Opfer nach Großbränden verzweifelt: Täter nahmen in Kauf, dass Menschen und Tiere sterben

Jessen (Elster)/Leipzig - Verheerende Flammen richteten Mitte Januar im Landkreis Wittenberg Schäden in Millionenhöhe an: Zweimal setzten Unbekannte einen Landwirtschaftsbetrieb in Brand, zweimal nahmen sie in Kauf, dass Menschen und Tiere verletzt oder gar getötet werden. Jetzt soll "Kripo Live" dabei helfen, die Brandstifter dingfest zu machen.

Flammen schlagen aus der Lagerhalle der Agrargenossenschaft in Buschkuhnsdorf – es entstand ein Schaden von mehr als einer Million Euro.
Flammen schlagen aus der Lagerhalle der Agrargenossenschaft in Buschkuhnsdorf – es entstand ein Schaden von mehr als einer Million Euro.  © Facebook/Freiwillige Feuerwehr Jessen

Schlechter hätte der Start ins neue Jahr für die Agrargenossenschaft Holzdorf im Jessener Ortsteil Buschkuhnsdorf nicht laufen können: Erst brannte es am späten Abend des 13. Januar lichterloh im Vorbau eines Kälberstalls, genau zwei Tage später in der größten Lagerhalle des Betriebs.

Hunderte Strohballen, Futtermittel und landwirtschaftliche Geräte fielen den Flammen zum Opfer, bei beiden Bränden zusammen entstand ein Schaden von mehr als einer Million Euro.

Von der Gefahr für Mensch und Tier ganz zu schweigen, denn diese Taten hätten noch viel schlimmer enden können.

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Genau das ist es auch, was Gerd Klaubert von der Agrargenossenschaft sichtlich bewegt. "Man kann das nicht richtig nachvollziehen, welchen Grund es gibt, sowas zu tun. Wenn Tiere und vielleicht auch noch Menschen verletzt werden können...", sagt er in der Sendung.

Tatsächlich wurde bei dem ersten Brand ein Kamerad der Feuerwehr verletzt, der ein Kalb einfangen wollte. Mitarbeiter des Betriebs hatten zuvor geistesgegenwärtig Dutzende Tiere freigelassen, um ihr Leben zu retten.

Die Feuerwehr war einen ganzen Tag lang damit beschäftigt, die Flammen und die letzten Glutnester zu löschen.
Die Feuerwehr war einen ganzen Tag lang damit beschäftigt, die Flammen und die letzten Glutnester zu löschen.  © Facebook/Freiwillige Feuerwehr Schweinitz

Großbrand verlangt Einsatzkräften alles ab – "Kripo Live" sucht Zeugen

Zurück blieb ein Bild der Verwüstung.
Zurück blieb ein Bild der Verwüstung.  © Facebook/Freiwillige Feuerwehr Jessen

Beim Versuch, es wieder einzufangen, fiel der Feuerwehrmann mit dem Kalb in eine Güllegrube und verletzte sich am Bein. "Er musste über Nacht im Krankenhaus bleiben", so Jessens Stadtwehrleiter Christoph Hering, mittlerweile gehe es ihm aber wieder besser.

Als in der Nacht vom 15. auf 16. Januar dann noch die größte Lagerhalle des 3800 Hektar Land fassenden Betriebs abbrannte, waren mehr als 100 Kameraden mit zwei Dutzend Fahrzeugen einen ganzen Tag lang im Einsatz.

Abgesehen davon, dass es vermutlich nicht zufällig innerhalb von 48 Stunden zweimal im selben Betrieb brannte, fielen auch die polizeilichen Ermittlungen deutlich aus.

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Es seien keine Hinweise auf technische Ursachen oder gar Selbstentzündung gefunden worden, so Polizeisprecherin Cornelia Dieke im Gespräch mit "Kripo Live". Die Ermittler gehen von "menschlicher Verursachung", also Brandstiftung aus. Brandreste seien daher ans LKA geschickt worden, das Ergebnis stehe noch aus.

"Kripo Live" sucht nun dringend Zeugen, die am 13. oder 15. Januar spätabends etwas oder jemanden Verdächtiges bemerkt haben – meldet Euch bei der Polizei Dessau-Roßlau unter Tel. 0340/6000291. In der Hoffnung, die Täter zu finden, hat die Agrargenossenschaft sogar eine Belohnung von 10.000 Euro für den entscheidenden Hinweis ausgelobt.

Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Freiwillige Feuerwehr Jessen, Facebook/Freiwillige Feuerwehr Schweinitz

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