Diese 10 Fehler sollte man bei der Gartenarbeit vermeiden

Gartenarbeit ist nicht immer ganz unkompliziert. Irrtümer gehören daher ebenso dazu wie Erfolge. Zehn häufige Fehler bei der Gartenarbeit und wie man jedoch diese vermeiden kann, präsentiert TAG24.

Weitere hilfreiche Artikel findest Du im Ratgeber zur Gartenpflege.

Gießen, düngen, schneiden - diese häufigen Fehler dienen als Tipps für Gartenanfänger.
Gießen, düngen, schneiden - diese häufigen Fehler dienen als Tipps für Gartenanfänger.

Die einen gärtnern aus Spaß, als Ausgleich zur Arbeit und zum Herunterkommen, andere für die Erträge zur Selbstversorgung oder einfach für einen ästhetischen, einladenden Garten.

Zu jeder startenden Gartensaison finden sich neue Hobbygärtner, die vermutlich noch leicht ahnungslos in die Gartenarbeit starten.

Fehler gehören zum Lernen und zum Erfolg dazu. Dennoch kann man aus den Fehlern Vorangehender lernen und häufige, unnötige Fehler vermeiden.

Die folgenden häufigen Fehler beim Gärtnern dienen daher als hilfreiche Tipps für Gartenneulinge.

Gießen, düngen, schneiden - diese häufigen Fehler dienen als Tipps für Gartenanfänger.
Gießen, düngen, schneiden - diese häufigen Fehler dienen als Tipps für Gartenanfänger.  © Montage: 123RF/wavebreakmediamicro, TAG24/CB

Fehler 1: Falsches Gießen

Beginnen wir bei den Basics. Essenziell für einen blühenden und gedeihenden Garten ist die richtige Bewässerung.

Zu viel?

Gerade Neulingen fehlt häufig das Gefühl und sie gießen zu viel. Durch ein Übergießen kann jedoch Staunässe entstehen, sodass die Erde zu feucht wird und die Wurzeln zu faulen beginnen.

Tipp: Ist man sich nicht sicher, kann man mit dem Finger testen, ob die oberen zwei Zentimeter Erde noch feucht sind. Ist das der Fall muss in der Regel nicht gegossen werden.

Zu wenig?

Ebenfalls nicht optimal ist es, die Pflanze zu wenig zu gießen. Gießt man nicht ausreichend, wird die Erde nur oberflächlich feucht, sodass das Wasser nicht die Wurzeln erreicht.

Oft ist es daher besser, seltener aber durchdringend zu gießen, anstatt die Pflanze ständig nur ein bisschen zu bewässern.

Achtung: Häufig wird vergessen, dass immergrüne Pflanzen auch im Winter an frostfreien Tagen gegossen werden müssen.

Wann?

Auch der Zeitpunkt der Bewässerung ist wichtig. In der Mittagssonne verdunstet das Wasser meist viel zu schnell oder die Blätter können dabei verbrennen. Es ist also wichtig, den richtigen Zeitpunkt, um den Garten zu gießen, zu beachten.

Wie?

Gegossen wird in der Regel außerdem nah an der Pflanze, beziehungsweise am Boden, um Verbrennungen oder ein Faulen zu verhindern.

Fehler 2: Unzulängliches Düngen

Aus Ahnungslosigkeit wird der Garten von Anfängerinnen und Anfängern gelegentlich gar nicht gedüngt. Dabei sollte man den Garten düngen.

Viel hilft aber nicht viel. Ein weiteres häufiges Problem ist die Überdüngung seiner Pflanzen. Meint man es mit den Nährstoffen zu gut, können die Pflanzen gewissermaßen verbrennen.

Es gibt aber nicht nur Stark-, Mittel- und Schwachzehrer mit einem unterschiedlich hohen Nährstoffbedarf. Verschiedene Pflanzen verlangen auch verschiedene Nährstoffe.

Für eine ausdauernde Frucht- und Blütenbildung sollten die Pflanzen also mit den jeweils richtigen Nährstoffen gedüngt werden.

