Israel-Krieg im Liveticker: Berichte über zahlreiche Tote bei Einschlägen in UN-Schulen

Tel Aviv/Gaza - Israel intensiviert den Krieg gegen die Hamas in Gaza. Helfer in dem mit Zivilisten überfüllten Süden sprechen von einem "Blutbad". Derweil attackieren Huthi-Rebellen erneut Schiffe.

Der Lenkwaffenzerstörer "USS Carney" fährt im Mittelmeer und mehrere Handelsschiffe wurden laut Pentagon im Roten Meer angegriffen.
Der Lenkwaffenzerstörer "USS Carney" fährt im Mittelmeer und mehrere Handelsschiffe wurden laut Pentagon im Roten Meer angegriffen.  © Mass Communication Specialist 1s/US Navy/AP/dpa

Während Israels Bodentruppen ihre Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen ausweiten, befeuern die von Israels Erzfeind Iran unterstützten Huthi-Rebellen den Nahost-Konflikt durch erneute Attacken auf Handelsschiffe.

Ein Zerstörer der US-Marine kam den Schiffen im Roten Meer zu Hilfe und schoss mehrere Drohnen ab. Es sei noch unklar, ob der US-Zerstörer "USS Carney" selbst Ziel gewesen sei, teilte das US-Militär mit.

Die Huthis drohten mit weiteren Attacken auf israelische Frachter. Israel betonte dagegen, nichts mit den Schiffen zu tun zu haben.

Grausame Propaganda: Hamas veröffentlicht Geisel-Video
Israel Krieg Grausame Propaganda: Hamas veröffentlicht Geisel-Video

Derweil laufen diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation im Nahen Osten.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

4. Dezember, 22.31 Uhr: Attacken im Roten Meer - USA fassen maritime Taskforce ins Auge

Angesichts zunehmender Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen fassen die USA eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge.

"Wir führen derzeit Gespräche mit anderen Ländern über eine Art maritime Taskforce, an der neben den Vereinigten Staaten auch Schiffe aus Partnerländern beteiligt sind, um die sichere Durchfahrt von Schiffen im Roten Meer zu gewährleisten", sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montag in Washington.

Die Gespräche dauerten noch an und es gebe noch nichts Konkretes zu verkünden.

4. Dezember, 20.46 Uhr: Krankenhäuser im südlichen Abschnitt von Gaza an Belastungsgrenze

Nach dem Ende der Feuerpause im Gazastreifen können zwei Krankenhäuser im südlichen Abschnitt des Küstengebiets nach Angaben der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" den Zustrom von Patienten kaum mehr bewältigen.

Vor allem das Al-Aksa-Krankenhaus sowie das Nasser-Krankenhaus seien betroffen, teilte die Organisation am Montag mit. In den vergangenen 48 Stunden seien allein im Al-Aksa-Krankenhaus 100 Tote und 400 Verletzte in die Notaufnahme gebracht worden, berichtete Katrien Claeys von Ärzte ohne Grenzen.

Nach kürzlichen Luft- und Bodenangriffen der israelischen Armee sei das Krankenhaus zuletzt von Patienten regelrecht überschwemmt worden. "Wir sehen Patienten mit Anzeichen einer Infektion und nekrotischem Gewebe, da sie seit Tagen und manchmal Wochen keinen Wechsel des Wundverbands erhalten haben", sagte Claeys laut Mitteilung.

4. Dezember, 19.44 Uhr: Berichte über zahlreiche Tote bei Einschlägen in UN-Schulen in Gaza

Bei israelischen Angriffen in der Stadt Gaza soll es viele Tote in zwei UN-Schulen gegeben haben, in der Binnenflüchtlinge untergekommen sind.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Montag von mindestens 50 Toten und zahlreichen Verletzten in dem Viertel Al-Daradsch. Es habe Angriffe der Luftwaffe und von Artillerie gegeben.

Eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA sagte, sie könne die Berichte bisher nicht bestätigen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa hatten Rettungskräfte große Schwierigkeiten, in dem umkämpften Gebiet die UN-Unterkünfte zu erreichen.

Laut eines Agentur-Berichts gab es bei israelischen Angriffen im Gazastreifen zahlreiche Tote.
Laut eines Agentur-Berichts gab es bei israelischen Angriffen im Gazastreifen zahlreiche Tote.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

4. Dezember, 19.15 Uhr: Auswärtiges Amt fordert sichere Orte für Zivilisten im Gazastreifen

Das Auswärtige Amt hat das Ende der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas-Organisation als herben Rückschlag bezeichnet.

Dies gelte für die Geiseln, die in Tunneln festgehalten würden, wie auch für die auf humanitäre Hilfe angewiesene Bevölkerung in Gaza, die um ihr Leben fürchten müsse, sagte ein Sprecher des Auswärtiges Amtes am Montag in Berlin. Die Ausweitung der Kämpfe auf den gesamten Gazastreifen betreffe nun auch Gebiete, in denen Menschen auf Aufforderung Israels Schutz gesucht hätten.

