Er fliegt nicht? Tipps zum Drachen steigen lassen mit Kindern

Es ist windig, nicht zu kühl und die Sonne lacht - perfekte Bedingungen für einen Familienausflug, bei dem man einen Drachen steigen lassen kann.

Je nach Alter und Fähigkeiten können ein- oder mehrleinige Drachen zum Einsatz kommen.
Je nach Alter und Fähigkeiten können ein- oder mehrleinige Drachen zum Einsatz kommen.  © 123RF/tan4ikk

Zum Drachen steigen lassen braucht es vor allem eines: etwas Wind. Aber auch die richtige Technik ist von Bedeutung, damit der Drachen weit genug gen Himmel fliegen kann.

Für ungeübte bzw. jüngere Kinder eignen sich zum Einstieg Modelle mit nur einer Leine, denn diese fliegen bereits bei geringer Windstärke. Bei starkem Wind sollten Einleiner dagegen nicht eingesetzt werden, da sie dafür meist nicht stabil genug sind und schnell kaputtgehen.

Bei höheren Windstärken können geübte und ältere Kinder bzw. Erwachsene mit einem Lenkdrachen, welcher mindestens zwei Leinen besitzt, ihr Können unter Beweis stellen. Damit lassen sich tolle Figuren wie Loopings und Schrauben fliegen.

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Wie man seinen Drachen steigen lassen kann und auf welche Punkte bezüglich der Sicherheit unbedingt geachtet werden sollte, hat dieser TAG24-Ratgeber zusammengefasst.

Weitere kreative Inspiration für die Freizeit wie z. B. Bastelideen gibt es im Bereich Kind und Familie.

Drachen steigen lassen will gelernt sein: So geht's

Nicht jedes Kind ist zum Drachensteigen geboren. Mit etwas Übung dürfte es aber von allen zu meistern sein. Hier ist eine kurze Anleitung, wie man einen Drachen zum Fliegen bringt:

#1 Woher kommt der Wind? Das kann man beispielsweise dadurch herausfinden, indem man schaut, in welche Richtung die Schnur bzw. der Schwanz des Drachen weht. Man sollte sich dementsprechend mit dem Rücken zum Wind drehen.

#2 Der Drachen sollte umgedreht bzw. mit der Leine nach oben auf den Boden gelegt werden.

#3 Mit der Drachenschnur in der Hand werden nun ein paar Schritte (etwa fünf Meter) rückwärts gelaufen. Dabei wird immer ein bisschen von der Schnur abgelassen.

#4 Schließlich wird erst etwas vorsichtiger und dann fester an der Leine gezogen, damit diese an Spannung gewinnt. Der Drachen sollte jetzt vom Wind zum Abheben gebracht werden und hoch in die Luft steigen.

#5 Solange die Drachenschnur straff gehalten wird und ausreichend Wind herrscht, fliegt der Drachen umher.

#6 Um den Drachen wieder einzuholen, muss die Leine schlaff werden. Dazu geht man einfach ein paar Schritte in Richtung des Drachens und holt so die Leine nach und nach wieder zurück. Dadurch sollte der Drachen von allein sinken.

Tipp: Wenn das Kind es allein nicht schafft, seinen Drachen abheben zu lassen, sollte ihm eine zweite Person helfen. Diese hält den Drachen in Startposition und lässt ihn dann los, wenn das Kind ihn an der Leine nach oben zieht.

Übrigens geht es auch relativ einfach, sich einen eigenen Drachen zu basteln. Du weißt nicht wie? Hier geht's zur ausführlichen Anleitung:

>>>Drachen basteln: So geht's Schritt für Schritt zum flugfähigen Drachen.

Kleinere Kinder benötigen beim Drachenfliegen noch die Unterstützung ihrer Eltern oder Großeltern.
Kleinere Kinder benötigen beim Drachenfliegen noch die Unterstützung ihrer Eltern oder Großeltern.  © 123RF/travnikovstudio

Wichtige Sicherheitstipps fürs Drachensteigen

Bei all dem Spaß, den das Drachenfliegen mit sich bringt, sollte wie bei vielen anderen Freizeitaktivitäten auch in puncto Sicherheit unbedingt auf einige Dinge geachtet werden - damit aus strahlenden Kinderaugen nicht plötzlich Tränen fließen.

