Vom Freigänger zum Stubentiger? So gewöhnst Du Deiner Katze den Freigang ab

Deine Katze darf plötzlich nicht mehr raus? Wie die Umstellung vom Freigänger zur Wohnungskatze gelingen kann, erklärt Dir dieser Artikel.

Weitere spannende Artikel zu Stubentigern gibt's unter: Katzenverhalten.

Einer Katze den Freigang abgewöhnen - geht das?  © 123RF/anastas2018

Der Umzug in eine neue Wohnung mitten in der Stadt, eine ansteckende Erkrankung der Fellnase oder schlichtweg das Alter: Verändern sich die Lebensumstände im Katzenhaushalt, kann es passieren, dass der Freigang der Katze nicht weiter möglich ist.

Da ältere Katzen generell etwas ruhiger und weniger aktiv sind, gewöhnen sie sich meist recht schnell an das Ausgangsverbot. Bei jüngeren Katzen wird die eingeschränkte Freiheit schon eher zum Problem.

Will die Mieze raus, darf es aber nicht, dann ist der Katzenjammer groß.

TAG24 hat Tipps parat, wie Du einer Katze den Freigang abgewöhnen kannst.

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Vom Freigänger zur Hauskatze: Geht das?

Wer überlegt, einer Katze zukünftig den Ausgang zu verwehren, sollte sich das gründlich überlegen. Hat die Mieze einmal die Freiheit erlebt, wird sie diese auch weiterhin einfordern und in der Wohnung nur schwer glücklich. Aus diesem Grund sollte ein Wechsel vom Freigänger zum Stubentiger möglichst vermieden werden.

Manche Katzen reagieren sehr gestresst auf die plötzliche Veränderung und neigen zu Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie nicht mehr aus der Wohnung dürfen.

Mögliches Verhalten von Katzen bei plötzlicher Ausgangssperre:

  • Unruhe

  • Aggressivität

  • Rückzug

  • Nahrungsverweigerung

  • Teilnahmslosigkeit

  • Unsauberkeit

  • Zerstörungswut

  • Fluchtversuche

Im Idealfall nimmt man sich die Zeit, der Katze schrittweise den Freigang abzugewöhnen. So kann man bei auftretenden Stresserscheinungen rechtzeitig reagieren.

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Tipp: Wer noch keine konkreten Pläne hat, kann probehalber testen, wie die Katze reagiert bzw. damit zurechtkommt, wenn ihr längere Zeit der Ausgang verwehrt wird.

Katze Freigang abgewöhnen - Tipps

Hat man keine Wahl, kann man zumindest versuchen, der Katze den Wechsel zur Hauskatze zu erleichtern. Folgende Tipps können der Fellnase dabei helfen, sich an das Leben als Stubentiger zu gewöhnen.

Ausgangszeiten verringern

Sobald feststeht, dass die Mieze zukünftig keinen Freigang mehr haben kann, sollte man damit beginnen, die Ausgangszeiten schrittweise zu verringern.

Um der Katze das Ganze etwas zu vereinfachen, bietet es sich an, vor allem in den Momenten intensiv mit ihr zu spielen, in denen sie eigentlich raus darf. Es ist wichtig, ihr zu zeigen, dass es drinnen auch sehr spannend sein kann. Im Idealfall ist sie durch das Spielen so sehr ausgepowert, dass sie erstmal schlafen möchte.

In der Regel wird es eine Katze jedoch nicht so leicht akzeptieren, dass die Türen verschlossen bleiben und sich ihr Revier damit verkleinert.

Um die Mieze vom fehlenden Freigang abzulenken, sollte man mit ihr mehrmals am Tag ausgiebig spielen.  © 123RF/vera1703

Ob der Spaziergang an der Leine eine mögliche Lösung ist, erfährst Du unter: Ist es gut, mit seiner Katze Gassi zu gehen?

Abwechslung schaffen

Wer seine Katze nicht mehr hinauslassen kann, sollte ihr die Wohnung so spannend, angenehm und abenteuerreich wie möglich gestalten. Kletter-, Kratz- und Spielmöglichkeiten für die Katze kann man selber bauen oder käuflich erwerben.

Es empfiehlt sich, mindestens zwei Kratzbäume aufzustellen. Auch ein echter Baumstamm, Kletterelemente an der Wand und abwechslungsreiches Spielzeug sorgen für die nötige Auslastung.