Hilfreich als Dünger sind auch Kompostgaben aus Gartenabfällen.
Hilfreich als Dünger sind auch Kompostgaben aus Gartenabfällen.

Aber: Vorsicht! Diese Pflanzen vertragen keine Komposterde.

Fehler 3: Fehlerhaftes Schneiden

Für ein üppiges Blühen müssen Stauden, Hecken und Sträucher regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wird der Rückschnitt vernachlässigt, können Pflanzen wuchern, verzweigen und wenig Luft und Licht an die Pflanze lassen.

Ob zu viel oder zu wenig - auch fehlerhaftes Schneiden kann ebenfalls kontraproduktiv sein, die Pflanze schwächen oder für ein Aussetzen der Blüten sorgen.

Daher sollte man sich bei jeder Pflanze individuell erkundigen, wie diese zu beschneiden ist.

Ein Anfängerfehler ist es zudem, Hecken und Bäume im Sommer zu schneiden. Es gilt ein Sommerfällverbot, was sich auch auf unnötige Rück- und Formschnitte von Gehölzen bezieht.

Ein Missachten kann schnell teuer werden, da ein Bußgeld anfallen kann.

Weitere Informationen erhältst Du in den folgenden Ratgebern:

Fehler 4: Bedeutung des richtigen Standorts unterschätzen

Ausschlaggebend für gedeihende Pflanzen sind die richtigen Boden- und Lichtverhältnisse. Achte vor dem Pflanzen auf den richtigen Standort.

Sonnig, Halbschatten oder Schatten? Was für eine Pflanze zu viel Sonne ist, kann einer anderen zu wenig sein.

Neben den verschiedenen bevorzugten Lichtverhältnissen ist auch die richtige Erde zu beachten. Statt einfach irgendeine Erde zu verwenden, sollte der Gartenboden auf die entsprechenden Pflanzen abgestimmt werden. Diesbezüglich wird auf den pH-Wert sowie Nährstoffe geachtet.

Achte zudem darauf, dass der Boden frei von Unkraut ist, das mit den eigentlichen Pflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurriert.

Gibt der Standort nicht die besten Bedingungen, muss beispielsweise die Bodenbeschaffenheit verändert werden.
Gibt der Standort nicht die besten Bedingungen, muss beispielsweise die Bodenbeschaffenheit verändert werden.  © 123RF/diawka

Fehler 5: Falsche Pflanzenauswahl

Ein weiter Fehler ist es, wahllos oder unbedacht Pflanzen für den Garten auszusuchen.

Gerade im Gemüsegarten sollte die Pflanzenauswahl gut durchdacht sein, denn nicht alle Pflanzenarten sind geeignete Nachbarn.

Außerdem nicht zu unterschätzen ist die richtige Fruchtfolge. Für die besten Bedingungen sollten in aufeinanderfolgenden Jahren Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf angebaut werden.

Auf frischer, nährstoffreicher Erde gedeihen Starkzehrer, im nächsten Pflanzjahr Mittelzehrer, und in der nächsten Gartensaison Schwachzehrer.

Hilfreich ist bei der Planung ein Pflanzkalender oder -plan, in dem alles Wichtige notiert wird.

Achtung bei der Pflanzenauswahl: Nicht jede Blume und jedes Gemüse sind gute Nachbarn.
Achtung bei der Pflanzenauswahl: Nicht jede Blume und jedes Gemüse sind gute Nachbarn.  © 123rf/digihelion

Fehler 6: Fehler beim Pflanzen oder Säen

Die Pflege von Pflanzen ist nicht immer ganz unkompliziert? Auch bereits beim Pflanzen und Säen kann man einiges falsch machen.

Nicht zu unterschätzen ist der richtige Zeitpunkt. Besonders übermotiviert ist es nicht immer einfach, geduldig bis zum passenden Aussaat- und Pflanzzeitpunkt zu warten. Dennoch sollte man Pflanzen nicht zu früh pflanzen oder säen.

