Affen-Baby hatte schweren Start ins Leben: Wird jetzt alles gut für den kleinen Orang-Utan?

Wareham (Großbritannien) - Orang-Utan-Baby Kiwi hatte einen schweren Start ins Leben. Nach ihrer Geburt nahm das Muttertier ihr Nachwuchs nicht an. Gibt es doch noch eine Chance für den putzigen Fellball?

Orang-Utan-Mädchen Kiwi wurde von ihrer Mutter verstoßen.
Orang-Utan-Mädchen Kiwi wurde von ihrer Mutter verstoßen.  © Montage: Instagram/MonkeyWorld

Kiwi kam vergangenen Dezember in einem spanischen Zoo zur Welt. Doch schnell wurde klar: Die Affen-Mutter nimmt ihr Kind nicht an. Sie verweigerte die Fütterung, ignorierte das Neugeborene. Auch die anderen Orang-Utans wollten sich nicht um den Neuankömmling kümmern. Für Kiwi war plötzlich kein Platz im Affengehege.

Zum Glück gibt es die Freiwilligen von "Monkey World", einer Affen-Auffangstation in England. Für das Affenbaby war noch ein Platz frei in der weitläufigen Anlage in der Grafschaft Dorset, in der über 250 Primaten leben, von denen viele aus schlimmster Qualhaltung gerettet wurden.

Doch der tierische Umzug von Spanien nach England stellte die Beteiligten vor so einige Herausforderungen. Fliegen kam für das Affenkind nicht in Betracht, zu groß wäre die Aufregung gewesen.

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Schließlich fand man eine Lösung, berichten die Freiwilligen. Die Reederei P&O Ferries erklärte sich bereit, den Transport zu sponsern.

Doch bis es so weit war, musste Kiwi - ohne die Gesellschaft ihrer Artgenossen - von Menschenhand mit der Flasche aufgezogen werden.

Tierpflegerin Anabel begleitete ihren Schützling auf der aufregenden Reise.
Tierpflegerin Anabel begleitete ihren Schützling auf der aufregenden Reise.  © MonkeyWorld
An Bord der Fähre übern Ärmelkanal bekam Kiwi in der First Class das volle Verwöhnprogramm.
An Bord der Fähre übern Ärmelkanal bekam Kiwi in der First Class das volle Verwöhnprogramm.  © MonkeyWorld
Vergnügt sitzt Kiwi in der Wanne und nuckelt an ihrer Flasche. Der etwas jüngere Sibu schaut seiner älteren "Schwester" dabei aufmerksam zu.
Vergnügt sitzt Kiwi in der Wanne und nuckelt an ihrer Flasche. Der etwas jüngere Sibu schaut seiner älteren "Schwester" dabei aufmerksam zu.  © MonkeyWorld

Kleiner Orang-Utan endlich in Affen-Auffangstation angekommen

Vergangene Woche, knapp elf Monate später, ist der kleine Fellball endlich an seinem neuen Zuhause eingetroffen, berichtete die BBC.

Mit zwei Pflegern im Schlepptau ging das Affenbaby im französischen Calais an Bord der Fähre P&O Liberté. Bilder zeigen, wie Kiwi vergnügt Apfelstücke nascht, während sie es sich auf einem Sitz in der ersten Klasse bequem macht. Nach gut 90 Minuten war die aufregende Überfahrt über den Ärmelkanal vorbei.

Und auch sonst läuft es blendend für den kleinen Menschenaffen. Die anderen Affen haben den Neuzugang akzeptiert, berichteten die Freiwilligen von Monkey World. Orang-Utan Dame Oshine, die 2010 aus den Klauen skrupelloser Tierhändler gerettet wurde, kümmert sich liebevoll um ihr "Pflegekind". Mit ihrem Artgenossen, Sibu, der nur wenige Monate jünger ist, sieht man Kiwi hingegen beim Toben und Spielen.

Orang-Utans sind akut vom Aussterben bedroht. Nach Angaben des WWF lebten 2008 noch 120.000 Tiere in freier Wildbahn. Im Jahr 2025 könnten es weniger als 50.000 sein.

Titelfoto: Instagram/MonkeyWorld, MonkeyWorld

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