Was tun bei einem Bienenstich? So handelt Ihr richtig!

Ihr wurdet von einer Biene gestochen? Lest hier, was jetzt zu tun ist, welche Hausmittel besonders wirkungsvoll sind und welche Fehler Ihr unbedingt vermeiden solltet.

Bienen sind sehr friedlich, wenn sie sich nicht gerade bedroht fühlen.
Bienen sind sehr friedlich, wenn sie sich nicht gerade bedroht fühlen.  © Unsplash/Anni Kat

Obwohl Bienen an sich friedliebende Insekten sind, die nur im absoluten Notfall zustechen, kann es dennoch im Sommer zu einer schmerzhaften Begegnung kommen. Etwa, weil man barfuß durch die Wiese gelaufen ist oder sich eine Biene durch eine unachtsame Bewegung bedroht fühlte.

Die Abwehrreaktion endet für die Biene tödlich, sodass sie im Gegensatz zur Wespe nur ein einziges Mal zustechen kann.

Allerdings gibt die Biene mit dem einen Stich ihr gesamtes Gift ab. Das kann circa zehnmal so viel wie bei einem Wespenstich sein. Nach einem Bienenstich ist also schnelles Handeln gefragt.

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In diesem Beitrag erfahrt Ihr, was unmittelbar nach einem Bienenstich zu tun ist und mit welchen Mitteln Ihr die Einstichstelle behandeln und die Schmerzen lindern könnt.

Sofortmaßnahmen nach einem Bienenstich

Der Bienenstachel ist mit einer Giftblase verbunden, die ebenfalls vorsichtig entfernt werden muss
Der Bienenstachel ist mit einer Giftblase verbunden, die ebenfalls vorsichtig entfernt werden muss  © 123rf.com/daviden

Ist es zu einem Bienenstich gekommen, gilt es zunächst einmal Ruhe zu bewahren.

Danach ist folgendes zu tun:

1. Stachel entfernen

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Der Bienenstachel besitzt einen Widerhaken, wodurch er nach dem Stich in der Haut stecken bleibt. Dieser muss so schnell wie möglich entfernt werden.

Je länger er in der Haut stecken bleibt, desto mehr Gift gelangt in den Körper

Mit einer Pinzette, einer Plastikkarte oder auch längeren Fingernägeln lässt sich der Stachel entfernen.

Vorsicht: Achtet darauf, dass Ihr die Giftblase am Stachel nicht zerquetscht. Andernfalls gelangt das übrige Gift ebenfalls in die Wunde.

2. Anzeichen auf allergische Reaktion prüfen

Ist bekannt, dass die betroffene Person auf Bienenstiche allergisch reagiert? In diesem Fall ist umgehend ein Arzt zu verständigen. Typische Symptome einer allergischen Reaktion sind Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, großflächige Hautreaktionen bis hin zur Atemnot. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock.

Ist die Allergie auf Bienenstiche bekannt, wird der bzw. die Betroffene vermutlich ein Notfallset mit sich führen.

3. Bienengift nicht aussaugen

Noch immer kursiert der Irrglaube, dass es hilft, das Bienengift nach dem Stich mit dem Mund auszusaugen. Doch das ist falsch. Im Gegenteil: Durch das Absaugen wird das Bienengift über die Mundschleimhäute nur noch schneller in den Blutkreislauf aufgenommen.

4. Einstichstelle desinfizieren und kühlen

Eine der wichtigsten Sofortmaßnahmen ist es, den Stich zu desinfizieren und zu kühlen. Für Letzteres eignen sich idealerweise in Tücher eingeschlagene Kühl-Akkus oder Eiswürfel. Ist nichts dergleichen vorhanden, tut es aber auch ein mit kaltem Wasser befeuchteter Waschlappen. Die Haut sollte für zehn bis 15 Minuten gekühlt werden. Danach eine Viertelstunde Pause und die Kühlung gegebenenfalls wiederholen.

Durch die Kälte wird die Entzündung reduziert und auch das Brennen und der Juckreiz werden vermindert. Auch geht dadurch die Schwellung zurück.

5. Spezielle Salbe gegen Insektenstiche auftragen

In der Apotheke gibt es spezielle Salben und Gele mit Antihistaminikum. Diese kühlen die Haut ebenfalls und lindern die Schmerzen. Im Zweifel sollte jedoch immer der Rat von Arzt oder Apotheker hinzugezogen werden.

Wann solltet Ihr mit einem Bienenstich zum Arzt?

Führt der Bienenstich zu einem allergischen Schock oder Atemnot, muss schnell ein Arzt aufgesucht werden
Führt der Bienenstich zu einem allergischen Schock oder Atemnot, muss schnell ein Arzt aufgesucht werden  © 123rf.com/ dolgachov

Ihr solltet mit einem Bienenstich den Arzt in folgenden Situationen aufsuchen:

  • nach dem Bienenstich kommt es zu einer allergischen Reaktion
  • der Stich erfolgte in Mund, Hals oder Rachen
  • die Schwellung breitet sich weit über die Einstichstelle aus
  • auch nach 2 bis 3 Tagen nach dem Stich kommt es zu keiner deutlichen Besserung

Bei diesen Symptomen ab in die Notaufnahme

Treten folgende Symptome auf, gilt es ab in die Notaufnahme zu fahren bzw. einen Krankenwagen zu rufen. In diesem Fall besteht nämlich Lebensgefahr:

  • Die betroffene Person fühlt sich deutlich unwohl, ihr ist schwindelig oder muss sich erbrechen
  • Am ganzen Körper fängt es an zu jucken und es entstehen Quaddeln
  • Zunge und Lippen schwellen an
  • Nach dem Bienenstich kommt es zur Atemnot
  • Die betroffene Person kollabiert und verliert das Bewusstsein

Stich in Hals, Mund und Rachen

Beim Trinken oder Fahrradfahren kann es passieren, dass man eine Biene verschluckt oder sie einen an Mund und Hals sticht. In diesem Fall muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Andernfalls kann die Schwellung durch den Bienenstich die Luftzufuhr beeinträchtigen.

