum, das sich aus allen Altersgruppen zusammensetzte, blieb friedlich.

"Noch im Sommer wollen wir im Stadtrat zu einem Grundsatzbeschluss kommen", sagte Kühn in seinem Eingangsvortrag.

Bedeutet: Wesentliche Eigenschaften der Brücken sollen möglichst bald feststehen, um mit den Planungen für den Bau (140 Millionen Euro) zu beginnen.

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Die Stadt bewirbt sich um eine Förderung aus dem vom Bund ausgerufenen Sondervermögen (Sonderschulden) für die Infrastruktur. Ein langwieriges Planfeststellungsverfahren gelte es zu vermeiden.

Die "Pillnitz" unterquert die Flussquerung: Für Stadtplanung und Schifffahrt sowie den Natur-, Denkmal- und Hochwasserschutz muss die Stadt eine Vielzahl an Vorgaben beachten. (Archivbild von 2017)
Die "Pillnitz" unterquert die Flussquerung: Für Stadtplanung und Schifffahrt sowie den Natur-, Denkmal- und Hochwasserschutz muss die Stadt eine Vielzahl an Vorgaben beachten. (Archivbild von 2017)  © Imago/Hohlfeld
Mehr als 200 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung im Rathaus.
Mehr als 200 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung im Rathaus.  © Thomas Türpe

Historische Rekonstruktion der Carolabrücke nicht umsetzbar

Die historische Rekonstruktion der Carolabrücke (1895) ist unter heutigen Rahmenbedingungen nicht möglich.
Die historische Rekonstruktion der Carolabrücke (1895) ist unter heutigen Rahmenbedingungen nicht möglich.  © imago images / Artokoloro

Herausforderung bleibt, dass die Planer im Rathaus zahlreiche Auflagen beachten müssen. So erklärte das Landesamt für Denkmalschutz in einer Stellungnahme, dass sich der Neubau an der "Einfügung in das historische Stadtbild" messen lassen müsse.

Die von mehreren Petitionen geforderte historische Rekonstruktion (angelehnt an den Erstbau von 1895) sei unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht umsetzbar, machte Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59) deutlich.

So dürften wegen der Einordnung der Elbe als Bundeswasserstraße keine Pfeiler in einen als sehr weit definierten Gefährdungsbereich eingelassen werden. Möglich sei hingegen eine Verkleidung mit Sandstein, also der Rückgriff auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte (Historismus).

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Auch auf die Zahl der Autospuren ging die Stadtspitze ein.

Baubürgermeister Kühn argumentierte für zwei Fahrspuren

Während an der Carolabrücke der Abriss weiterläuft, beginnt im Stadtrat die Diskussion um die Gestaltung der Neubrücke.
Während an der Carolabrücke der Abriss weiterläuft, beginnt im Stadtrat die Diskussion um die Gestaltung der Neubrücke.  © Petra Hornig

Baubürgermeister Kühn argumentierte, dass durch den über die Jahre zurückgegangenen Pkw-Verkehr zwei Fahrspuren ausreichen könnten.

"Wir bewegen uns zwischen zwei und drei erforderlichen Streifen." Das letzte Wort zu diesem Thema hat jedoch der Stadtrat.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, imago images / Artokoloro

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