Alexander Zverev kehrt auf Tennisplatz zurück und wird für "Terminator"-Spruch gefeiert
Hamburg - Das sieht doch schon wieder ganz gut aus! Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev (25) ist nach seiner schweren Verletzung bei den French Open auf den Tennisplatz zurückgekehrt.
Knapp sieben Wochen nach dem schlimmsten Moment seiner Karriere schwang der Weltranglisten-Zweite den Schläger, als ob nichts gewesen wäre.
In einem Video, das der Tennis-Star auf seinem Instagram-Profil veröffentlichte, scheint es so, als sei die schwere Fuß-Verletzung schon wieder auskuriert. Zverev prügelte unnachahmlich schon wieder ordentlich auf die Tennisbälle ein.
Doch der Schein trog. Als die Kamera ein wenig zurückfuhr, war eine Schiene an seinem rechten Bein zu erkennen, die er auf einem Step-Board abgelegt hatte.
Filmreif und in Anlehnung an den legendären Spruch von Arnold Schwarzenegger (74) in "Terminator" sagte Zverev: "I'll be back".
Gut gelaunt und pfeifend verließ der 25-Jährige anschließend mit einer Art Kickboard den Tennisplatz.
Bei den Fans kam das Video bestens an. "Du bist der Beste, Sascha" oder "Toller Job Sascha, niemals aufgeben. Ich kann es gar nicht erwarten, dich wieder spielen zu sehen", lauteten nur wenige der zahlreichen Kommentare.
Alexander Zverev trainiert schon wieder mit dem Schläger in der Hand
Alexander Zverev befürchtete im ersten Moment ein Karriereende
Aber wie steht es wirklich um Deutschlands Nummer eins? Darüber gab eine Dokumentation auf dem Bezahlsender Sky Aufschluss. "Ich bin in einem guten Zustand für die Verhältnisse und hoffe, dass es bald noch einen großen Schritt vorwärtsgeht", sagte er über den Stand der Reha, die er unter anderem gemeinsam mit Handball-Nationalspieler Timo Kastening (27, Kreuzbandriss) absolviert.
Der schreckliche Moment aus Paris schwirrt allerdings noch immer in seinem Kopf herum. "Im ersten Moment denkst du natürlich, deine Karriere ist vorbei. Du kannst den Fuß nicht bewegen, hast das Geräusch vom Brechen gehört, eine gewisse Angst ist da schon da", gab der Hamburger zu.
Dass er durch die Verletzung seinen Traum vom ersten Grand-Slam-Titel und auch den Sprung auf Rang eins der Weltrangliste verpasste, setzt Zverev noch immer zu. "Das ist in einem Kopf drin, und das musst du durcharbeiten. Das musst du, wie alles andere, versuchen zu klären in deinem Kopf."
Da Geduld nicht gerade zu seinen besten Eigenschaften zähle, müsse er sich zunächst kleine Ziele setzen und diese Fortschritte feiern. "Jeder hat seinen eigenen Weg, und das ist mein Weg. Ich hoffe, dass ich ihn meistern kann."
Alexander Zverev hat Teilnahme an den US Open in New York noch nicht aufgegeben
Trotzdem hat der Tennis-Star bereits ein großes Ziel ins Auge gefasst. Noch immer träumt er von der Teilnahme an den US Open in New York (29. August bis 11. September): "Ich hoffe es. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir sind immer noch in der Anfangsphase von der Regeneration. Manche sagen, es ist komplett unrealistisch. Manche sagen, es könnte funktionieren. Ich möchte immer positiv denken."
Er tritt aber nur an, wenn er auch voll konkurrenzfähig ist. "Ich möchte nicht die US Open spielen, um die erste Runde zu verlieren. Das ist nicht der Plan. Ich möchte schon spielen, damit ich eine Chance habe, mit den besten Spielern zu konkurrieren - und das kann ich nur, wenn ich komplett heil bin", zeigte sich Zverev dann doch geduldig.
Titelfoto: Fotomontage: Thibault Camus/AP/dpa, Screenshot/Instagram/alexzverev123