Die Welt draußen verändert sich ständig und bietet immer etwas Neues, was für die Freigänger-Katze ein tägliches Abenteuer garantiert. Man kann versuchen, diese reizvolle Unbeständigkeit in der Wohnung nachzustellen.

Am besten ist es, wenn man die Spielelemente ab und zu umstellt. Auch sollte man das Spielzeug der Mieze wechseln bzw. ihr nicht immer alles zur Verfügung stellen, sodass keine Langeweile aus Gewohnheit entstehen kann.

Gestaltet man die Wohnung für die Katze als Abenteuerspielplatz, ist der Verlust der Freiheit für die kleine Fellnase eventuell nicht mehr ganz so schmerzlich.

Aussichtspunkte

Ein Freigänger ist es gewohnt, Vögel, Insekten und andere sich bewegende Dinge im Freien zu beobachten. Sollte die Fellnase zukünftig als reine Wohnungskatze leben, dann empfiehlt es sich, ihr zahlreiche Aussichts- und Beobachtungsplätze in der Wohnung einzurichten.

Die Mieze sollte mindestens einen schönen Platz am Fenster haben, um die Welt draußen beobachten zu können. Dafür kann man zum Beispiel eine schöne Decke auf das Fensterbrett legen. Alternativ platziert man den Kratzbaum so vorm Fenster, dass der Stubentiger problemlos hinausschauen kann.

Eine Katze hat gern den Überblick. Um ihr das zu ermöglichen, sollte man ihr Plätze einrichten, von denen aus sie das Geschehen in der Wohnung bzw. um sich herum in Ruhe beobachten kann.

Einen Platz am Fenster einzurichten, ist das Mindeste, was man für ehemalige Freigänger tun kann.  © 123RF/mrwed54

Wer dem einstigen Freigänger eine Freude machen möchte, kann seinen Balkon katzensicher machen.

Futtermenge anpassen

Wohnungskatzen bewegen sich weniger als Freigänger, weshalb sie auch weniger Energie verbrauchen. Darf eine Katze nicht mehr hinaus, sollte man die Futtermenge entsprechend verringern, um Übergewicht zu vermeiden.

Wer sich unsicher ist, wie viel die zukünftige Wohnungskatze fressen darf, kann sich beim Tierarzt beraten lassen.

Kräuter gegen Stress

Der Wechsel vom Freigänger zur Wohnungskatze löst bei der Mieze meist sehr viel Stress aus. Um diesem entgegenzuwirken und der Katze Abwechslung zu bieten, kann man einen Blumentopf oder Blumenkasten mit katzenfreundlichen Kräutern für sie bepflanzen.

Ideen für den katzenfreundlichen Blumenkasten:

Ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke sowie Spielzeug mit Baldrian helfen ebenfalls dabei, den Stress einer Katze zu reduzieren.

Ein Topf Katzengras kann für den frisch gebackenen Stubentiger eine spannende Entdeckung sein.  © 123RF/liudmilachernetska

Geduld

Möchte man einer Katze den Freigang abgewöhnen, sollte man sich auf harte Zeiten einstellen und sich in Geduld üben. Für einen Freigänger ist es sehr schwer, die Veränderung zu akzeptieren. Das Wichtigste ist, der Katze Zeit zu geben und sie nicht noch zusätzlich zu stressen.

Katzeneltern sollten sich daher ausreichend Zeit nehmen, um mit dem Stubentiger zu spielen und zu kuscheln - ohne dabei das Tier zu bedrängen.

Wie Du einer Mieze den Wohnungswechsel erleichterst, erfährst Du unter: Umzug mit Katze.

Fazit

Bevor man einen Freigänger zum Stubentiger macht, ist es ratsam, sich wirklich gut zu überlegen, ob es keine andere Lösung gibt. Hat man keine Wahl, dann sollte man schrittweise vorgehen und sehr geduldig mit der Katze sein. Neben einem spannenden Umfeld ist für die Mieze besonders wichtig, dass ihre Katzeneltern für sie da sind und auf ihre Bedürfnisse achten.

Eine Garantie dafür, dass sich die Fellnase an die Haltung als reine Wohnungskatze gewöhnt, gibt es allerdings nicht.

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