Bis der Arzt eintrifft, kann man versuchen, die Schwellung durch den Bienenstich zu verlangsamen, indem die betroffene Person Eiswürfel lutscht und die Stelle von außen gekühlt wird.

Natürliche Hausmittel und Tipps bei einem Bienenstich

Zwiebel ist ein klassisches Hausmittel bei Insektenstichen
Zwiebel ist ein klassisches Hausmittel bei Insektenstichen  © Unsplash/K8

Nach einem Bienen- aber auch Wespenstich kommt es zu einer Schwellung der betroffenen Hautpartie. Rund um die Einstichstelle treten bald darauf Juckreiz und Schmerzen auf.

Linderung können bestimmte Hausmittel verschaffen, sodass die Beschwerden erträglich werden.

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Einstichstelle sauber bleibt, um eine Infektion zu verhindern. Auch das Kratzen am Bienenstich sollte bestmöglich vermieden werden.

Zwiebelhälfte auflegen

Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel findet sich in nahezu jedem Haushalt und lässt sich einfach auf den Insektenstich auflegen. Die im Zwiebelsaft enthaltenen Wirkstoffe wirken nicht nur desinfizierend und antibakteriell. Auch geht dadurch die Schwellung zurück und der Juckreiz lässt nach.

Bienenhonig auftragen

Wer von einer Biene gestochen wurde, kann etwas Honig auf die Einstichstelle auftragen. Dieser wirkt ebenfalls gegen Bakterien und lindert die gerötete Haut.

Natron zum Neutralisieren

Natron ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel und daher in vielen Küchen zu finden. Um Bienenstiche zu lindern, wird einfach ein Teelöffel Natron mit etwas Wasser zu einer Paste verrührt. Anschließend wird die Paste auf die Einstichstelle aufgetragen und für etwa 10 Minuten wirken gelassen. Danach einfach mit lauwarmem Wasser abspülen. Da Natron basisch ist, soll es das säurehaltige Bienengift neutralisieren und so die Haut etwas beruhigen.

Spitzwegerichblätter verreiben

Seid Ihr gerade unterwegs und jemand wurde von einer Biene gestochen, lohnt es sich, nach Blättern von Spitzwegerich Ausschau zu halten. Diese findet man an fast jedem Wegesrand. Spitzwegerich ist ein altes Hausmittel bei Insektenstichen. Um ihn zu verwenden, werden die Blätter einfach verrieben und der austretende Pflanzensaft bestmöglich auf der Einstichstelle verteilt.

Aloe Vera Gel auftragen

Aloe Vera ist ein vielseitig verwendbares Hausmittel. Ob bei Sonnenbrand, als Feuchtigkeitspflege oder eben bei Insektenstichen. Aufgetragen auf die betroffene Stelle wirkt es kühlend und Juckreiz lindernd.

Wie lange schmerzt ein Bienenstich?

Wie lange ein Bienenstich für Schmerzen sorgt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Doch auch die Körperstelle ist eintscheidend. Ein Stich in den Unterarm ist im Vergleich weniger schmerzhaft als ein Stich in den Fuß, die Lippe oder Nase.

Man geht allgemein davon aus, dass normalerweise die Schwellung erst nach drei bis vier Tagen zurückgeht. Eine Woche bis zu zehn Tagen dauert es jedoch, bis keinerlei Schmerzen oder Juckreiz mehr auftreten und der Stich verheilt ist.

Bienenstichen vorbeugen

Diese Biene freut sich über eine kleine Erfrischung, um schon bald wieder weiterzufliegen
Diese Biene freut sich über eine kleine Erfrischung, um schon bald wieder weiterzufliegen  © 123rf.com/Fabian Keller

Um es erst gar nicht zu einem Bienenstich kommen zu lassen, hier noch einige Tipps zum Vorbeugen:

  • Auch wenn es verlockend ist, barfuß über Wiesen zu laufen: Tragt idealerweise leichtes Schuhwerk, um nicht versehentlich auf eine Biene oder Wespe im Gras zu treten.
  • Trinkt aus dunklen, süßen Getränken (Cola, Limonade, Säfte) nur mit Strohhalm oder deckt Euer Glas immer gut ab.
  • Verzichtet auf starke Parfums und blumige Düfte. Diese ziehen Insekten besonders an.
  • Wenn sich Euch eine Biene nähert, dann verhaltet Euch ruhig und schlagt nicht nach ihr. Da es sich um friedliche Tiere handelt, werden sie nach kurzer Zeit freiwillig das Weite suchen.
  • Pustet Bienen nicht an! Das Kohlendioxid in Eurem Atem wirkt auf Bienen und Wespen gleichermaßen bedrohlich und lässt sie überhaupt erst in eine Abwehrhaltung gehen.

Fazit

Am besten ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zum Stich durch eine Biene kommt. Ist es dennoch passiert, sollte umgehend der Stachel entfernt und die Einstichstelle gekühlt werden. Normalerweise heilt der Bienenstich auf diese Weise in einer Woche komplett ab.

Lediglich bei starken Beschwerden oder einem allergischen Schock ist die professionelle Hilfe durch einen Arzt unverzichtbar.

Titelfoto: 123rf.com/daviden

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