Auch die Pflanzabstände sollten beachtet werden. Diese sind abhängig von der jeweiligen Pflanze und der Bodenqualität.

Wachsen Pflanzen zu dicht, kann eine Pflanze verdrängt werden oder nicht genügend Licht oder Nährstoffe abbekommen.

Fehler 7: Erträge nicht ernten

Nach all der getanen Arbeit und eventuell aufwendiger Pflege sind die Früchte der Pflanze reif und können und sollten abgeerntet werden.

Wird das Obst oder Gemüse überreif, kann es eventuell bitter, holzig, mehlig oder wässrig werden, an Geschmack verlieren, zu faulen beginnen, zu Fallobst werden oder sogar anfangen Giftstoffe zu bilden. Auch Tiere, darunter Schädlinge, können von den erntereifen Früchten angelockt werden.

Erntest Du mehr Erträge als Du verwenden kannst, kannst Du die Reste einmachen und dadurch haltbar machen.

Reifes Gemüse sollte geerntet werden, da es an Geschmack und Konsistenz verlieren oder gar Bitterstoffe bilden kann.
Reifes Gemüse sollte geerntet werden, da es an Geschmack und Konsistenz verlieren oder gar Bitterstoffe bilden kann.  © 123RF/annushkak

Fehler 8: Schädlinge ignorieren

Schädlinge sind nur bei Zimmerpflanzen ein Problem? Im Gegenteil. Insbesondere verschiedene Läuse, Milben, Käfer und Raupen, aber auch Schnecken können im Garten schnell Schaden anrichten.

Am besten ist es, diese zu bekämpfen, bevor die Pflanzen erste Symptome zeigen.

Daher sollten anfällig Pflanzen gelegentlich kontrolliert und gegebenenfalls mit natürlichen Mittel behandelt oder den richtigen Nährstoffen gestärkt werden.

Fehler 9: Nützlinge für Schädlinge halten

Alles, was krabbelt, muss weg? Im Eifer des Gefechts kann man alles, was kreucht und fleucht, aus dem Garten vernichten wollen. Aber nicht jedes Lebewesen schadet den Pflanzen; einige sind dagegen auch ganz praktisch.

Nützlinge sind zum Beispiel der blattlausfressende Marienkäfer oder Laufkäfer, die sich ebenfalls von Blattläusen, aber auch Schnecken, Käfern, Würmern und Larven ernähren.

Auch Igel können im Garten sehr nützlich sein.

Mehr dazu unter:

Igel im Garten: Ist das gut oder schlecht für Flora und Fauna?

Der Marienkäfer als Nützling hilft bei Schädlingen wie Blattläusen.
Der Marienkäfer als Nützling hilft bei Schädlingen wie Blattläusen.  © 123RF/mayajane69

Fehler 10: Ungeduld und frühzeitiges Aufgeben

Gut Ding will Weile haben. Statt eines grünen Daumens sollte man daher etwas Geduld haben oder sich in dieser üben.

Ist man zu voreilig und achtet nicht auf die Witterung und somit die richtigen Bedingungen für die Pflanzen, schafft man keine guten Voraussetzungen für ihr Gedeihen.

Außerdem lassen sich Krankheiten, Schädlinge und nicht gedeihen wollende Pflanzen nicht immer verhindern. Diese Misserfolge bei der Pflege gehören zum Gärtnern dazu.

Lasse Dich von ihnen also nicht entmutigen. Häufig lässt sich die Pflanze und Ernte zudem noch retten.

Gärtnern bedarf Geduld. Es bringt nichts, voreilig und gegen den biologischen Rhythmus der Natur zu handeln.
Gärtnern bedarf Geduld. Es bringt nichts, voreilig und gegen den biologischen Rhythmus der Natur zu handeln.  © 123RF/natara

Manche Fehler muss man nicht erst selbst machen. Die aufgezählten häufigen Fehler kann man daher als Tipps für Gartenanfänger und -anfängerinnen verstehen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/andreaobzerova, 123RF/wstock

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