"Es droht sich die humanitäre Not zu verstärken", sagte er. Und: "Deshalb unser Appell - hier von dieser Stelle in den letzten Wochen und jetzt auch wieder - die notwendige humanitäre Hilfe, einschließlich Treibstoffen in den Gazastreifen reinzulassen, um die Menschen zu versorgen."

4. Dezember, 18.11 Uhr: Israel erhöht mit neuem Reisehinweis die Gefahrenstufe für Deutschland

Israel hat seine Reisehinweise angepasst und die Gefahrenstufe für israelische Bürger bei Reisen nach Deutschland erhöht.

Die Hinweise für zahlreiche weitere Länder seien ebenso angepasst und erhöht worden, teilte Israels Nationaler Sicherheitsstab am Montag mit. Für Deutschland gilt nun die zweite von insgesamt fünf Stufen, die Israelis zu erhöhter Vorsicht aufruft. In vielen Ländern sei ein deutlicher Anstieg der Hetze, versuchter Anschläge sowie Antisemitismus zu verzeichnen, hieß es weiter.

Der Nationale Sicherheitsstab erklärte, dass der Iran sowie seine Verbündeten verstärkt versuchten, israelische und jüdische Ziele in der ganzen Welt anzugreifen. Israelische Bürger sollten deshalb ihre Reiseziele mit Bedacht wählen und empfohlene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

4. Dezember, 16.52 Uhr: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen

Knapp zwei Monate nach Beginn des Gaza-Krieges sind die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben erneut ausgefallen.

"Wir bedauern, eine vollständige Unterbrechung der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Gazastreifen bekanntgeben zu müssen", schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Montag bei X.

Grund für den Ausfall seien Schäden an Kernelementen des Netzwerkes durch die anhaltenden Angriffe, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

4. Dezember, 15.46 Uhr: Zahl der Toten in Gaza steigt laut Hamas-Behörde auf fast 15.900

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 15.899 gestiegen.

Etwa 42.000 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Sonntag hatte die Behörde noch von mehr als 15.500 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

4. Dezember, 14.29 Uhr: Baerbock appelliert an Israel, ziviles Leid im Gazastreifen zu lindern

Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat das israelische Selbstverteidigungsrecht im Gaza-Krieg betont und Israels Regierung zugleich aufgerufen, die Menschenrechte zu achten.

"Die zentrale Frage ist, wie dieses Recht auf Selbstverteidigung ausgeführt wird. Dass es gerade in dieser Phase eine Verantwortung gibt, ziviles Leid zu lindern", sagte die Grünen-Politikerin am heutigen Montag bei einer Konferenz der Bundestagsfraktion ihrer Partei in Berlin zum Thema "Universell und unteilbar - Menschenrechte weltweit stärken: 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte".

"Denn es sind schon zu viele Palästinenserinnen und Palästinenser gestorben", ergänzte sie.

Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne).
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne).  © Sina Schuldt/dpa

4. Dezember, 14.25 Uhr: Präsidentin des Roten Kreuzes nennt Leid im Gazastreifen "unerträglich"

Im Gazastreifen ist laut der Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, derzeit keine angemessene humanitäre Hilfe möglich.

Dafür sei die "militärische Belagerung" verantwortlich, sagte die Schweizer Diplomatin am heutigen Montag bei einem Besuch in dem umkämpften Palästinensergebiet. "Das Ausmaß des menschlichen Leids ist unerträglich", sagte sie. Es sei inakzeptabel, dass es für die Bevölkerung keine sicheren Zufluchtsorte gebe.

Spoljaric forderte Schutz und Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen. "Hilfsgüter müssen ungehindert und regelmäßig nach Gaza gelangen dürfen", forderte sie. Die IKRK-Präsidentin setzte sich auch erneut für die Freilassung weiterer Geiseln durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ein.

Palästinenser inspizieren nach einem israelischen Luftangriff ein zerstörtes Haus.
Palästinenser inspizieren nach einem israelischen Luftangriff ein zerstörtes Haus.  © Abed Rahim Khatib/dpa

4. Dezember, 14.14 Uhr: Armeeeinsatz im Westjordanland - zwei militante Palästinenser tot

Bei einer Razzia der israelischen Armee und Polizei im Westjordanland sind zwei militante Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der israelischen Einsatzkräfte von heutigen Montag soll es sich bei den Getöteten um Terroristen handeln.

Der bewaffnete Arm der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilte mit, die beiden seien Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden gewesen. Das Gesundheitsministerium in Ramallah machte zunächst keine Angaben zur Identität der in der Nacht auf Montag getöteten Personen.

Bei der Razzia in Kalkilia im Nordwesten des besetzten Westjordanlands wurden nach Angaben des Militärs 29 Verdächtige festgenommen, fünf von ihnen sollen Verbindungen zur Hamas haben.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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