1. Der richtige Ort

Zum Drachensteigen eignen sich vor allem große Freiflächen auf Feldern und Wiesen sowie Sandstrände oder Sportplätze - also überall da, wo keine Bäume, Strommasten, Windräder, Hochspannungsleitungen oder dergleichen im Weg sind.

Auch (stark befahrene) Straßen und Bahnschienen sollten nicht in der Umgebung sein. Warum? Ganz einfach: Um seinen Drachen steigen zu lassen, wird meist viel Bewegungsfreiheit bzw. Platz zum Umherlaufen benötigt. Es ist im Übrigen auch verboten, bei einem nahe gelegenen Flugplatz einen Drachen fliegen zu lassen.

Achtung! Sollte sich der Drachen doch einmal in einer Stromleitung verfangen haben, darf niemals versucht werden, ihn selbst wieder herunterzuholen. Hierbei besteht Lebensgefahr! Stattdessen sollte die Feuerwehr oder der Störungsdienst des Stromversorgers möglichst unverzüglich informiert werden.

2. Genug Abstand

Es gibt durchaus Tage, an denen viele Familien die Idee vom Drachensteigen haben. Da kann es mancherorts relativ voll werden. Hier ist es wichtig, ausreichend Abstand zu anderen Personen oder auch Tieren zu halten. Dadurch wird einerseits die Verletzungsgefahr beim Herumrennen minimiert und andererseits das Risiko verringert, dass sich Drachen in der Luft ineinander verheddern. Alternativ sucht man sich einen weniger überfüllten Ort.

Unter optimalen Bedingungen wird Drachensteigen zum Spaß für die ganze Familie.
Unter optimalen Bedingungen wird Drachensteigen zum Spaß für die ganze Familie.  © 123rf/serezniy

3. Hände und Füße schützen

Die Drachenschnur hat es manchmal in sich. Da sie relativ dünn und je nach Windstärke bisweilen äußerst straff gespannt ist, kann sie im Laufe der Zeit in die Hände einschneiden, was meist sehr schmerzhaft ist. Durch das Tragen von Handschuhen können die Hände davor besser geschützt werden. Zudem werden gerade an kühleren Tagen die Finger länger warm gehalten.

Außerdem sollte möglichst festes Schuhwerk getragen werden. Damit sind die Füße beim Herumtollen besser vor herumliegenden Steinen oder Sonstigem geschützt.

Übrigens! In Deutschland darf die Länge der Drachenschnur 100 Meter nicht überschreiten. Ausgenommen davon sind lediglich offizielle Drachenfeste.

4. Optimale Wetterbedingungen

Um seinen Drachen steigen zu lassen, wird natürlich vor allem eines benötigt: ausreichend Wind. Für viele Drachen genügt dabei eine Windstärke von zwei (6 bis 11 km/h) bis drei (12 bis 19 km/h). Gerade für kleine Kinder sind das optimale Windverhältnisse. Alles darüber hinaus könnte zu anstrengend für sie werden. Lenkdrachen lassen sich von Profis dagegen bis zu einer Windstärke von sechs (39 bis 49 km/h) ausgezeichnet fliegen.

Achtung und der sofortige Abbruch des Vergnügens sind vor allem dann geboten, wenn ein Unwetter bzw. dunkle Regenwolken aufziehen. Der in der Luft fliegende Drachen könnte dann zu einem gefährlichen Blitzableiter werden.

Fazit:

Einen Drachen steigen zu lassen, bedarf einiges an Übung. Mit der richtigen Technik und bei Einhaltung einiger Sicherheitsmaßnahmen kann der Ausflug aber zu einem tollen Familienerlebnis werden.

Titelfoto: 123RF/tan4ikk

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