Putins Frühstücksdirektor Medwedew glänzt mit bizarren Vorhersagen für 2023: "Polen wird aufgeteilt, Krieg in der EU"

Moskau - Dmitri Medwedew (57) gilt als besonders Putin-treu. Nun tat sich der russische Ex-Präsident als Prophet hervor. Medwedew glaubt genau zu wissen, was die Welt 2023 erwartet. Auch Elon Musk reagierte.

Dmitri Medwedew (57) ist stellvertretender Leiter des russischen Sicherheitsrates. Wirkliche Macht hatte der ehemalige Präsident von Putins Gnaden allerdings nie.
Dmitri Medwedew (57) ist stellvertretender Leiter des russischen Sicherheitsrates. Wirkliche Macht hatte der ehemalige Präsident von Putins Gnaden allerdings nie.  © LOIC VENANCE / AFP

Vor gar nicht allzu langer Zeit galt Medwedew noch als demokratischer Hoffnungsträger. Viele sahen in dem Mann, der übergangsweise russischer Präsident war (2008 bis 2012), gar einen liberalen Reformer.

Mittlerweile glänzt der 57-jährige Putinist eher mit Kreml-Fanatismus und einer ganz eigenen Auslegung der Realität.

Am Montag gab Medwedew auf Twitter zum Besten, was uns im kommenden Jahr erwartet. Glaubt man Medwedew, wird es 2023 sehr ungemütlich. Öl und Gas werden doppelt so teuer. Großbritannien wird wieder der EU beitreten, das wird allerdings nur von kurzer Dauer sein, denn die Europäische Union wird kurz darauf "kollabieren" und der Euro abgeschafft.

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Polen und Ungarn werden daraufhin in die "frühere" Ukraine einmarschieren, um es Russland gleichzutun. Überhaupt erwartet uns 2023 die Bildung des "Vierten Reiches" unter deutscher Führung. Neben Deutschland, soll dieses Gebilde auch die baltischen Staaten, Tschechien, die Slowakei, Polen und "andere Ausgestoßene" umfassen, ist Medwedew überzeugt.

Was dann passiert, weiß der enge Putin-Vertraute ganz genau: Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, bei dem Polen "neu aufgeteilt" werde.

Parallel dazu natürlich auch der obligatorische amerikanische Bürgerkrieg 2.0 bei dem sich Texas mit Mexiko verbünden wird - hört, hört. Danach wird Elon Musk neuer US-Präsident.

Auch Elon Musk ließ es sich nicht nehmen auf Medwedews Tweet zu antworten

Putins Frühstücksdirektor Medwedew erstattet medienwirksam seinem Boss Wladimir Putin (70) Bericht.
Putins Frühstücksdirektor Medwedew erstattet medienwirksam seinem Boss Wladimir Putin (70) Bericht.  © Alexey NIKOLSKY / SPUTNIK / AFP

Zudem wird jegliche Aktivität an den Finanzmärkten künftig in Asien stattfinden und Crypto-Geld die Zukunft sein. Dollar und Euro spielen in Medwedews Fantasie-Welt keine Rolle mehr.

Garniert ist der krude Tweet mit wüsten Beschimpfungen. "Herzliche Weihnachtsgrüße an Sie alle, liebe angelsächsische Freunde, und ihre fröhlich grunzenden Ferkel!", schrieb Medwedew abschließend.

Die Reaktionen der Twitter-Nutzer ließen nicht lange auf sich warten. Die überwiegende Reaktion war allgemeine Belustigung. So fragte ein Nutzer: "Was rauchst du?" Andere Twitter-User wiesen den hochrangigen Funktionär der Putin-Partei "Einiges Russland" hingegen auf die Gefahren übermäßigen Wodka-Genusses hin.

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Nicht wenige konterten mit eigenen Prophezeiungen. Eine Person schreib etwa: "Den Haag", und spielte damit auf ein mögliches Kriegsverbrechertribunal nach Ende des Krieges an.

Auch Elon Musk (51) ließ es sich nicht nehmen, Putins Frühstücksdirektor direkt zu antworten. "Episch", twitterte der Tech-Milliardär und stellte sich sogleich einen automatisierten Alarm ein, um Ende nächsten Jahres auf Medwedews Vorhersagen erneut eingehen zu können.

Medwedew darf auch mal zum Dienstgang nach China.
Medwedew darf auch mal zum Dienstgang nach China.  © Yekaterina SHTUKINA / Sputnik / AFP

Dmitri Medwedews befremdlicher Tweet im Original

Putins Umfeld ist eine Black-Box

Inwieweit der mutmaßliche Verschwörungstheoretiker Medwedew seine Vorhersagen ernst meint, ist nicht ganz klar.

Putins Umfeld ist eine Black-Box. So machte vor kurzem etwa das Gerücht die Runde der Kreml-Herrscher plane seine Flucht aus Russland im Rahmen einer "Operation Arche Noah", kurz zuvor wurde die Ex-Geliebte von Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) aus der EU verwiesen.

Zudem soll Wladimir Putin (70) angeblich seine langjährige Geliebte zum Schwangerschaftsabbruch gedrängt haben und sich regelmäßig in seinem "Wald-Palast" von den Strapazen der Kriegstreiberei erholen. Unabhängig überprüfen lässt sich das meist nicht.

Titelfoto: Montage: LOIC VENANCE / AFP, Yekaterina SHTUKINA / Sputnik / AFP

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