Drohnen-Alarm legt Flughafen lahm: Tausende Passagiere in München gestrandet

München - Mehrere Drohnensichtungen haben in München dafür gesorgt, dass zahlreiche Flüge ausgefallen sind. Wie der Flughafen-Betreiber in der Nacht zu Freitag bekannt gab, waren rund 3000 Passagiere betroffen.

Rund 3000 Passagiere verbrachten die Nacht in aufgestellten Feldbetten in Terminals oder in Hotels.
Rund 3000 Passagiere verbrachten die Nacht in aufgestellten Feldbetten in Terminals oder in Hotels.  © NEWS5 / Lars Haubner

Für sie wurden in den Terminals Feldbetten aufgebaut sowie Decken Snacks und Getränke verteilt.

Der Flugbetrieb wurde "ab 22.18 Uhr eingeschränkt und später eingestellt", teilte der Flughafen mit. "Des Weiteren wurden 15 ankommende Flüge nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet."

17 Starts mussten gestrichen werden. Demnach waren also 32 Flüge von dem nächtlichen Vorfall betroffen.

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Die Deutsche Flugsicherung sperrte Start- und Landebahnen. Teilweise mussten Maschinen ihren Startvorgang abbrechen und wieder umkehren.

Da die Abwehr von Drohnen zu den "hoheitlichen Aufgaben" gehört, sind Bundes- und Landespolizei dafür verantwortlich.

Eine entsprechende Meldekette zwischen Flugsicherung, Flughafen und Polizeibehörden wurde daher – wie in solchen Fällen üblich – in Gang gesetzt.

Zuletzt mehrfach Drohnen-Alarm in Deutschland, Dänemark und Polen

Mehrere Menschen hatten von Drohnensichtungen berichtet. Die Deutsche Flugsicherung sperrte die Start- und Landebahnen.
Mehrere Menschen hatten von Drohnensichtungen berichtet. Die Deutsche Flugsicherung sperrte die Start- und Landebahnen.  © NEWS5 / Lars Haubner

Beamte suchten das Gebiet nach Flugobjekten und Verdächtigen ab – ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

Die gute Nachricht: Durch das Nachtflugverbot waren in der Nacht zum Feiertag deutlich weniger Reisende betroffen, als es tagsüber der Fall gewesen wäre.

Nur Nachtluftpost und Vermessungsflüge sind zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens erlaubt.

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Am Freitagmorgen konnte der Flugbetrieb wieder wie gewohnt aufgenommen werden. Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden.

Hier ermitteln die Behörden wegen Spionageverdachts, da mutmaßlich gezielt ein Kraftwerk in Kiel, das Universitätsklinikum und die U-Bootwerft TKMS überflogen wurden.

In den letzten Wochen waren unter anderem Drohnen im polnischen Flugraum und mehrfach auch über dem Flughafen-Bereich in Kopenhagen (Dänemark) gemeldet worden.

Titelfoto: Bildmontage: NEWS5 / Lars Haubner (2)

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