Buchstaben lernen: 7 hilfreiche Tipps & Ideen für Eltern und Kinder

Buchstaben lernen Kinder möglichst mit einer großen Portion Spaß. Neben diversen Spielen wie Puzzles und Holzbausteinen kann aber auch im Alltag mit cleveren Methoden das ABC ganz nebenbei geübt werden.

Dass Kinder von sich aus Buchstaben lernen wollen, kann man durchaus fördern.
Dass Kinder von sich aus Buchstaben lernen wollen, kann man durchaus fördern.  © 123RF/gjee

Ein Großteil der Kinder kann es kaum abwarten, bis es für sie endlich so weit ist, zum ersten Mal zur Schule zu gehen.

Fragt man Erstklässler, warum sie sich so auf den ersten Schultag freuen, bekommt man neben Antworten wie Freunde treffen, eine üppig gefüllte Schultüte und jetzt groß zu sein, auch Aussagen darüber, dass sie nun richtig Lesen, Schreiben und Rechnen lernen werden.

Oftmals können viele der Sechs- bis Siebenjährigen bereits einfache Rechenaufgaben lösen, ihren Namen schreiben sowie ein paar Wörter lesen. Bevor ein Kind jedoch rechnen lernt, muss es die Zahlen kennen und ehe es tatsächlich Schreiben und Lesen lernt, sollte es das Alphabet beherrschen.

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Dabei können Eltern ihrem Kind die Welt der Buchstaben so spielerisch wie möglich näher bringen. Mit den richtigen Tricks und Methoden können Kinder Buchstaben lernen, ohne es als Anstrengung zu empfinden.

Noch mehr wissenswerte Infos zum Familienalltag mit Kind gibt es im TAG24-Familienratgeber.

7 tolle Tipps, mit denen Kinder Buchstaben lernen

Gerade wenn ein Kind im Vorschulalter besonders großes Interesse an Büchern zeigt, können Eltern damit beginnen, ihrem Sprössling Laute und Buchstaben beizubringen. Dabei sollte jedoch immer der Spaß im Vordergrund stehen und kein Druck erzeugt werden.

Außerdem ist es wichtig, jedes Kind individuell in seiner Entwicklung zu betrachten und es nicht fortwährend mit Altersgenossen zu vergleichen. Denn jedes Kind hat seine eigene Lerngeschwindigkeit.

Grundsätzlich gibt es aber ein paar tolle Möglichkeiten, sein Kind zu unterstützen, sobald es Buchstaben lernen will und soll.

1. Vorlesen weckt Neugier auf Buchstaben

Die Zeit zum Vorlesen lässt sich prima als Ritual vor dem Zu-Bett-Gehen integrieren.
Die Zeit zum Vorlesen lässt sich prima als Ritual vor dem Zu-Bett-Gehen integrieren.  © 123rf/evgenyatamanenko

Seinem Kind regelmäßig etwas vorzulesen, kann schon dazu führen, die Neugier auf die Buchstaben zu wecken und den Wunsch zum selbstständigen Lesen zu fördern.

Als Ritual kann beispielsweise jeden Abend vor dem Schlafengehen eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen werden. Das hat sogar noch den positiven Nebeneffekt, dass das Kind zur Ruhe kommt und besser einschläft. Gleichzeitig verbringt man wertvolle Zeit miteinander.

Wer als gutes Beispiel vorangeht und öfter mal ein Buch oder eine Zeitung in die Hand nimmt, statt vorrangig vorm Fernseher oder Computer zu sitzen, kann bei Kindern das Interesse am Lesen und somit auch an Buchstaben durchaus erhöhen.

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Übrigens: Wie Eltern ihr Kind für die Welt der Bücher begeistern können, verrät dieser Beitrag:

>>> Lesemuffel zu Hause? 14 nützliche Tipps, die Kinder zum Lesen motivieren.

2. Mit Liedern und Reimen den Klang der Buchstaben verinnerlichen

Die meisten Kinder lassen sich für Lieder, Reime und kurze Gedichte begeistern, wodurch sie sich fast nebenbei den Klang der einzelnen Buchstaben einprägen.

Beim Reimen kann man sogar selber kreativ werden. Hier nur ein paar Beispiele dafür:

  • A, B, C - wir spielen heut' im Schnee / die Oma kommt zum Tee
  • D, E, F - der Hund macht laut Gekläff / der Papa ist der Chef
  • G, H, I - du riechst so gut, wie nie / ich hab' ein blaues Knie
  • J, K, L - wir fahren Karussell / der Tag vergeht so schnell
  • M, N, O - der Affe lebt im Zoo / du wackelst mit dem Po
  • P, Q, R - wir wohnen im Parterre / da drüben steht ein Herr
  • S, T, U - die Milch kommt von der Kuh / wo ist mein zweiter Schuh
  • V, W, X - ich schlafe gleich ganz fix / ich kenne viele Tricks
  • Y, Z - wir wollen nicht ins Bett / die Tante war sehr nett

Natürlich kann auch mit anderen Konstellationen oder für jeden Buchstaben einzeln etwas gereimt werden. Im Übrigen findet man online jede Menge ABC-Lieder sowie Kinderreime und passende Gedichte.

