Nico: Ihre letzten zwei Jahre

Von Björn Strauss

Berlin/Manchester/Köln - "Nico 1988"- eine fesselnde Free-TV-Premiere steht an. Die blonde Deutsche mit der düsteren, tiefen Stimme wurde schon früh zur Ikone. Sie war Wegbereiterin für die spätere Punk- und Gothic-Szene.

Das Biopic aus dem Jahr 2017 läuft bei ARTE am Freitag.
Das Biopic aus dem Jahr 2017 läuft bei ARTE am Freitag.  © ARTE/ARD

Im ARTE-Biopic werden die letzten beiden Lebensjahre des Stars der 60er-Jahre-Künstlerszene, der Sängerin der Kult-Band "The Velvet Underground", der Muse Andy Warhols und der Songwriterin filmisch mit Rückblenden gezeigt.

"Nico", bürgerlich Christa Päffgen, geboren 1938 in Köln, ist zunächst in erster Linie Künstlerin. Unkonventionell, drogenabhängig, Mutter und Vollblut-Musikerin. Ihre charakteristische tiefe Stimme ist legendär.

Wir schauen zurück ins Jahr 1986 - da lebt sie noch zwei Jahre, gezeichnet vom Leben mit Drogen und Ekstase.

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Rückblenden zu ihrem Start in die 60er-Jahre zeigen Nico mit ihren Freunden wie Mick Jagger (77), Jim Morrison, Leonard Cohen und Bob Dylan sowie bei Auftritten in Filmen wie Warhols "Chelsea Girls" und Fellinis "La Dolce Vita".

Die Liebe zu ihrem Sohn Ari ist das Einzige, was für Nico wirklich Sinn hat

In der Doku gibt es auch Szenen eines Auftritts im "kommunistischen Prag".
In der Doku gibt es auch Szenen eines Auftritts im "kommunistischen Prag".  © ARTE/ARD

Die blonde Deutsche mit der düsteren, tiefen Stimme wurde schon früh zur Ikone.

Ein Kapitel wird ausgespart: Nico lehnt es vehement ab, über "The Velvet Underground" zu sprechen - für sie begann ihr Leben erst nach dieser Zeit.

Zutiefst bedauert sie, dass sie ihr Kind Ari als junge Frau wegen ihres unsteten Lebensstils aufgegeben hat.

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Ari ist der nicht anerkannte Sohn des Schauspielers Alain Delon (85) - seine Ähnlichkeit zum französischen Kino-Star allerdings ist unverkennbar.

Als junger Mann, ist Ari depressiv und selbstmordgefährdet. Aber ihn mit auf Tournee zu nehmen, hilft ihn zu stabilisieren.

Nico stirbt 1988 auf Ibiza, ihre letzte Ruhe findet sie in Berlin

Trine Dyrholm (48, "Das Fest") gibt mit ihrer eigenen Stimme Nico - und das perfekt!
Trine Dyrholm (48, "Das Fest") gibt mit ihrer eigenen Stimme Nico - und das perfekt!  © ARTE/ARD

Am 18. Juli 1988 stürzte Nico bei einer Fahrradfahrt auf Ibiza und starb aufgrund einer nicht rechtzeitig erkannten Hirnblutung am selben Tag im Krankenhaus. Sie wurde in Berlin auf dem Friedhof Grunewald-Forst (am Schildhorn) im Grab ihrer Mutter beigesetzt.

Nicos Verwundbarkeit, die "andere" Welt der 80er-Jahre, Geschichte wird in dieser intensiven Doku deutlich.

Überarbeitete Songs der Künstlerin werden grandios von der dänischen Sängerin und Schauspielerin Trine Dyrholm (48, "Das Fest") mit ihrer eigenen Stimme wiedergegeben - und das perfekt!

TV-Tipp: Das Biopic ist bei ARTE vom 19. Februar 2021 bis 20. März 2021 in der ARTE-Mediathek zu finden. Die TV-Ausstrahlung gibt's am Freitag, 19. Februar 2021 um 22.45 Uhr (inklusive Untertiteln für Gehörlose).

Bisher gab's auch Porträts über diese Stars, die TAG24 vorstellte:

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Titelfoto: ARTE/ARD

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