Erneuter Brand bei Schausteller: Inhaber setzt Belohnung aus
Leegebruch (Oberhavel) - Am späten Donnerstagabend ist erneut ein Brand auf einem Gelände des Schaustellerbetriebs Wollenschlaeger ausgebrochen. Wieder sind Buden für Weihnachtsmärkte abgefackelt. Der Inhaber hat jetzt reagiert.
 
                                                                                                            
    
            "Wir sind fassungslos", erklärte Thilo Wollenschlaeger vor Ort. Es fühle sich an, als würde jemand dem Unternehmen "gezielt schaden wollen". Zwei Brände kurz nacheinander könnten kein Zufall sein.
Erst Mitte Oktober war ein Brand auf einem anderen Betriebsgelände der Firma ausgebrochen, bei dem mehrere Laster, Anhänger und jede Menge Weihnachtsmarkt-Ausstattung in Flammen aufgingen.
"Wir hoffen, dass die Polizei bald herausfindet, wer dahintersteckt", betonte der Firmenchef. Aus diesem Grund habe er auch 20.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen.
"Wir wollen, dass der oder die Verantwortlichen endlich gefasst werden", bekräftigte Wollenschlaeger. Diese Brände beträfen schließlich nicht nur ihn, "sondern eine ganze Branche".
Diesmal wurde die Feuerwehr gegen 20.49 Uhr zu einem Gelände im brandenburgischen Leegebruch, nördlich von Berlin gerufen. Dort fackelten vier große Lkw-Anhänger mit Weihnachtsmarkt-Ausstattung ab - ein weiterer wurde durch die starke Hitze beschädigt.
 
                                                                                                            
    
            Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung
 
                                                                                                            
    
            "Als wir ankamen, standen mehrere Lkw-Auflieger bereits im Vollbrand. Die Flammen schlugen meterhoch, Funken flogen", schilderte Einsatzleiter Sebastian Henschel die Lage.
Und es war Eile geboten. "Wir haben hier wirklich gegen die Zeit gearbeitet, um zu verhindern, dass der Brand auf weitere Fahrzeuge übergreift", berichtete er weiter. Die Brandbekämpfer konnten das Feuer erst nach mehr als zwei Stunden und mit einem Großaufgebot vollständig unter Kontrolle bringen.
Bereits nach dem Brand auf dem Gelände in Schönwalde-Glien leitete die Kriminalpolizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Brandstiftung ein.
Auch diesmal gingen die Ermittler nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte und sicherten bis tief in die Nacht Spuren am Brandort. Der Sachschaden wurde zunächst auf bis zu 400.000 Euro geschätzt.
Eine gute Nachricht gibt es aber dennoch, denn die geplanten Weihnachtsmärkte sollen trotzdem stattfinden. "Wir lassen uns das Weihnachtsglück nicht nehmen", beteuerte Wollenschlaeger.
Titelfoto: Julian Stähle
 
                    