Zu den ersten Wörtern, die Kinder buchstabieren können, gehört meist ihr eigener Vorname.
Zu den ersten Wörtern, die Kinder buchstabieren können, gehört meist ihr eigener Vorname.  © 123rf/virtua73

3. Buchstaben mit Bildern bzw. Begriffen verbinden

Eine gängige Methode, um Buchstaben besser lernen zu können, ist es, sie mit bestimmten Bildern bzw. Begriffen in Verbindung zu bringen. Dafür können sogenannte Anlauttabellen zu Hilfe genommen werden.

Keine Angst, denn man muss kein Pädagoge sein, um für sein Kind solch eine Übersicht selbst zu erstellen. Es werden einfach alle Buchstaben von A bis Z auf ein Blatt Papier geschrieben und dann entsprechende Motive gesucht, die den passenden Anfangsbuchstaben haben, und als Bild dazu geklebt.

So steht beispielsweise das A für Apfel, Affe oder Arzt, das H für Haus, Himmel sowie Hose und das W für Wasser, Wolke oder Würfel.

4. Buchstaben lernen mittels Vorstellungskraft

Eine andere Herangehensweise ist es, das Aussehen der Buchstaben mit passenden Bildern zu verbinden. So sieht beispielsweise das große A wie ein spitzes Dach, das B wie zwei Kugeln vom Schneemann, das C wie der Halbmond, das L wie eine ganz steile Rutsche und das M wie zwei spitze Berge aus.

5. Buchstaben erkennen und Namen legen

Häufig ist es so, dass Kinder zuerst ihren eigenen Namen buchstabieren bzw. schreiben möchten. Eine schöne Möglichkeit ist es da z. B. den Namen zu kleben.

Hierfür können aus alten Zeitungen oder nicht mehr benötigten Zeitschriften die jeweiligen Buchstaben ausgeschnitten, in die richtige Reihenfolge gelegt und aufgeklebt werden. Das Kind hat nun eine Art Vorlage und muss die gleichen Buchstaben finden, ausschneiden und zusammenlegen.

Neben dem eigenen Namen eignen sich dafür auch die Namen der anderen Familienmitglieder, von Haustieren sowie Freunden und natürlich Begriffe wie Mama, Papa, Oma und Opa.

Buchstaben können mit etwas Hilfe der Eltern auch einfach gebastelt werden.
Buchstaben können mit etwas Hilfe der Eltern auch einfach gebastelt werden.  © 123rf/elenahramowa

6. Buchstaben basteln

Wer möchte, kann sich auch das komplette Alphabet aus kleinen Pappkarten basteln, um daraus später verschiedene Wörter legen zu können. Davon sollte man dann allerdings von jedem Buchstaben gleich zwei oder drei Stück anfertigen. Jeder einzelne Buchstabe kann noch mit einer anderen Farbe ausgemalt werden.

Im Übrigen ist das zugleich ein netter Zeitvertreib, wenn das Kind in die Arbeit mit einbezogen wird. Und wer einmal beim Basteln ist, kann sich auch tolle Lesezeichen für das nächste (Vorlese-) Buch basteln. Ein paar Ideen hat der folgende Beitrag parat:

>>> Lesezeichen basteln: 3 kreative Ideen für kleine & große Leseratten.

Tipp: Neben Papier können auch mittels Knete oder Salzteig Buchstaben modelliert werden. Zum Legen eignen sich z. B. Holzstäbchen wie Zahnstocher oder Rouladenspieße. Zudem lassen sich im Sand auf dem Spielplatz oder einfach in der Luft einzelne Buchstaben zeichnen.

7. Tolle Spiele, mit denen Kinder Buchstaben lernen

Mithilfe eines ABC-Puzzles werden Spiel, Spaß und Lerneffekt perfekt miteinander kombiniert.
Mithilfe eines ABC-Puzzles werden Spiel, Spaß und Lerneffekt perfekt miteinander kombiniert.  © 123rf/tunedin123

Nicht zuletzt gibt es natürlich auch diverse Spiele, mit denen Kinder Buchstaben lernen sowie bereits vorhandenes Wissen festigen können. Dazu zählen unter anderem die folgenden Varianten:

  • Holzbuchstaben (alternativ auch als Schaumstoff)
  • Buchstabenklötze
  • ABC-Puzzle
  • Buchstabenkarten mit verschiedenen Themen (z. B. Tiere, Berufe, Natur)
  • Memory
  • interaktive Bücher
  • Puzzlematten

Für erfahrenere Kinder eignen sich auch diese etwas anspruchsvolleren Spiele:

  • Stadt, Land, Fluss
  • Scrabble
  • Mitlesebücher

So oder so: Wenn Kinder das ABC lernen möchten, geht das ohne Probleme auch auf spielerische Weise.

Fazit:

Kindern wird mithilfe von Buchstaben die große Welt des Lesens und Schreibens zugänglich gemacht. Beim Lernen der Schriftzeichen sollte aber gerade bei den Jüngsten vor allem der Spaß im Vordergrund stehen.

Wer sein Kind nicht überfordert bzw. unter Druck setzt, sondern spielerisch an das Buchstaben-Lernen herangeht, kann es wohl am ehesten dabei unterstützen.

Titelfoto: 123RF/gjee

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